VII, Verschiedenes 7, Raimund Preis Burgtheaterrring, Seite 4


in ester Sinte eine peonton Aesee ssee
en selbst Bebel nur eine Draht¬
Prinzessin, daß ich ihr meinen Dank persönlich
Freunde Goldstein fehlt es an dieser guten Gabe
it der kürzlich verstorbene jüdische
zu Füßen legen werde! — Sie: Sie sind ja
Gottes nicht, er wird diesen Politikern mit der
ehemalige Mäntelfabrikant Paul
toll! — Er: Ich will Ihrem gnädigen Fräulein
nötigen Ruppigkeit derbe Wahrheiten zu sagen,
schäftsbetrieb dieses Herrn wurde
zum Dank die Hand küssen, und zwar noch
wissen.“ Das deutsche Volk, das seine Vorzüge in
ein Gerichtsurteil folgendermaßen
heute abend. — Sie: Sie phantasieren. Sie
entgegengesetzter Richlung sucht, bei welchem
„Die von der Firma Singer Ab¬
haben Fieber . .. — Er: Ich befinde mich
Anstand, Bescheidenheit, zarte Schonungfremder
für sie eben weiter nichts als
n
vortrefflich. In einer Stunde werde ich mich ein¬
Ehre, Ritterlichkeit der Gesinnung als Tugend
En, die für die Firma ausgenutzt
finden. — Sie: Ja, bilden Sie sich denn ein,
gelten, wird auf dem Gebiele der öffentlichen
sie nach den Verhältnissen sich
daß man Sie empfangen wird? — Er: Ich
Maulfrechheit vergeblich mit den Juden zu welt¬
en und ausnutzen lassen mußten.
komme, das übrige wird sich finden. — Sie:
eifern suchen.
übrigen auch Menschen waren,
SaDRaHaHEnERhEHEnRgHaReBHGR GBEEHHESBSEREHGEREBEaaRERRERHRHERS
Christen, lasset Euch nicht zum Börsenspiel verleiten!
an
enen
biel besteht im Spekulieren auf die Schwankungen der Kurse der Industriepapiere. Das Börsenspiel verdirbt die Sitten, unter¬
Die Gesundheit und treibt absolut sicher jedermann, der in die Hände der Börsenbanditen fällt, zum gänzlichen Ruin.
CHHEHRHRHRHGHBaBeRBRBHRReRan BHHREEGERERRREGREBEERREBBRREEERERES
Aber warum red' ich. Sie werden ja nicht vor¬
Er:
gelassen. Geben Sie sich keine Mühe.
Ich wette, es gibt eine Gartenpforte. — Sie:
Sie ist verschlossen. Wenn Sie doch meine
Hand losließen! Sie wird heute noch fester
verschlossen sein als sonst. — Er: Wenn einem
das Höflichsein so schwer gemacht wird, so wird
man wohl die Mauer überklettern müssen.
in einer Stunde wird es dunkel sein. Und im
Garten niemand als die Prinzessin. — Sie: Sie
sind koll . . . man wird dafür sorgen, daß der
Garten bewacht ist. — Er: Sie werden tun, was
Ihnen Ihre Prinzessin befehlen wird.
Jüdische Aufgeblasenheit — nicht wahr?
Aber Medardus ist auch der Prinzessin gegen¬
über nicht anders. Er sagt, nachdem er (was
wohl sehr unahrscheinlich ist) über die Mauer
geklettert: „Sie wissen, warum ich gekommen
bin . .. ich will Sie wiedersehen, Helene.“ Da¬
rauf sie: „Was fällt Ihnen ein . .“ Dann
freilich — so stellt es Herr Schnitzler dar — be¬
hält sie ihn in ihrem Zimmer zurück, da die
Kammerjungfer Bedenken trägt, ihn als ihren
„neuesten Liebhaber“ (wie die Prinzessin sagt)
gelten zu lassen.
Von der Sprache Schnitzlers, die nämlich
allerdings nicht durchwegs alltäglich ist, weil sie
meist unsäglich geschraubt und geschwollen er¬
scheint, haben wir bereits eine Probe gegeben.
(Man brachte die Wiederholungen von „finden“.
— konnte Schnitzler kein anderes Tätigkeitswort
isinden? An anderer Stelle begegnet man der
anfechtbaren Zusammensetzung „Frauensperson“,
ein Wort, das nicht der lebendigen Sprache,
sondern dem unbeholfenen Amtsdeutsch angehört.)
Es wird nach dem Gesagten wohl das Ur¬
steil der Preisrichter kaum noch von irgend je¬
mand ernst genommen werden.
Wogegen man sich aber verwahren muß,
das ist die bedauerliche Tatsache, daß mit der
Preiskrönung eines Werkes wie des Schnitzler¬
schen das Andenken des Dichters, nach welchem
die Stiftung ihren Namen erhalten hat, geschän¬
det wird. Mögen die Juden ihre Dramatiker
ehren wie sie wollen — aber sie mögen ihre
Stiftung und deren Satzungen entsprechend än¬
dern, damit ein Zweifel über den jüdischen Cha¬
rakter des Preises ausgeschlossen sei.
Wittekind.