VII, Verschiedenes 11, 1913–1915, Seite 10

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1MI.

Ausschnitt aus Ujsäg, Budapest
vom:
TLFER
1
B
(-) Uj Schnitzler-kôtet. Schnitzler Arturt, a
bécsi irök legkivalöbbjät Hermann Bahrral szeretik
a német kritikusok összehasonlitani. Rendkivüli
szellemessége, ötletessége, kecsessége, müizlése két¬
ségtelenül emlékeztetnek az oszträkoknak erre a
forradalmi szellemü irójára. De minden mäs tekin¬
tetben eltér töle. Egészen különälló, egyéni talen¬
tum. Bahrnäl sokkal objektivebb, élesebb lätäsu,
hangulatosabb. Legszebb müvei valami specziälis
hangulatäböl fakadnak. Ezt a hangulatot olykor
a szatira, mäskor a, melanchölia szövi keresztül
sajätos szinekkel. Ezek a szinek, ezek a hangulato k
olyan mélyen megkapjäk az olvasôt, hogy olykor
egészen elfeledkezik a cselekményekröl. Igy a
sGuszti hadnagye czimü elbeszélésében mindenki
arra figyel lélegzetét visszafojtva, hogy mit megy
végbe a hadnagy lelkében, ki egy jelentéktelen
inczidens folytän azt hiszi, hogy föbe kell magät
lönic. Dé mäsnap reggel megtudja, hogy azt a
pékmestert, ki egészen halkan, ugy hogy senki sem
hallhatta, elózó este megsèrtette, az éjjel meg¬
ütötte a guta. Ennek a szük eselekménynek kere¬
teben egy egész emberéletet rajzol meg Schnitzler.
A német kritikusok az impresszionista müvészet
egyik legnagyobb remekének mondják ezt a no¬
vellät. Es méltän. Azok a gondolatok, hangulatok,
vägyak, emlékek, melyek Guszti hadnagy lelken
6jjeli tréfäja közben keresztülsuhannak: kitörül¬
hetetlenül vénödnek lelkünkbe és egy egész vilä¬
got varázsolnak szemünk elc. A kötetben foglalt
Nöbbi novella: Gerlan Berta, A vak Geronimo,
A görög tänczosnö, A bucsu és A halott Gäbor,
Schnitzler elbeszéló müvészetének legfényesebb
alkotäsai. Mind finom, mind mély, mind lebilin¬
esclöen erdekes. A forditäs Robor Andorné jeles
munkäja. Az uj Schnitzler-kötet, melynek Guszti
hadnagy a czimie, az Athenaeum-Könyvtär leg¬
ujabb kötetekent jelent meg. A boritéklap izléses
illuszträcziója Basch Arpäd müvészi munkaja.)
A kôtet ára 1 korona 90 filler.
box 41/5

Husschnitteaus Wiener Tagblatt, Wier
vom: 17FEB1914
Der „Contordia-Bau.
Im traditionellen Glanz und unter Anteil¬
nahme aller Kreise Wiens wurde gestern der
Concordiaball begangen. Der Ball, der auch
heuer in den von Künstlerhand dekorierten Sophien¬
sälen abgehalten wurde, war diesmal ein Jubiläums¬
fest. Der Verein blickt nun auf das fünfzigste
Faschingsfest zurück, dem noch eine ausführliche Be¬
sprechung gewidmet werden soll.
Ein reizender Almanach, der eine Revue¬
der bedeutendsten politischen, literarischen und künst¬
lerischen Geschehnisse vom Jahre 1863 bis 1914 dar¬
stellt, bildet die Damenspende des Festes. Julius
Bauer ist der Verfasser dieses Büchleins, das auf
130 Seiten eine Fülle des Interessanten enthält. Ein
Stück Wien zieht in teils ernsten, teils lustigen
Ereignissen vorüber. Julius Bauer, dem die
„Concordia“ viele meisterlich gelungene Ballspenden
verdankt, hat diesmal mit seinem Faschingsmerk¬
buch ein poetisches Werk geschaffen, das nicht bloß
jedem Ballbesucher erlesenes Vergnügen bereiten,
sondern jedem Wiener und jedem Freunde dieser
Stadt wertvoll bleiben wird. Der Verfasser wirfte
einen Rückblick auf die Welt= und Lokalereignisser
eines halben Jahrhunderts, und seine Sentenzen find¬
von Humor und Poesie erfüllt. Die Festspende wurde
in dem Atelier der Gesellschaft für graphische
Industrie hergestellt. Die Chronik ruht in einem
Umschlag aus weißer Seide, der auf der Vorder¬
seite Ornamente in Goldpressung zeigt. Die Mitten
wird in einem blauen Felde mit der Legendes
„Jubiläumsball der „Concordia“ aus¬
gefüllt. Die Rückseite des Buches enthält eine Feder#
in Goldpressung. Oeffnet man das Buch, so findet
man links in photographischer Reproduktion die
Bilder der Tanzspenden der „Concordia“=Bälle seit
fünfzig Jahren und rechts die witzige Deutung. Und
zum Schluß als Anhang die besten, unverwelklichen
Phantasieblüten aus früheren Tanzspenden, ein
„Concordia“=Strauß, um den Julius Bauer ein
reizvolles Band geschlungen hat.
Die Legende zum Jahre 1913 lautet:
Im Jahre Dreizehn, dem gottverdammten,
Blutrote Faschingsfeuer flammten.
In diesem verfluchten Karneval
Gaben wir keinen Concordiaball.
Es brauste ein wilder Tanz durch die Welt,
Und alles war auf den Kopf gestellt.
Es war ein Tanz um Throne und Kronen,
Der graue Himmel hing voller Kanonen.
Man hörte Totenwalzer erklingen,
Die wirklich ins Blut den Menschen gingen.
Man las die Kriegsdepeschen mit Bangen
Und hörte, wie schrill die Kugeln sangen.
Es war ein Fasching voll Lug und Trug,
Der tiefe Wunden der Menschheit schlug.
Der tanzen ließ bei Trommeln und Tuten
Den Tod auf blutbespiitzten Reöduten.
In diesem verfluchten Karneval
Gaben wir keinen Concordiaball.
Und das Jahr 1914:
Auf diesem Band der Bände
Die Fünfzig funkelt im Glanz.
Das ist die Jubelspende
Im bunten Gabenkranz.
Im Balljahr Dreiundsechzig,
Das unser erstes war,
Es laut zu künden lechz' ich:
Zur Welt kam Hermann Bahr.
Den Schnitzler brachten die Horen
Im Lenzvorher ins All,
So zwischen zwei Dichtern geboren
Wurde der Schriftstellerball!