VII, Verschiedenes 11, 1913–1915, Seite 33

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1. Miscellaneons
Über Land und Meer


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Phot. Schöfer
Phot. Weis
Phot. Seebald
Mn 72.
n Hötzendorf,
Professor E. von Hellmer, Rektor
Professor Gustav Klini
Professor Otto Wagner
alstabschef
der Akademie der bildenden Künste
nander trennten. Wie diese vier wollen und sollen, und sein Einfluß auf die Offent¬
Wieviel neuschöpferische Kraft das geistige Leben
zusammenrücken, scheint es, als
Österreichs birgt, wird augenblicklich empfinden,
lichkeit, auf die Jugend ist groß.
nd denselben Topf gehören würden.
Inzwischen sind wir von der rein großstädtischen
wer sich an Gustav Mahler erinnert, wer sich mit
ungefähr vier ganz voneinander
Arnold Schönbergs spröder Eigenart beschäftigt,
Literatur wieder ein wenig befreit worden. Rudolf
ten. sind vier Persönlichkeiten, die
wer dieser eigenartigen zukunftsreichen Musiker
Hans Bartsch mit seiner gesunden Sentimentalität,
trast zueinander stehen. Aber sie
gedenkt, wer die geniale Frische des allzufrüh ver¬
mit seiner jubelnden Freude an der Natur hat
storbenen Olbrich, des Erbauers der Wiener Sezes¬
die österreichische Landschaft und die österreichische
eine unmeßbare Wirkung auf das
sion, im Gedächtnis behielt, wer die moderne Kunst
geübt, üben in der lebendigen
Provinz wieder erschlossen, und selbst wo er seine
der Monumentalität bewundert, die Otto Wagner
Romane in Wien spielen läßt, nimmt sich dieses
fortdauernd einen unmeßbar
in seinen Architekturen hingestellt hat, und wer die
lder in der modernen Literatur am
große moderne Wien immer noch irgendwie länd¬
heißumstrittenen, im Tiefsten meisterlichen Bilder
wird.
lich aus, als ob es noch von den alten Basteien um¬
von Gustav Klimt liebt.
hzelner und als Alleinstehender ragt
gürtet und von den grünen Glacis umgeben wäre.
Wenn wir heute dieses merkwürdig zerrissene
Jus freie Land und in die Vergangenheit zurück
die österreichische Literatur der
führen auch die Romane der Baronin Enrica
und doch wieder merkwürdig zur Ganzheit zu¬
n. In der Generation, der er an¬
Handel=Mazzetti, die künstlerisch herber, fast möchte
sammengeschlossene Österreich begreifen, wenn
kein Einsamer. Und die Generation,
unser instinktives Heimatgefühl für dieses Land
ihn verstanden, geliebt und verehrt
man sagen, männlicher ist als Bartsch. Ein Erzähler¬
gestützt und bekräftigt wird durch verstehendes Be¬
talent allerersten Ranges, eine tiefreligiöse dichte¬
frühzeitig Dahingeschiedene nicht
wußtsein, wenn wir imstande sind, Vergangenheit
ht zu Angesicht sehen. Anzengrubers
rische Kraft bildet diese starke und wunderbare Frau,
und Gegenwart miteinander unlöslich zu ver¬
die man die österreichische Selma Lagerlöf nennen
ein Geschlecht von Epigonen. Was
knüpfen und in allem ein einziges, ein österreichi¬
ht hat, ist in höherem Sinne Kitsch
möchte, einen merkwürdigen Gegensatz zu der
sches Schicksal zu erkennen, so danken wir das zu¬
hon fast gänzlich vergessen. Peter
greisen Maria von Ebner=Eschenbach, die abge¬
meist dem Manne, der als erster und bisher als
klärter, freisinniger, milder, aber künstlerisch auch
tt Siebzigjährige, ragt noch neben
viel schwächer ist als die Handel=Mazzetti.
einziger moderne österreichische Geschichte von
s jener Zeit hervor. Ein Einzelner
großen Gesichtspunkten aus geschrieben hat: Hein¬
Von einer starken religiösen Empfindung ge¬
wie Anzengruber. Ein prachtvoller
rich Friedjung. Es ist sonderbar, daß es eine wirklich
tragen, mehr noch gehoben von einer beispiellosen
naturwüchsiger Poet, doch nicht
objektive, umfassende österreichische Geschichtschrei¬
r ein Entscheider und Wegweiser.
