VI, Allgemeine Besprechungen 1, Hugo Klein, Seite 7

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Aidukiewicz.
Robert Russ.
Rudolf Hlt.
Zu dem Artikel „Wiener Kunstleben“.
gewiesen und zieht bettelnd von hier fort, vielleicht seufzt
in Verlegenheit. Jedenfalls möchte ich Karlweiß
ein neuer Grillparzer in irgend einem k. k. Archivamte nach
hervorheben, der sich nach manchem mühevollen
Avancement und freier Regung seiner Schwingen, vielleicht
Ringen zum Erfolge emporgearbeitet hat. Er ist
wird eben einem zweiten Schubert wieder eine Vizekapellmeister¬
ein witziger Spötter, der den Wienern manchmal einen
stelle bei einer Hofkapelle verweigert. Und dann machen sie
Spiegel zeigt, über den sie eigentlich nicht besonders
wieder einmal den künstlerischen Ruhm Wiens aus. Es ist
erbaut sein sollten. Aber Karlweiß meint es gut,
abzuwarten, ob sie Alle die liebevolle Förderung überstehen....
und überdies weiß er zu unterhalten, den amüsanten
Leuten aber verzeiht man manches, worüber man
mit den Anderen streng ins Gericht ginge.
Dariser Rennen.
Wiener Malerei und Bildnerei leben zur Zeit
(Dazu drei Bilder.)
keine große Epoche, eine Richtung geben sie nicht
ie Pariser nennen die Woche zwischen dem Grand=Prix
mehr. Von den alten Künstlern wirken noch Zumbusch,
0 d'Auteuil und dem Grand=Prix — dem wirklichen,
Hellmer, Rudolf Alt, Robert Ruß, unter den
(c echten, eigentlichen — von Longchamps die „große
Jüngeren hat sich Ajdukiewicz eine achtung¬
Woche“. Genau genommen dauert die „große Woche“
gebietende Stellung errungen, und der Lärm der
Amund Hellmer.
vierzehn Tage, denn sie beginnt schon mit dem großen Derhy
Sezession hat Gustav Klimt emporgetragen, ein
von Chantilly, dessen Preis auch 120000 Fran3 beträgt,
großes Talent, das leider in letzter Zeit manchen Ver¬
geschildert werden kann. Er ging
also auch als ein „Grand=Prix“ gelten darf. Diesmal hat
irrungen anheimgefallen ist. Es geht unseren Ausstellungen
Schablone in der Interpretation der
man die Woche vom 9. bis zum 16. Juni zur „großen
mit den Malern und Plastikern, wie unseren Theatern mit
Perke rücksichtslos zu Leibe, er re¬
Woche“ gemacht, — man läßt den Grand=Prix von Long¬
den Dichtern und Komponisten. Die Ausländer beschicken
kelplan, er fesselle eine ganze Reihe
champs später zur Entscheidung kommen, als in den letzten
sie am meisten, und ihre neuen Schöpfungen sind es, die
n, er machte unsere verwahrloste
Jahren. In diesen letzten Jahren fand das große Rennen
das stärkste Interesse erregen. Aber die künstlerische Theil¬
er ersten Kunstinstitute in Europa,
schon in den ersten Junitagen statt, und die Pariser Hotel¬
nahme für alles Schöne und Bedeutende ist, wenigstens
unserer Philharmoniker wieder
und Restaurantbesitzer, die Pariser Geschäftsleute und auch
bei einem Bruchtheile der Bevölkerung, noch vorhanden,
hm unsagbar dankbar sein, und
die materiell gar nicht interessirten, aber vergnügungslustigen
der Streit der Meinungen ist lebhaft, auch die Wiener
hässigkeiten und Feindseligkeiten,
Pariser waren damit sehr unzufrieden, denn der Grand=Prix
bieten noch manches Tüchtige und Beachtenswerthe. Wien
ser hartköpfige Thatenmensch des
bedeutet bekanntlich den Schluß der Saison. Alle Welt
macht in seinem Kunstleben jetzt offenbar eine Uebergangs¬
issig geworden wäre. Hoffentlich
verlangte die Verlängerung dieser Saison, dieser Erntezeit,
epoche durch, die vielleicht zu neuen großen Hervorbrin¬
vollen wir uns dann freuen. Er
dieser Festperiode von Paris, und man hat in vernünftiger
gungen führt. Wer weiß — vielleicht wird eben ein neuer
ormiren, daß er der musikalischen
Nachgiebigkeit das allgemeine und berechtigte Verlangen
eachtung zuwenden konnte, die Makart von unserer Kunstakademie als untauglich ab¬
erfüllt. Niemand brauchte es zu
wäre.
das Wetter warherr
—bereiten,


dieser
lich, warm, aber doch nicht erdrückend
kt, und
warm, die Hotels waren überfüllt,
die Amerikaner, die viel verdient
500
haben und viel ausgeben können,
waren in diesem Jahre ungleich zahl¬
o
reicher gekommen, als in den letzten
drei oder vier Jahren, in den
besseren Restaurants fand man
kaum einen Platz, in den Alleen
des Bois de Boulogne war an
urde
jedem Spätnachmittage der Korso
jüngst,
der eleganten Equipagen unüber¬
iré zu
sehbar, im „Pavillon d'Arménon¬
inzen,
ville“ im „Royal“ im „Chäteau
ng aber
de Madrid“ und in den anderen
tem¬
theuren Gartenlokalen des Bois
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