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B. 60th Birthday
eberein=lichem und finanziellem Gebiete beschrante. Die Patis angesominen.
erhalten kann, so viel es mag, aber nicht stirbt,
Nachdruck verboten.
Wiener
weil es den ewigen Jubel und den ewigen
Glauben der Jugend in sich trägt.
Artur Schußler,
(er schier
Und nun sollte hier ein wohlgesetzter,
Zum 60. Geburtstag.
diese 60 Jahre überschauender Aufsatz folgen?
für
Anfang Jänner 1872 schritt durch dieNein. Dazu ist Artur Schnitzler zu wenig
nte die
Würde, zu wenig „Alter“. Aber nützen wir
engen, alten Gassen der Innern Stadt noch ein
den Tag, um einmal zu überdenken, was
greiser, gebrechlicher Mann aus einer ver¬
pem dö
die Wiener, die österreichische Literatur
klungenen, ja, schon damals weit zurück¬
h Frau
nicht besäße, wäre an dem Tag, an dem
liegenden Zeit; es war ein pensionierter Hof¬
rat, der seinen eigenen Steckbrief in zwei Franz Grillparzer starb, kein kleiner Artur in
lich, „na,
Zeilen aufgeschrieben hatte: „Hast Du vom Wien gewesen?
g'mant.
Wenn die Reihe der Wiener Klassik fort¬
Kahlenberg das Land Dir rings besehen, so
Postamt
gesetzt wurde, eine Wandlung machte, wie sie
wirst Du, was ich schrieb und was ich bin,
Na, deni'
die Zeit eben bedingt, so geschah es durch
der Herr verstehen.“ Der wurdige, von allen Be¬
Artur Schnitzler. In jeder Beziehung, nach
gegnenden ehrfurchtsvoll Begrüßte hieß Franz
und auf
jeder Art, entwickelt aus dem Liberalismus
Grillparzer und hatte die wienerischesten Dramen
i zu den
der Siebzigerjahre. Artur Schnitzler erschien
mit den wienerischesten Frauen, mit den
haßt denn
als Kronprinz einer von Hermann Bahr ge¬
wienerischesten süßen Mädeln, mit den
ger, sagt
gründeten Literatur. Eines Tages hatte sich
wienerischesten Männern geschrieben; er hatte
von Alt,
im alten Café Griensteidl eine Gruppe
in einem schmächtigen Roman, den „Armen
hat da sei
junger Literaten unter Führung Bahrs zu¬
Spielmann“, das tiefste Leid der Wiener Seele,
sammengetan, um Wien literarisch zu er¬
die Poesie der alten Kaiserstadt mit Herzlauten
dlickte ver¬
obern. Das war „Jung=Wien“, eine Strömung,
und dem Dämon der Landschaft niedergelegt.
an. „Ja,“
die geistig und der Weltanschauung nach im
1872 ist dieser alte Herr, dem das junge Wien
1 können.
Bann von Paris, der Form nach im Banne
schließlich fremd und unbegreiflich geworden
nser uma¬
des nordischen Naturalismus, der in Ibsen
war, gestorben. Ein damals zehnjähriger Bub
ausg'lacht
sein Ideal, in dem gleichfalls um Platz an der
hat vielleicht in der Zeitung gelesen, daß
ler für an
Sonne kämpfenden jungen Gerhart Haupt¬
Oesterreichs größter Dichter gestorben ist. Das
wann ma
mann seine Hoffnung sah.
war der Sohn des damals in Wien hoch¬
it. I wer
Artur Schnitzler erschien zuerst im Deut¬
angesehenen Arztes Professor Dr. Johann
is brauch!“
schen Volkstheater mit dem Schauspiel
iche Frau Schnitzler, sein Sohn Artur, der jetzt
„Märchen“, dann kam das Novellenbuch
60 Jahre alt ist. Artur Schnitzler — alter
„Sterben“ schon ein echter, tiefer Schnitzler,
Herr? Ja, denn er muß es sich gefallen lassen,
r höchst be¬
dann der „Anatol“. Wien hatte wieder einen
daß die vielen, die das eigentlich gar nichts an¬
U's sein,“
der Luft und der Erde der Stadt kongenialen
geht, seinen 60. Geburtstag feiern. Ueberlegen
ler? Aber
Dichter. Für eine bestimmte Kulturepoche
wir einmal: Artur Schnitzler=„Anatol“ —
er Kirch'n?