Plastik des Ausdruckes ist der Lyriker Rainer Maria
Rilke. Es gibt heute keinen, der an seine technische
bung nicht gibt. Heinrich Friedjung ist der erste
ge, die Ludwig Anzengruber ge¬
gewesen, der sie uns in seinem Werk „Der Kampf
Vollendung und an seine Originalität des Ge¬
r wenige gegangen. Der einzige,
um die Vorherrschaft in Deutschland“ geboten hat.
dankens hinanreichen würde. Ja, man vermag
schien vor einem Jahrzehnt diese
sich's nicht vorzustellen, wie die Technik der Sprache
Dieses Buch ist von entscheidender und immer mehr
1 zu wollen und scheint auch etwas
noch anwachsender Bedeutung. Es ist wie eine
über Rilke hinaus noch weiter entwickelt werden
haben, die dazu gehört, um solch
große, langsam steigende, langsam und weit um
könnte. Neben ihm möchte ich hier Franz Werfel
beschreiten. Die moderne Literatur,
sich strahlende Helligkeit. Und die Schrift, die das
Tode Anzengrubers revolutionär
nennen. Einer von den Jüngsten. Vorerst nur ein
Andenken des bei Königgrätz besiegten Generals
Anfang. Aber doch prägnant und frappierend und
roßstadtpoesie.
Benedek aus tiefer Schuld und Verachtung in reiche
verheißungsvoll wie wenige. Von Jungen und
Literatur, Nervenkunst, psycho¬
Helden= und Märtyrerglorie hob, war ein Ereignis.
Jüngeren und von Abseitsstehenden würde ich
blühte in üppiger Fülle. Eine
Nicht die Tatsachen lernten wir nun aneinander¬
überhaupt gern noch mehr mitteilen. Es darf nicht
nd seltsamsten Gestalten: Peter
reihen, sondern unser österreichisches Schicksal aus
geleugnet und nicht verschwiegen werden, daß der
en es bezeichnend ist, daß er in der
dem österreichischen Menschentum verstehen. Aus
durch seine Heftigkeit isolierte Satiriker Karl Kraus
id am meisten verehrt und am
dem Menschlichen sehen wir durch Friedjungs klare,
mit seiner großen, negierenden Beredsamkeit einen
i wird. Der kultivierteste Künstler
historisch meisterhafte Darstellung die Tatsachen
starken Einfluß auf die Jugend übt. Und es soll
isch reichste: Arthur Schnitzler, der,
und Katastrophen sich entwickeln. Verstehen wir
hier wenigstens vorausgesagt sein, daß Talente wie
ösischen Einflüssen frei geworden,
heute nicht bloß mit dem Herzen, sondern auch mit
ndere Eigenart in unermüdlicher
Wälter von Molo, Emil Ertel, Hermann Essig,
unserm schärfsten Bewußtsein die Kraftnatur eines
Otto Soyka, Max Brod, Felix Braun und Emil
schönste entfaltet hat. Ein Anfang
Tegetthoff, sehen wir Verwandtschaft zwischen ihm,
r Schönheit und blendender Ver¬
Lucka die nächste Zukunft bedeuten.
dem Admiral, und dem Hofrat
ugo von Hof¬
Burckhardt.
bis jetzt aber
Verstehen wir die Wesens¬
geblieben ist.
art eines Kavaliers wie
, belebende
K
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