VII, Verschiedenes 6, Grillparzer Preis, Seite 50

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Telephon 128
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E l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
0 in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minncapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Uuelienangabe ohne Gewahr.)
§ Ausschnitt aus: Nebe Züricher Zeitung
E vom: 18 M. 10 0
Kleine Chronik.
— Wien. Dem „Berliner Börsencourier“ wird ge¬
schrieben: Die Grillvarzerpreis=Frage schwankte
lange zwischen Wildenbruch und Schönherr; schließlich
HIR•
einigte sich die Inry einhellig auf AringSammn
ler. Den 5000 Kronen=Preis erhielt 1992 Hauptmant
-Kortieben; von Oesterreichern bisher nur Anzen¬
gruber. Es lagen 94 Stücke der Jury vor. Schnitler
habe die überraschend kommende Verleihung in höchstes
Erstannen versetzt. Wenn überhaupt, so hätte egher
den „Ruf des Lebens“ oder den „Einsamen Ag= für
preiswert gehalten.
Durch die beabsichtigte Erhöhung des Nildammes
bei Assnan gehen mit dem berühmten Tempel von
Philae — wir haben seinerzeit die Schilderung Lols
unsern Lesern mitgeteilt — fünszehn Tempel infolge
Ueberflutung für die Wissenschaft verloren. Die Ge¬
lehrtenschaft von Frankreich, England und Nordamerika
hat bereits Grabungen, sowie die kopographische und ?
architektonische Aufnahme der Tempel in die Wege ge¬
leitet; die Akademie der Wissenschaften in Berlin hat
sich dagegen die Aufgabe gestellt, die in den fünfzehn
Tempeln vorhandenen Inschriften für die Nachwelt in
Abklatschen und Photographien zu retten. Zu diesem
Zwecke soll eine Expedition nach Aegypten entsandt
werden. Die hierdurch entstehenden Kosten sind auf
46 900 Mk. verauschlagt, die aus Mitteln der Akademie
nicht gedeckt werden können; der preußische Staat soll
deshalb in die Lücke treten; eine erste Rate von 30,000 Mk.)
wird bereits für des Etatjahr 1908 gefordert.
Telephon 12801.
———
— Mhrth KErrsgtnnng
O l. österr. behördi. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
00
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
F hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewühr.)

* Ausschnitt Strassbürger Pöst
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E vom:
13 Janban 1908
* Die diesjährige Verleihung des Grillparzerpreises an den
Wiener Dichter Arthur Schnitzler ist vom Preisgericht — dem die
Herren Professor Minen=Burgrhentekdkrektor Dr. Schleuther, Hofrat
Dr. Burckhardt, Ludwig Hervesi und Professor Erich Schmidt ange¬
hörten — einstimmig beschlossen worden. Der Preis, der nach je
3 Jahren, immer am 15. Jannar, Grillparzers Geburtstag, vergeben
wird, beläuft sich auf 5000 Kronen. Das preisgekrönte Schnitzlersche
Drama „Zwischenspiel“ ist außer an der Wiener Burg nur an
wenigen Theatern aufgeführt worden und hat keinen großen Bühnen¬
erfolg gehabt. Zur Prüfung waren dem Preisgerichte 94 dramatische
Werke vorgelegen; in der engeren Wahl befanden sich neben dem
„Zwischenspiel“, Wildenbruchs „Rabensteinerin" und des Tiroler
Dichters Karl Schönherr „Familie.“ Die beiden vorhergehenden Male!
waren Gerhart Hauptmanns Drama „Der arme Heinrich“ und Otto
Erich Hartlebens „Rosenmontag“ preisgekrönt worden. Hauptmann
war bereits früher zweimal, 1899 für den „Fuhrmnann Heuschel“ und
1896 für „Hannele“, ausgezeichnet worden. Wildenbruch erhielt 1885
den Preis für sein Trauerspiel „Harold“, zweimal erhielt ihn Wil¬
brandt („Gracchus, der Volkstribun“ und „Der Meister von Palmyra“),
und einmal Anzengruber (im Jahre 1887 für die Weihnachtskomödie —
Heimg'sunden").