war und bleibt der „Anatol“ klassisch. Es sind
60 Jahre? Der Geliebte der Christine
g'holf'n,
h
sieben Szenen von einer schwebenden, gewicht¬
Weyringer, „seines“ süßen Mädels — ist das
ia Maler
losen Leichtigkeit, einer Grazie, die nur in
möglich? Artur Schnitzler gehört zu jenen
mir damals
Wien wachsen konnte. „Anatol“ war und bleibt
Menschen, besser gesagt, zu jenen Männern,
öt. Und so
eine Art von Wiener — wie die dunklen,
eiliger. Für denen wohl die etwaigen Stirnlocken ergrauen,
ringenden Melancholiker des biedermeierschen
endlich ausfallen, deren Schlips mit den
In glaub'n,
Wien es waren —. Er war ein leichtsinniger
Jahren immer weniger fesch und unter¬
Melancholiker, ungeben, gefolgt von einem
an richtig'n
nehmend geknüpft wird, die aber innerlich
Kranz, einem — um ein nachher berüchtigt
nicht alt werden, nicht alt werden können, weil
diese Logik
120
und brachte ihr ganzes Wesen Jugend ist und Jugend sein gewordenes Schnitzlerwort anzuwenden
n Ordnung. muß, weil sie ein Herz haben, in dem sich die „Reigen“ von Mädchen und Frauen. „Anatol“
Binzenz. Jugend ewig spiegelt, ein Herz, das Wunden ist zum Typus, zur Figur jener Zeit ge¬
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B. 60th Birthday
eberein=lichem und finanziellem Gebiete beschrante. Die Patis angesominen.
erhalten kann, so viel es mag, aber nicht stirbt,
Nachdruck verboten.
Wiener
weil es den ewigen Jubel und den ewigen
Glauben der Jugend in sich trägt.
Artur Schußler,
(er schier
Und nun sollte hier ein wohlgesetzter,
Zum 60. Geburtstag.
diese 60 Jahre überschauender Aufsatz folgen?
für
Anfang Jänner 1872 schritt durch dieNein. Dazu ist Artur Schnitzler zu wenig
nte die
Würde, zu wenig „Alter“. Aber nützen wir
engen, alten Gassen der Innern Stadt noch ein
den Tag, um einmal zu überdenken, was
greiser, gebrechlicher Mann aus einer ver¬
pem dö
die Wiener, die österreichische Literatur
klungenen, ja, schon damals weit zurück¬
h Frau
nicht besäße, wäre an dem Tag, an dem
liegenden Zeit; es war ein pensionierter Hof¬
rat, der seinen eigenen Steckbrief in zwei Franz Grillparzer starb, kein kleiner Artur in
lich, „na,
Zeilen aufgeschrieben hatte: „Hast Du vom Wien gewesen?
g'mant.
