VII, Verschiedenes 11, 1899–1901, Seite 21

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Ausschnitt
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Des kleina Fütcie Süfter
Ausschnitt aus:
vom 20 /101000

I
Wir lachen alle entgegen so gern
Saison.
Dem fröhlichen Feste der Tannen,
Nicht einmal Blumenthal's „strenge Herrn“
Nun geben wir wieder den Todtenschein
Vermögen die Frende zu bannen.
Der Sonne wärmenden Strahlen,
Am Todtenhügel, da schäumet der Wein,
Es dreh'n sich bei lustigem Fidelklang
Da klappern die Austernschaalen.
Die allerält'sten Scharteken,
Der Schwindel erfaßt sogar die Bank
Es steigt aus der Kiste der Knallboubon
Der preußischen Hypotheken.
Mit übel gereimtem Motto,
Aus Flitter ersteht die neue Saison
Gedruckt ich schon in den Zeitungen seh'
Am Arme des Galeotto.
Berichte des hungrigen Kritzlers:
Bei Hohenlohe war „Abschiedssouper“
Das Ernste, das Heit're, das Streuge, der Scherz:
(Nicht ganz so lustig wie — Schnitzler' 8.)□
Es dient dem Genießen zur Hülle,
pe Und unaufhaltsam bis Ende März
Des Nachmittags, wenn die Dämmerung sinkt,
Ergießt sich Vergnügen in Fülle.
Da essen sie Kuchen bei Kranzler,
Und weich wie Sahne das Lob erklingt
„ Dem Elend, der Krankheit begegnet man mild

Von Bülow, dem neuesten Kanzler.
„ Durch theatralische Kränzchen,
Die Armuth und Sorgen, sie werden gestillt
Doch lantes Lärmen auch unterbricht
Durch Thee, Champagner und Tänzchen.
Abo
Des Stammtischs friedliche Stille,
Abo
Wenn Mancher recht despektirlich spricht
Das Wohlthun naht sich im schwarzen Frack
Von Woedtke und seinen zwölf Mille.
Den Aermsten in kärglichen Betten,
Inh: Die Damen lindern den Schicksalsschlag
So naht die Saison mit Hip hip hurrah,
blä
In dekolettirten Toiletten.
Es kommen die Wochen, die bösen,
wodt
Doch leider ist kein Houdini da,
des
werd Ob Kunst, Theater, ob Politik,
Die lästigen Fesseln zu lösen.
Das darf uns nimmer geniren,
Nur darum dreht sich's, mit Glanz und Chic
Uns weidlich zu amüsiren,