VII, Verschiedenes 10, Antisemitismus, Seite 15

gute
ns
1r
lenten Mann
is zur Sohle,
einer preußischen Dichter=Akademie ge¬
c.
stellt wurde!
idervölkischen
Ein Schriftsteller, welcher es fertig brachte,
der französischen Jugend ihre fried¬
rung unseres
[liche Gesinnung ausdrücklich zu bescheinigen,
womit der deutschen Jugend indirekt wohl
Land, in dem
kriegerische Gesinnung unterstellt werden
egsdeutschland,
sollte?!
Anmaßung,
Allen diesen novemberlichen Großtaten
dUngerechtig¬
„Ententegläu¬
setzten dann die wiederholten Reisen nach
us, „beurteilt
Paris die Krone auf, gelegentlich deren
szeit nach den
rom, beurteilt
jene ungeheuerliche Außerung Manns fiel,
eit nach den
seiner Ansicht nach sei die Not und Ver¬
hmen,
n Eroberer¬
elendung des deutschen Volkes nicht auf die
wahnwitzigen Reparationszahlungen zurück¬
nken von Jac¬
zuführen
ssei „eine etwas
ng an Deutsch¬
Wer über eine so schöne Seele verfügt, drückt
uarbeiten für
cht paradox..“ alle Welt, mit Ausnahme nur des natio¬
#nalen Deutschlands, an sein liebendes Herz.
war es, daß Galt es, einen Aufruf der Roten Hilfe zu unter¬
an die Spitze zeichnen, so verschloß sich Heinrich diesem
munistischen Untermenschen
zu gut begriffen hat! Heute heißt es:
ein jüdischer
gen Beschinip= Der Demokratismus samt seiner philosemitischen
Zuchthaus ver= Ergänzung ist geistig längst erledigt, es wird
mit den Juden langweilig, sich mit ihm abzugeben! Wes¬
n nicht genehme Dichterpräsi¬
m
#. Esthue.
denken nunmehr auch „plump kör¬
ephann6= Iweig
perlich“ an die Luft befördert wer¬
d Max Rein¬
den. Sorgen braucht sich der gute Heinrich
Tageblatt“
in der

ütterndes Wut¬
weiterhin noch
Vorträge in Synagogen
halten, womit er ja unlängst begonnen hat.
kräteen!!
Vielleicht setzt sich auch Leonhard Tietz für
ihn ein, worauf
man na#, folgender schöner
um den
Zeitungsanzeige schließen könnte:
5/3
„Der Dichter Heinrich Mann spricht am
Montag, den 20. Oktober 1930, im Konzert¬
figurierte
saal des „Pfalzbaues', Ludwigshafen a. Rh.,
Einstein, Georg
über Literatur im Jahre 1929/30. Freien Ein¬
Goldschmitt,
tritt gegen einen Gutschein von 1 M. Diese
Sally Friedlän¬
Gutscheine werden bis zum 15. November
Lasker, Emil
1930 beim Einkauf von Waren zum vollen
Dr. Wolsen¬
Wert in Zahlung genommen, Verkauf der
d Tucholski im
Gutscheine an unserer Kasse 2, Kleiderstoff¬
Abteilung, Erdgeschoß, Leonhard Tietz, Akt.=
seine im „Ber¬
Ges.“
lußerung, nun¬
Wie sinnig symbolisierte hier der jüdische
ätten die Wag¬
Verehrer Heinrich Manns die enge Verwandt¬
schaft von Literatur und Maßkonfektion.
ie abzutanzen“,
uropäisch=pazifi¬
Das tollste Stück
an!
aber dürfte gewesen sein, daß sich Mann auch .
rangegangenen
für die Errichtung eines Heine=Denkmals
Freunde ken¬
in Düsseldorf begeistert einsetzte. Für den un¬
es nicht mehr,
heilvollsten Gesellen, „der im 19. Jahrhundert
nicht bloß durch die deutsche Literatur, sondern
auch durch das deutsche Leben hindurchgegan¬
losemitismus
gen ist, durchaus als Seelenverwüster und =ver¬
der zionistisch
gifter als Vater der Dekadenz auf literarischem,
politischem und sozialem Gebiet,
Prag
für einen Denunzianten und Revolver¬
klassischen Sätze:
journalisten,
at Herkunft und
wie den Juden Heine wollte er also Ruhmes¬
llschaft nicht be¬
hallen errichten! Den besten Vorschlag hat hier
eln? Der Natio¬
immer noch Liszt gemacht, der, wenn es denn
isemitischen Er¬
Kultusminister Grimme u. a. folgende wegs die Geistesfreiheit knebeln will, es
sei denn, daß es sich um Frei¬
„Kernsätze" zum besten gab:
„Als ich mir überlegte, was ich vom Staatsheit für jenen gott= und volks¬
her Heinrich Mann zum 60. Geburtstag würde feindlichen Geist handelte, der
sagen können, da hat der Zufall mir das Wort
da stets verneint, hatte der wackere
von Heinrich Mann in Erinnerung gerufen,
Heinrich noch vor 2 Jahren nicht mehr und
daß aus dem Menschen im ganzen genommen.
nicht weniger vor, als das deutsche Geistes¬
noch einmal etwas werden kann.“ Im gan¬
[zen genommen, gewiß; es gibt aber
leben unter seine unmaßgebliche Zensur
er F.
auch Ausnahmen, wie
zu stellen.
Heinrich Mann zeigt... Doch weiter:
„Kühner als alle Altersgenossen unter den
Schrieb er doch in der „Vossischen Zeitung“:
Dichtern sind Sie, Heinrich Mann, mitgegan¬
„Unsere Entschlußkraft könnte eines Lages so
gen, hinein in eine neue Zeit, und wa¬
weit gehen, daß wir die Schulbücher von
ren schon vorher deshalb für sie ...“
allem reinigen, was der Jugend schadet:
Der regierende Marxismus bestätigte also
Veraltete Geschichtsauffassungen,
Irrtümer über andere Völker und
einem von uns wohl schon hinreichend ge¬
über die Erlebnisse des unseren.“
kennzeichneten Novemberliteraten, daß er
Was das bedeutet hätte, ist bei Manns Denk¬
als Wegbereiter und Verkünder ihrer Ab¬
weise klar genug!
sichten zu gelten habe. Nach unseren Aus¬
Gott sei Dank hat die erwähnte, damals
führungen dürfte sich jeder Kommentar er¬
doch wohl schon vor ihrer eigenen Courage
übrigen.
zitternde Entschlußkraft, wie nicht anders zu
Und ein Mann mit solch einem Sünden¬
erwarten, versagt. Die Entschlußkraft eines
register erdreistete sich in diesen Tagen, Pro¬
testversammlungen wegen angeblich „bedroh= neuen Deutschlands aber hat für etwas an¬
ter Geistesfreiheit“ einzuberufen! Gerade er deres gesorgt, was schon längst hätte geschehen
ist der letzte, der sich in solchen lächerlichen müssen: Für die Ausschaltung von Literaten
Attitüden gefallen dürfte; denn anders als wie Heinrich Mann aus dem offiziellen
das deutschere Deutschland, welches keines= Geistesleben!