Wenn die Reihe der Wiener Klassik fort¬
Kahlenberg das Land Dir rings besehen, so
Postamt
gesetzt wurde, eine Wandlung machte, wie sie
wirst Du, was ich schrieb und was ich bin,
Na, deni'
die Zeit eben bedingt, so geschah es durch
der Herr verstehen.“ Der wurdige, von allen Be¬
Artur Schnitzler. In jeder Beziehung, nach
gegnenden ehrfurchtsvoll Begrüßte hieß Franz
und auf
jeder Art, entwickelt aus dem Liberalismus
Grillparzer und hatte die wienerischesten Dramen
i zu den
der Siebzigerjahre. Artur Schnitzler erschien
mit den wienerischesten Frauen, mit den
haßt denn
als Kronprinz einer von Hermann Bahr ge¬
wienerischesten süßen Mädeln, mit den
ger, sagt
gründeten Literatur. Eines Tages hatte sich
wienerischesten Männern geschrieben; er hatte
von Alt,
im alten Café Griensteidl eine Gruppe
in einem schmächtigen Roman, den „Armen
hat da sei
junger Literaten unter Führung Bahrs zu¬
Spielmann“, das tiefste Leid der Wiener Seele,
sammengetan, um Wien literarisch zu er¬
die Poesie der alten Kaiserstadt mit Herzlauten
dlickte ver¬
obern. Das war „Jung=Wien“, eine Strömung,
und dem Dämon der Landschaft niedergelegt.
an. „Ja,“
die geistig und der Weltanschauung nach im
1872 ist dieser alte Herr, dem das junge Wien
1 können.
Bann von Paris, der Form nach im Banne
schließlich fremd und unbegreiflich geworden
nser uma¬
des nordischen Naturalismus, der in Ibsen
war, gestorben. Ein damals zehnjähriger Bub
ausg'lacht
sein Ideal, in dem gleichfalls um Platz an der
hat vielleicht in der Zeitung gelesen, daß
ler für an
Sonne kämpfenden jungen Gerhart Haupt¬
Oesterreichs größter Dichter gestorben ist. Das
wann ma
mann seine Hoffnung sah.
war der Sohn des damals in Wien hoch¬
it. I wer
Artur Schnitzler erschien zuerst im Deut¬
angesehenen Arztes Professor Dr. Johann
is brauch!“
schen Volkstheater mit dem Schauspiel
iche Frau Schnitzler, sein Sohn Artur, der jetzt
„Märchen“, dann kam das Novellenbuch
60 Jahre alt ist. Artur Schnitzler — alter
„Sterben“ schon ein echter, tiefer Schnitzler,
Herr? Ja, denn er muß es sich gefallen lassen,
r höchst be¬
dann der „Anatol“. Wien hatte wieder einen
daß die vielen, die das eigentlich gar nichts an¬
U's sein,“
der Luft und der Erde der Stadt kongenialen
geht, seinen 60. Geburtstag feiern. Ueberlegen
ler? Aber
Dichter. Für eine bestimmte Kulturepoche
wir einmal: Artur Schnitzler=„Anatol“ —
er Kirch'n?
war und bleibt der „Anatol“ klassisch. Es sind
60 Jahre? Der Geliebte der Christine
g'holf'n,
h
sieben Szenen von einer schwebenden, gewicht¬
Weyringer, „seines“ süßen Mädels — ist das
ia Maler
losen Leichtigkeit, einer Grazie, die nur in
möglich? Artur Schnitzler gehört zu jenen
mir damals
Wien wachsen konnte. „Anatol“ war und bleibt
Menschen, besser gesagt, zu jenen Männern,
öt. Und so
eine Art von Wiener — wie die dunklen,
eiliger. Für denen wohl die etwaigen Stirnlocken ergrauen,
ringenden Melancholiker des biedermeierschen
endlich ausfallen, deren Schlips mit den
In glaub'n,
Wien es waren —. Er war ein leichtsinniger
Jahren immer weniger fesch und unter¬
Melancholiker, ungeben, gefolgt von einem
an richtig'n
nehmend geknüpft wird, die aber innerlich
Kranz, einem — um ein nachher berüchtigt
nicht alt werden, nicht alt werden können, weil
diese Logik
120
und brachte ihr ganzes Wesen Jugend ist und Jugend sein gewordenes Schnitzlerwort anzuwenden
n Ordnung. muß, weil sie ein Herz haben, in dem sich die „Reigen“ von Mädchen und Frauen. „Anatol“
Binzenz. Jugend ewig spiegelt, ein Herz, das Wunden ist zum Typus, zur Figur jener Zeit ge¬
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