3. 60th Birthday box 39/3
—. Millionengarderobe,
ist. Wird sie ab u
Friseurladen Wittek. Zwischen zwei Arbeitern entspinnt sich 9#.
Eigentlich merkwürdig, dieses geradezu unbegrenzte, un= eruiert, so pflegt
wahrscheinliche Vertrauen, das die von Berufs wegen zugeknöpfteste denklich an die Wä
folgendes Gespräch:
Der ersie Arbeiter: Es ist unverschämt, aller Branchen, der Bankkassier, in die Einbruchsicherheit eines streifen. Das Pano##
was diese Schieber sich erfrechen. Während wir mit dem Laufburschen setzt. Ein kleines Erlebnis an einem Bankschalter „berühmter“ Verbre
6200
die uie ie Sinschen deit, wan unch ermans Muter Ganen sieh, der
daß die geliebte 9
deutlich Porträts der Frau Rat sind. Es mag dies lief in der Dichter¬
Söhne ihm ein off
cele begründet sein, Geheimes und Geheimstes nicht auszusprechen, und
„. 10/ Feuilleton.
schonungsvoll über
so war auch meine Verwunderung vielleicht nicht am Platz, die
100
später als Arzt
ich anläßlich enes Artikels zum fünfzigsten Geburtstag Schnitzlers
Erinnerunges an Artur Schnitzlers Mutter.
hübsche Professor
aussprach, daß er die herrliche Mutter, die ihm weit mehr und
seine Frau mit Un
Zu Artur Schnitzlers sechzigstem.
Geburtstag.#, ##### länger Mutter gewesen ist, als meist die Frau einem Sohn, in
die Frau über alles
keinem seiner Werke vorgeführt hat.
beruflichen Angelege
Maneeaudeg: Obwohl Schnitzler als Sohn eines Universitätsprofessors
Von
sprachlosen Erstaune
und Chefredakteurs väterlicherseits schriftstellerisch belastet erscheinen
Klothilde Benedikt.“
einmal in unserer
muß, stehe ich doch nicht an, das Künstlerische undGestaltende in
„Benedetta la madre, che in te sincise“, so läßt sich
eine größere Summ
ihm auf die Mutter zurückzuführen. Leidenschaftliches, tieses und
Dante im Paradies von den Engeln begrüßen, den einzigen Vers
güte vor sich se
oft recht kompliziertes Empfinden, das sich täglich bis in die
seines Gesamtwerkes, in dem er die Mutter, die er als Kind ver¬
seines Besitzes war.
letzten Lebenstage und trotz eines schmerzlichen Handleidens,
loren hat, erwähnt. „Gesegnet sei die Mutter, die dich empfangen
Ihr ältester
das mit ihrer Todeskrankheit zusammenhing, in stundenlangem
hat!“ Sind aber Dichtermütter durch das Talent ihrer Söhne,
hochbegabte Kinder
Klavierspiel künstlerisch entlud, war der Mutter zu eigen.
das doch meist ihr, nicht väterliches Erbteil ist, wirklich als
Geschwistern hing,
Als ältestes der acht Kinder eines Arztes, der das erste Wiener
gesegnet zu betrachten? Unsere genauere Kenntnis von dem Seelen¬
materiell ein noch
medizinische Blatt herausgab, war sie schon, obwohl für die
#ieben von Dichtermüttern setzt eigentlich in der Weltliteratur erst
denen, welche manch
Klavierkunst bestimmt, halbwüchsig ein fertiger kleiner Redakteur,
mit den Müttern Goethes, Byrons, Grillparzers ein. Geradezu
geworden, lebte sie
typisch dürfte aber für eine Dichtermutter und für Dichtereltern der namentlich die Uebersetzungen aus fremden Sprachen für den
neben der Musik äf
das Paar sein, das Ludwig Tieck in seinem Dichterleben“ als Vater besorgte. Die Zeitung galt als Mitgift der ältesten Tochter,
als Hausfrau den
weil der Vater, ein Mann von seltener Charakterstärke und
Shakespearesche Eltern unter Benutzung unverbürgter Stratforder
sie jetzt, die Jung¬
seltenem Geist, von dem Schwiegervater, einem baronisierten
Traditionen geschildert hat. Die Mutter, die in ihrer stillen Sin¬
Zirkel zu vereinigen
Finanzmagnaten, nichts annehmen wollte, da er dessen Tochter,
nigkeit, ihrer Gemütstiefe, ihrer Phantasie, die sich im Märchen¬
schrieb und veröffen
seine Gattin, gegen den Willen ihrer Familie geheiratet hatte.
