VI, Allgemeine Besprechungen 1, 6, Schinnerer Early Works, Seite 37


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Panphlets offerints
The Germanic Revien
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Morgengrauen (Berlin, 1027) which are rendered with such
consummate skill.
In 1802 there was published in the Freie Bühne a short
sketch entitled“ Der Sohn. Aus den Papieren eines Arztes.?
This was Schnitzler’s first contribution to this periodical, thus
initiating his contact with S. Fischer which was to have such
far-reaching effects in the future.
In Der Sohn'' a doctor is summoned to the bedside of a
poor woman whose son of twenty years had fatally wounded
her with an ax, because she was unable to supply him with the
desired cash. This son, a drunkard and thief, had not only
squandered every cent of hers he could lay hold of, but had also
carried practically all of her possessions to the pawnshop.
The strange thing about the situation was that in spite of these
manifest aberrations of her son the mother pampered him and
loved him dearly. This was due to the fact that she was
troubled with a bad conscience. In the night when she gave
illegitimate birth to him she had momentarily desired his death.
Now on her deathbed she pleads with the doctor that he should
go before the curt and press these facts as mitigating circum¬
stances. The doctor is uncertain whether to carry out her last
wis and philosophises:
Bleiben uns selbst von den ersten Stunden unseres Daseins
verwischte Erinnerungen zurück, die wir nicht mehr deuten
können und die doch nicht spurlos verschwinden?—Ist vielleicht
ein Sonnenstrahl, der durch’s Fenster fällt, die allererste Ursache
eines friedlichen Gemütes?—Und wenn der erste Blick der
Mutter uns mit unendlicher Liebe umfängt, schimmert er nicht
in den blauen Kindesaugen süß und unvergeßlich wieder?—
Wenn aber dieser erste Blick ein Blick der Verzweiflung und
des Hasses ist, glüht er nicht mit zerstörender Macht in jene
Kindesseele hinein, die ja tausenderlei Eindrücke aufnimmt,
lange bevor sie dieselben zu enträtseln vermag? Und was mag
sich in dem Empfindungskreise eines Kindes abspielen, dessen
erste Lebensnacht in schauerlicher unbewußter Todesangst
dahingegangen? Niemals noch hat ein Mensch von seiner
ersten Lebensstunde zu berichten gewußt—und keiner von euch
—s0 könnte ich ja den Richtern sagen—kann wissen, was er
von dem Guten und Schlechten, das er in sich trägt, dem
ersten Lufthauche, dem ersten Sonnenstrahl, dem ersten Blick