II, Theaterstücke 3, Das Märchen. Schauspiel in drei Aufzügen, Seite 95

hat den Leibriemen wurde der neunjährige Sohn des dortigen sächsischen
Das Maerchen
ist noch vier Centimeter Gesandten Brafen von Hohenthal von einem Omnibus
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überfahren und war sofort toht.
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A NATSNEN
itübung eines Pau¬
Titerarisches.
gemeldet: Aus Anlaß der
Das Märchen. Schauspiel in drei Auf¬
#tschafs Dr. Bauer in Ressitz
zügen von Arthin Schnitzler. (Dresden, E. Pierson's
Empfange des Küchen¬
Verlag.) Es henbelt sich um „das alte Thema von den
umen, für welches Rust¬
Vorgestern ereignete sich Gefallenen.“ Der Schriftsteller Fedor Denner, der mit
ein schrecklicher Unglücks= der Schauspielerin Fanny Theren im Mittelpunkt der
und liefen durcheigander, Hundlung steht, erklärt, man müsse mit dem Vorurtheil,
Vorgl überritten 4) so das man gegen ein Weib bege, „weil es wahr und na¬
hald darauf starb. Auchs türlich liebte“, Trechen und „das Märchen von den Ge¬
nderiums wurden erheblich fallenen“ aus der Welt schaffen. Aber als er diese mit
Wärme vertheidigte Ansicht in wirkliche That umsetzen
u

ilbstword eines Ma= soll, da hat auch er nicht die Kraft, dem Vorurtheil der
läßt sich aus Marmnaros=] Welt die Stirne zu bieten und — drückt sich. Dies ist
teriösen Umständen hort er= in Kurzem der Inhalt des vorliegenden Schauspiels, das
ingarischen Magnatia, den in der schließlichen Schwächlichkeit des Anfangs so kampf¬
berichten. Graf Densegky hat entschlossen auftretenden Helden wohl den schroffen Gegen¬
Szart#zs begeben, Tumn die satz zwischen Theorie und Praxis in der bewußten Frage
inbwirthschaftlicher Genossen= geschickt zur Darstellung bringt, aber doch nur eine in
war, zu inspiciren. Gestern Dialogform gebrachte novellistische Skizze ist. Manches

tin Ilona, geborert Gräfin würde im Gewande der Erzählung entsclieben gewinnen
ziget und legte deridortigen und die Charaiterisirung der Personen könnte in schärferer
hatten vor, in welchem der- Weise durchgeführt werden, als es in dem der regen
* Leben nehr Die Gräfin Handlung entbehrenden Schauspiel und der ihm vorau¬
90 fl. für Denjenigen aus, gesetzten Beschreibung der Personen möglich war.
— Meyer's Couversations=Lexikon.
nd auffindet. Die Nachfor¬
ite; nach jängeren #uchen Die Vorzüge mustergiltiger Bearbeitung aller Wissens¬
im Walde Kassa=Poljana fächer, sorgfältiger Berücksichtigung des neuesten Standes
schen Felsen todt auf dem auf allen Gebieten menschlicher Thätigkeit, erschöpfender,
That ist in Dunkel gehüllt. doch riemals das erforderiiche Maß überschreitender Be¬
Wesise erine. unneren e en en
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Ausschnitt aus Prager Tagblatt
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Deutsches Volkstheater. Zum Besten des
Deutschen Journalistenverbandes gelangte gestern „Das
S
Märchen“, Schauspiel in drei Aufzügen von Arthur
Schnitzler, zur Erstaufführung. Es ist wie das von
der Landeshühne her bekannte Drama „Freiwild“ ein
Thesenstück, das die eingewurzelte Anschauung, als ob
die gefassene Frau ein für allemal rettungsloser Ver¬
derbniß preisgegeben sein müßte, als einen gesellschaft¬
lichen Irrthum, als eine fable convenue, als ein
Märchen hinstellt gegenüber der hochherzigen und freien
Anschanung, welche keinen Menschen um des Natürlichen
willen zu verachten oder zurückzustoßen gestattet. Dieser
interessante Conflict wird an einem concreten Falle er¬
probt, in dem sich die alte Märchen stärker erweisen,
als die stolze Doctrin von der vorurtheilslosen Erhebung
der Gefallenen. Zwei edle Naturen gehen an dem un¬
überbrückbaren Widerspruch zu Grunde. Das Stück ist
chieden schwächer als „Liebelei“ und „Freiwild“, da
geistvolle und elegante Dialog manche todte Stelle
fweist und auch der Fortgang der an sich ärmlichen
Handiung schleppend ist. Das interessante Werk hat bei
dem aut besuchten Hause einen gemischten Eindruck
hervorgerufen. Die beiden ersten Acte gesielen und
brachten den Darstellern, in erster Reihe Herrn Richard
Wirth und Frl. Gabri. Beifall und Hervorrufe, der
Dr. A. G.
dritte Aufzug fiel ab.
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