erzählen an ihre Kinder kundgibt, dem großen Sohn ihr Bestes gibt,
die ihm zuteil wurh
Die Liebe spielte damals bei Verheiratungen des Mittelstandes
selbst unter dem nüchternen Gatten ein Leben lang zu leiden hat,
wie der Dichter
nicht die erste Rolle; lachend hat mir die Regierungsrätin Luise
das Talent ängstlich vor dem Vater verbergen muß, unendliche
Schwernatur erbt
Schnitzter oft erzählt, wie nacheinander fast sämtliche jungen Aerzte,
seelische Leiden eben durch die Begabung des Sohnes zu erdulden
der Wiener Literatu
die irgendwie die Feder führen konnten, vom Vater der Tochter
hat, der nicht nach dem Maße gewöhnlicher Menschen gemessen
für Hofmannsthal,
vorgestellt wurden, und wie sie, der phantastische Romantik zur
werden kann, endlich durch das Leben zu zermürbt ist, um den
konnte, wie sie mir
Eheschließung unbedingt notwendig schien, sich mit aller
Triumph des Sohnes zu genießen. Die krankhaften hysterischen
einer Mutter verzei
Gewalt so häßlich und unliebenswürdig wie möglich machte,
Neigungen von Byrons und Grillparzers Mutter, bei ersterer in
musikalische Dame
um keinem zu gefallen. Schönheit schien diesem weit über
einem Nervenschlag, bei letzterer in Selbstmord endend, haben sich
hatte, konnte ich
ihre Jahre reifen, weit über ihre Zeit gebildeten
deutlich in die Schöpferkraft der Söhne umgesetzt, es ist aber
Recht mit Goethes
Mädchen als ein Haupterfordernis ihres künftigen Gatten,
merkwürdig, daß bei beiden ihre Mutter so heißliebenden Dichteen
war, dem Sohne
weswegen auch mein gewiß sedergewandter Vater, einer ihrer
sich wie bei Shakespeare und Molière keme Zeile nachweisen
intimsten Kindheitskameraden, keine Gnade vor ihren Augen fand. beste und aufopferu#
läßt, die an die Mutter gerichtet wäre, an die Mutter anklänge.
Ich habe dann selten eine harmonischere Ehe gesehen als die, haben, hat lange in
Selbst die herrliche Frau Rat Goethe nimmt im Lebenswerk ihres
Sohnes einen verschwindend kleinen Raum ein, wenn auch Götzens welche sie mit ihrem, von ihr in Vielem grundverschiedenen auch kein Zeugnis
—. Millionengarderobe,
ist. Wird sie ab u
Friseurladen Wittek. Zwischen zwei Arbeitern entspinnt sich 9#.
Eigentlich merkwürdig, dieses geradezu unbegrenzte, un= eruiert, so pflegt
wahrscheinliche Vertrauen, das die von Berufs wegen zugeknöpfteste denklich an die Wä
folgendes Gespräch:
Der ersie Arbeiter: Es ist unverschämt, aller Branchen, der Bankkassier, in die Einbruchsicherheit eines streifen. Das Pano##
was diese Schieber sich erfrechen. Während wir mit dem Laufburschen setzt. Ein kleines Erlebnis an einem Bankschalter „berühmter“ Verbre
6200
die uie ie Sinschen deit, wan unch ermans Muter Ganen sieh, der
daß die geliebte 9
deutlich Porträts der Frau Rat sind. Es mag dies lief in der Dichter¬
Söhne ihm ein off
cele begründet sein, Geheimes und Geheimstes nicht auszusprechen, und
„. 10/ Feuilleton.
schonungsvoll über
so war auch meine Verwunderung vielleicht nicht am Platz, die
100
später als Arzt
ich anläßlich enes Artikels zum fünfzigsten Geburtstag Schnitzlers
Erinnerunges an Artur Schnitzlers Mutter.
hübsche Professor
aussprach, daß er die herrliche Mutter, die ihm weit mehr und
seine Frau mit Un
Zu Artur Schnitzlers sechzigstem.
Geburtstag.#, ##### länger Mutter gewesen ist, als meist die Frau einem Sohn, in
die Frau über alles
keinem seiner Werke vorgeführt hat.
beruflichen Angelege
Maneeaudeg: Obwohl Schnitzler als Sohn eines Universitätsprofessors
Von
sprachlosen Erstaune
und Chefredakteurs väterlicherseits schriftstellerisch belastet erscheinen
Klothilde Benedikt.“
einmal in unserer
muß, stehe ich doch nicht an, das Künstlerische undGestaltende in
„Benedetta la madre, che in te sincise“, so läßt sich
eine größere Summ
ihm auf die Mutter zurückzuführen. Leidenschaftliches, tieses und
Dante im Paradies von den Engeln begrüßen, den einzigen Vers
güte vor sich se
oft recht kompliziertes Empfinden, das sich täglich bis in die
seines Gesamtwerkes, in dem er die Mutter, die er als Kind ver¬
seines Besitzes war.
