VII, Verschiedenes 11, 1902–1906, Seite 6

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1. Miscellaneons
Telephon 12801.
Alex. Welgl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
Nr. 65
05 „OBSERYER
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, IX/1, Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelö“-
Vertretungen in Berlin, Chicage, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Ausschnitt aus:
Nae Treie Prosn
# 72
VO00
#
[Eine mysteriöse Theater=Affaire. Aus Berlin
wird uns telegraphirt: Der Kritiker der „Täglichen Rundschau“
#und ein Kritiker des „Berliner Tageblatt“ erhielten vor der
gestrigen Aufführung des Volksstückes „Kinder der Armen“ im
Berliner Karl Weiß=Theater folgendes aus Wien abgesendete
Telegramm: „Freitag Karl Weiß=Theater Urpremiere von
„Kinder der Armen“ empfiehlt geneigter Aufmerksamkeit ergebenst
Arthur Schnitzler.“ Der Kritiker der „Täglichen Rundschau“,
der, wie er schreibt, den Verdacht hegt, daß hier ein arger Mißbrauch
mit dem Namen eines feinfühligen Poeten getrieben worden ist, ölusive
Für
richtet an Arthur Schnitzler öffentlich die Frage, ob er das selt= forto.
same Telegramm wirklich abgefaßt hat. Der Kritiker der „Täg= #hlbar
lichen Rundschau“ nimmt an, daß das Telegramm nicht von Voraus.
Arthur Schnitzler herrührt, und erklärt, es liege ebenso in dessen ist das
Interesse, als im Interesse der deutschen dramatischen Literatur, ii es den
Abo den Schwindel aufzudecken. Das Stück „Die Kinder der Armen“ u.
Abo bezeichnet der Kritiker der „Täglichen Rundschau“ als ein
eler es Machwerk. Verfasser ist ein gewisser Ernst v. Jurco. tend die
Wir erhielten heute Nachts aus Berlin eine Depesche, die von orgen¬
Inh einem uns unbekannten Herrn Nahodil unterzeichnet ist und Zeitung“,
„einen glänzenden, von Act zu Act sich steigernden, wahren Sen= schaftliche
sations=Erfolg“ des socialen Volksstückes „Die Kinder der Armen“ Diese Mit
meldet. Wir haben diese Depesche, da sie nicht von unserem
ständigen Berliner Correspondenten herrührt, selbstverständlich nicht
publicirt, geben aber nunmehr von derselben angesichts der Mit¬
Stheilung der „Täglichen Rundschau“ Kenntniß.
M18

Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
105
„OBSERYEP“
Nr. 77
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, IX/1, Türkenstrasse 17.
- Filiale in Budapest: „Figyelö“ -
Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Ausschnitt aus:
Mnckakiener ungea Aeltunz hin
vora:# 1-7 11102.
* Arthur Schnitzler II. Unser Theaterreferent erhielt
am Freitag ein an seine persönliche Adresse gerichtetes Tele¬
gramm aus Wien, dessen Absender sich Arthur Schnitzler
nannte und um Berücksichtigung der „Urpremière“ eines
Dramas „Kinder der Armen“ bat, die am Freitag im,
Karl Weiß=Theater stattfinden sollte. Da es uns völlig un
glaublich vorkam, daß der feinfühlige Dichter der „Liebeleit“,
in so formloser Weise eine Bitte vortrüge, und daß ein von
ihm empfohlenes und für hervorragend gehaltenes
Werk an keiner anderen, als
an
einer Vorstadt¬
Bühne gegeben werden sollte, deren Spielplan; sonst durch
Meisterwerke wie „Hannemann vom Viehhof und der kleine
Cohn“ eingenommen wird, so haben wir die telegraphische
Für
Bitte unberücksichtigt gelassen. Nach dem, was wir nun über
das aufgeführte Stück von Kollegen hören und lesen, is
unsere Handlungsweise vollkommen richtig gewesen. Augen¬
us.

scheinlich hat hier irgend ein homo ignotus seine zufällige das
Namensgleichheit mit dem Wiener Dichter benutzt, um mit
den
Abon
dem Gewicht dieses Namens die Berliner Kritiker zum Besuche
Luam eines Theaters zu bestimmen, mit dem sie sonst keine Ver¬
anlassung haben, sich zu beschäftigen. Belangen kann man ja die
einen derartigen Herrn nicht, aber öffentlich festgenagelt soll
gen¬
Inha er doch werden!
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blätter Tagesjournale aussei „Neus —.
liche
wodurch eine Uebersicht über das gesammte politische und
Leben des In- und Auslandes in drastischer Kürze geboten wird. Diese Mit¬
theilungen werden in Wien um 9 Uhr Früh verschickt.
Prospecte gratis und franco.