2. Cuttings
box 38/2
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Adele Mo#
Godlewski, Emil Haupt, #n
Silving, Professor Sostaric, Turl Wiener und zahlreiche ander.
Künstler. Beginn 7 Uhr.
Richard Specht über „Jugend und
Alter in Arthur Schnitzlers Werk“
(Jugendveranstaltung der „Neuen Freien
Presse“.)
Der Jugend zu sagen, was Arthur Schnitzler ihr
bedeutet — bedarf es dazu eines besonderen Anlasses, einer
besonderen Stunde?
Man sollte meinen: sein Werk, das nicht bloß in
unserer Heimat, das im ewig Menschlichen wurzelt, ist so
innig mit uns allen verwoben, denen, die mit ihm jung
gewesen, und den Jüngeren und Jüngsten, daß ein solches
Bekenntnis nicht erst ausgesprochen werden müßte.
8
Aber in unseren Tagen der Zersplitterung, des
mangelnden Sichbesinnens ist es doch eine kuliurelle
Genugtuung, eine künstlerisch menschliche Freude, aus dem
unen.
Munde eines kritischen Kenners zu vernehmen, was wir an
Arthur Schnitzler besitzen, was er unserer Jugend nicht bloß
gelten sollte, sondern auch gilt.
Richard Specht, der dichterische Essayist, ist solch ein
rben.
Kenner. Er gehört den Jahren nach zur älteren Generation,
in seiner Begeisterungsfähigkeit, bei aller kritischen Ein¬
beit
stellung, für alles Werdende, Zukunftsverheißende ist er selbst
49
von ungealterter Jugendlichkeit geblieben.
So war seine freie Rede, die er heute über Schnitzler
und die Jugend vor einem ungemein interessierten Audi¬
urch
torium im Rahmen unserer Jugendveranstaltung im Musik¬
vereinssaale hielt, viel mehr als eine ästhetische Auseinander¬
ilfs¬
setzung. Sie war in ihrer mitreißenden Wärme, in ihrer
subtilen Fassung, dem gefühlten Verständnis ein Bekenntnis
zum Vornehmsten und Echtesten unseres österreichischen
jahl
Dichtens, das nach Richard Spechts Empfinden und
selle
Meinung in Arthur Schnitzlers Wesen und Werk in weit
alte
über den Tag hinaus dauernde Erscheinung trat.
sten,
GEIr 1832
GRAND PRIX BARIS
1900
#
1 O SEBASTIMN STRon
KLAOENFURT
zu
liche
Man hat, so führte Specht in seiner einprägsamen
ime
Weise aus, gegen den Dichter der „Liebelei", dieses un¬
sitzer
vergänglichen volksliedhaften Stückes, den Vorwurf erhoben,
bie
daß er ein zu enges Gebiet beherrsche, nur Spiel, Liebe und
Tod seien seine Themen. Dies ist selbst eine irrige, ober¬
G.,)
flächliche Anschauung. Schnitzler ist etwas ganz anderes als
der Dichter eines bestimmten Schemas. Er ist auch nicht an
der
eie bestimmte Gesellschaft gebunden, die übrigens noch
Poche
keineswegs zu bestehen aufgehört hat. Es kommt nicht auf
den
das Kostüm an, sondern auf den seelischen Gehalt, und dieser
über
Belze,
ist bei Schnitzler überaus tief; mit wahrhaft dichterischem
Fahrt
Blick enthüllt er Zusammenhänge, sonst verborgene Be¬
stliche
ziehungen der Menschen. Darum kann er nicht veralten, er
gegen¬
wird immer eine Jugend finden, die ihm anhängt, wie sich
jetzt besonders die französische, englische und japanische ihm
eberin
zugewendet hat. An einer weniger bekannten kleinen Er¬
räge:
zählung „Die dreifache Warnung“, der Geschichte eines
varz¬
Jünglings, entwickelte dann Specht seine Anschauung von
zum
dem eigentlich Schnitzlerschen Motiv der Unentrinnbarbzit
räge
des Schicksals und seinem so oft wiederkehrenden Problem,
seizt.
dem Gegensatz zwischen dem alternden und dem jungen
sch
Menschen.
Wie ist nun Schnitzlers Verhältnis zur Jugend? Es
1
ist das eines Mannes, der gegen das Altern ankämpft, in
ung.
dem selbst noch immer die Jugend glüht. Im „Ruf des
0
Lebens“ im „Einsamen Weg“ und vor allem im „Jungen
roße
im
Medardus“ offenbart sich dies am deutlichsten.
Der Dichter dieses und seines ganzen reichen schöpferi¬
süche
schen Werkes ist in dem Ernst seiner Arbeit, seiner Strenge
von
gegen sich selbst, seinem hohen Verantwortungsgefühl ein
Vorbild der künstlerischen Jugend, sein Werk ist wie das
Grillparzers und Stifters von klassischer Bedeutung. Es
deit
Vor¬
wird unabhängig von jeder Mode bestehen.
Das Publikum, das jüngere und ältere, nahm diese
Insten
Ausführungen mit großem Interesse und warmem Beifall
Jaus= entgegen.
M.
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Silving, Professor Sostaric, Turl Wiener und zahlreiche ander.
Künstler. Beginn 7 Uhr.
Richard Specht über „Jugend und
Alter in Arthur Schnitzlers Werk“
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Presse“.)
Der Jugend zu sagen, was Arthur Schnitzler ihr
bedeutet — bedarf es dazu eines besonderen Anlasses, einer
besonderen Stunde?
Man sollte meinen: sein Werk, das nicht bloß in
unserer Heimat, das im ewig Menschlichen wurzelt, ist so
innig mit uns allen verwoben, denen, die mit ihm jung
gewesen, und den Jüngeren und Jüngsten, daß ein solches
Bekenntnis nicht erst ausgesprochen werden müßte.
8
Aber in unseren Tagen der Zersplitterung, des
mangelnden Sichbesinnens ist es doch eine kuliurelle
Genugtuung, eine künstlerisch menschliche Freude, aus dem
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Munde eines kritischen Kenners zu vernehmen, was wir an
Arthur Schnitzler besitzen, was er unserer Jugend nicht bloß
gelten sollte, sondern auch gilt.
Richard Specht, der dichterische Essayist, ist solch ein
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Kenner. Er gehört den Jahren nach zur älteren Generation,
in seiner Begeisterungsfähigkeit, bei aller kritischen Ein¬
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von ungealterter Jugendlichkeit geblieben.
So war seine freie Rede, die er heute über Schnitzler
und die Jugend vor einem ungemein interessierten Audi¬
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Tod seien seine Themen. Dies ist selbst eine irrige, ober¬
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der Dichter eines bestimmten Schemas. Er ist auch nicht an
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wird immer eine Jugend finden, die ihm anhängt, wie sich
jetzt besonders die französische, englische und japanische ihm
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Jünglings, entwickelte dann Specht seine Anschauung von
zum
dem eigentlich Schnitzlerschen Motiv der Unentrinnbarbzit
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des Schicksals und seinem so oft wiederkehrenden Problem,
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dem Gegensatz zwischen dem alternden und dem jungen
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Menschen.
Wie ist nun Schnitzlers Verhältnis zur Jugend? Es
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ist das eines Mannes, der gegen das Altern ankämpft, in
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dem selbst noch immer die Jugend glüht. Im „Ruf des
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Der Dichter dieses und seines ganzen reichen schöpferi¬
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gegen sich selbst, seinem hohen Verantwortungsgefühl ein
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Grillparzers und Stifters von klassischer Bedeutung. Es
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