letzten Lebenstage und trotz eines schmerzlichen Handleidens,
loren hat, erwähnt. „Gesegnet sei die Mutter, die dich empfangen
Ihr ältester
das mit ihrer Todeskrankheit zusammenhing, in stundenlangem
hat!“ Sind aber Dichtermütter durch das Talent ihrer Söhne,
hochbegabte Kinder
Klavierspiel künstlerisch entlud, war der Mutter zu eigen.
das doch meist ihr, nicht väterliches Erbteil ist, wirklich als
Geschwistern hing,
Als ältestes der acht Kinder eines Arztes, der das erste Wiener
gesegnet zu betrachten? Unsere genauere Kenntnis von dem Seelen¬
materiell ein noch
medizinische Blatt herausgab, war sie schon, obwohl für die
#ieben von Dichtermüttern setzt eigentlich in der Weltliteratur erst
denen, welche manch
Klavierkunst bestimmt, halbwüchsig ein fertiger kleiner Redakteur,
mit den Müttern Goethes, Byrons, Grillparzers ein. Geradezu
geworden, lebte sie
typisch dürfte aber für eine Dichtermutter und für Dichtereltern der namentlich die Uebersetzungen aus fremden Sprachen für den
neben der Musik äf
das Paar sein, das Ludwig Tieck in seinem Dichterleben“ als Vater besorgte. Die Zeitung galt als Mitgift der ältesten Tochter,
als Hausfrau den
weil der Vater, ein Mann von seltener Charakterstärke und
Shakespearesche Eltern unter Benutzung unverbürgter Stratforder
sie jetzt, die Jung¬
seltenem Geist, von dem Schwiegervater, einem baronisierten
Traditionen geschildert hat. Die Mutter, die in ihrer stillen Sin¬
Zirkel zu vereinigen
Finanzmagnaten, nichts annehmen wollte, da er dessen Tochter,
nigkeit, ihrer Gemütstiefe, ihrer Phantasie, die sich im Märchen¬
schrieb und veröffen
seine Gattin, gegen den Willen ihrer Familie geheiratet hatte.
erzählen an ihre Kinder kundgibt, dem großen Sohn ihr Bestes gibt,
die ihm zuteil wurh
Die Liebe spielte damals bei Verheiratungen des Mittelstandes
selbst unter dem nüchternen Gatten ein Leben lang zu leiden hat,
wie der Dichter
nicht die erste Rolle; lachend hat mir die Regierungsrätin Luise
das Talent ängstlich vor dem Vater verbergen muß, unendliche
Schwernatur erbt
Schnitzter oft erzählt, wie nacheinander fast sämtliche jungen Aerzte,
seelische Leiden eben durch die Begabung des Sohnes zu erdulden
der Wiener Literatu
die irgendwie die Feder führen konnten, vom Vater der Tochter
hat, der nicht nach dem Maße gewöhnlicher Menschen gemessen
für Hofmannsthal,
vorgestellt wurden, und wie sie, der phantastische Romantik zur
werden kann, endlich durch das Leben zu zermürbt ist, um den
konnte, wie sie mir
Eheschließung unbedingt notwendig schien, sich mit aller
Triumph des Sohnes zu genießen. Die krankhaften hysterischen
einer Mutter verzei
Gewalt so häßlich und unliebenswürdig wie möglich machte,
Neigungen von Byrons und Grillparzers Mutter, bei ersterer in
musikalische Dame
um keinem zu gefallen. Schönheit schien diesem weit über
einem Nervenschlag, bei letzterer in Selbstmord endend, haben sich
hatte, konnte ich
ihre Jahre reifen, weit über ihre Zeit gebildeten
deutlich in die Schöpferkraft der Söhne umgesetzt, es ist aber
Recht mit Goethes
Mädchen als ein Haupterfordernis ihres künftigen Gatten,
merkwürdig, daß bei beiden ihre Mutter so heißliebenden Dichteen
war, dem Sohne
weswegen auch mein gewiß sedergewandter Vater, einer ihrer
sich wie bei Shakespeare und Molière keme Zeile nachweisen
intimsten Kindheitskameraden, keine Gnade vor ihren Augen fand. beste und aufopferu#
läßt, die an die Mutter gerichtet wäre, an die Mutter anklänge.
Ich habe dann selten eine harmonischere Ehe gesehen als die, haben, hat lange in
Selbst die herrliche Frau Rat Goethe nimmt im Lebenswerk ihres
Sohnes einen verschwindend kleinen Raum ein, wenn auch Götzens welche sie mit ihrem, von ihr in Vielem grundverschiedenen auch kein Zeugnis