VI, Allgemeine Besprechungen 1, 7, Artur Ditz, Seite 2

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1. Panphletsoffarints
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der rundlich Flotten Beauvienterscheinung mit dem Mephisto¬
icht erinnern. Doch pletzlich verschwand er von der Bildfläche des
glichen Korsos. Vo war er ? Ja, das ist eine sonderbare Geschichte.
er Grandseigneur Thomsen bedachte sich, dass er als Journalist doch
nicht so leicht ein Bleibender in der Kunst sein kann. Sein grosser Ver¬
kehr mit den Spitzen jeder Kunstrichtung Lehrte ihn Menschen kennen
Und Thomsen kannte Menschen und Thomsen hatte etwas zu sagen, denn er
wusste viel. Und damit das, was er sagen wollte, nicht einst den Jeg
zur Papfermühle wandern muss, ging er zu seibem vohlsituierten Bruder,
der als Arzt in holländisch-indischen Diensten stand, und lieh sich
von ihm eine gressere Summe, die ihn über die nächsten drei Jahre des
Broterverbes entheben sollte. Sein Bruder gab ihm die Summe. Einige
Tage später sah man am Stammtisch in Dagmar Café Thomsen und den po¬
pulären Kopenhagener Schauspieler Torben Mayer (derzeit Hollywoyd) zu¬
sammen. Es entspann sich ungefähr folgendes Gespräch:
Thomsen Die Inskription der Universität beginnt im nächsten
Monat!
Mayerl Him. Nas geht das dich an?
Thomsen: Ich belege die philosophische Fakultät!
Maver: Du hast erst den dritten Whisky Thomsen.
Thonsen: Je und in drei Jahen mache ich die Magister¬
Prüfung
Maver: Das ist fabelhaft, grossartigl Aber wonn
es schief ssht.. mein Ehrenvort ganz
Kopenhagen Lacht.
Thomsenz Das weiss ichi
Und Thomsen wusste das. Mit zusamengebissenen Zähnen setzte er sich
als weiundvierziger unter die Schar der Achtzehn- und Neunzehn jährigen
und büffelte.
Nach 3 Jahren stieg er ins Examen. Seine Dissertationsarbeit
war gebreu seiner Liebe zu Theater und Litteratur eine Abhandlung über
Oeker Vildes. Die Arbeit war so gut, dass der Verlag des dänischen Lexi¬
kons ihn als Experten verpflichtste, über Vildes zu schreiben. Kopen¬
hagen lachte nicht. Im Gegentei1, man staunte über die Energies - und
freute sich über den Erfolg - auch war man ein venig stolz. In einem
launigen Artikel des damaligen Chefredakteure Henrik Cavling der Poli¬
gestern schlug unser kleiner Niels den
tiken hiess es u.a
Purzelbaum und aus Schreck darüber viel Briend (14.Januar 1922)
Aber mit diesen Ehren allein wer Thomsen nicht zufrieden. Für
eine vorzügliche Uebersetzung von Anatol France wurde er zum Officier
der goldnen Palme ernannt. Litterarisch bekannt ist die Vereffentlichw
des Briefwechsels Harald Kiddes mit Niels Th. Thomsen: Im Sepesatdruck
von Gads-Nagasin erschienen. Heute lebt Thomsen in erster Linie als
Uebersetzer ausländischer Litteratur. Populär sind die Komedien-Uebe
setzungen Oskar Vildes, Bernhard Shawes etc. Von Frankreich Fernant
Norzière, Jacques Deval. Er ist Berater fast, aller Theater und des
bekannten Verlegers Hasselbalck.