VI, Allgemeine Besprechungen 1, 1-14, Lamprecht Deutsche Geschichte Ergänzungsband, Seite 71

1. Panphlets, offprints
ng.
Aber freilich, dieser Natur¬
möglich nur bei großen und
ine deren einer gewesen war.
he wird, „was die Natur von
Sünde“ — und doch erscheint
atzung will, schal und ab¬
in diesem Chaos, wo gut und
hre und Schmach wirr durch¬
lbst der alte Gott im Himmel
fester Pol uns übrig bleibt, um
imuß, ein Fels, an den wir
nen, und an dem es zu scheitern
Vaterland.“
fest, daß in dem Schwanken
Sittlichkeit eine neue Ord¬
ller diesseitigen gesellschaftlichen
hervorgehen kann, und daß sich
n muß, will er nicht untergehen.
man freilich fragen, die mit
s in eine Zeit gleichsam vor
nd damit auch vor aller Kultur
ort kann nur lauten: auch sie.
er sittlicher Konflikte im Drama
fiker Sudermann schon von dieser
Pie man auch seine Dramen be¬
auf diesem Gebiete hat er noch
n letzten Dramen im besonderen
vornherein sittlich entwurzelten,
vor, während im „Johannis¬
der sich in der soeben umrissenen
he entwickelt, schließlich doch noch
nd über alles siegt die Sittlichkeit
s, der Heimat.
Sudermanns im einzelnen noch
el höherem Grade und viel inner¬
—.—
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Dichtung.
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licher auch die Hauptmanns ist, so bleibt doch bei alledem
gewiß, daß die letzten Dramen beider Dichter gleichmäßig die
Absicht zeigen, die dramatischen Konflikte sittlich zu vertiefen:
fern schon stehen sie ihrer inneren Form nach dem rein physio¬
logischen oder psychologisch= impressionistischen Drama, und
auch die äußere Form, obwohl sie grundsätzlich und jetzt
namentlich auch bei Sudermann rein impressionistisch ist,
zeigt doch schon starke Spuren der Ummodelung nach den
inneren Bedürfnissen.
Es ist eine Wandlung, wie wir sie auch in der Zunahme
philosophischer, wenn auch teilweis noch recht mystischer Lyrik
beobachten konnten, wie sie nicht minder in der steigenden
Durchsetzung unserer Kunsterzählung mit ethischen und sogar
metaphysischen Problemen, sowie in der Entwicklung einer
kräftig wachsenden Heimatskunst vorliegt: sie führt unmittelbar
hinein in die jüngsten Kämpfe um eine neue Sittlichkeit und
um einen neuen Glauben.