VII, Verschiedenes 11, 1913–1915, Seite 52

Miscellaneous
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Arthur Schnitzters Protesr
die widerwärtigste. Eigentümlichkeit dieses Krieges zu bedeuten.
Auch der lächerlichs'e dieser Versuche, wenn er gelingt, könnte
späteren Verständigungen zwischen Einzelnen, auf die es ankommt.
Schwierigkeiten bereiten: daher möchte es leicht als ein Fehler
erscheinen, wenn ich diesen letwa um seiner besonderen Albern¬
heit willen) auf sich beruhen ließe.
Der Wortlaut der mir zugeschriebenen Auferungen ist mir noch
nicht bekannt: ihr Sinn, und die Tatsache der Veröffentlichung
aber stcht unbezweifelbar fest. Da es unter den gegenwärtigen
Verhältnissen lange dauern kann, ehe ich in den Besitz des Original¬
artikels gelange, mul ich mich vorläufig auf die Erklärung beschränken.
dab Auferungen der Art, wie sie in jener Publikation offenbar
mitgeteilt sind, von meiner Seite niemals gefallen sind, nach meiner
Gesinnung niemals, weder im Frieden noch im Kriege, hätten fallen
können. Es ist freilich etwas beschämend für jemanden, der sich
zeitlebens vom Pathos der Selbstverständlichkeiten leidlich fernzu¬
halten gewult hat, erst ausdrücklich versichern zu müssen, dab ihm
das Schöne jederzeit schön, das Grofe jederzeit groß bleiben wird.
auch wenn es Nationen angehört, oder innerhalb von Nationen
geworden und gewachsen ist. mit denen sein Vaterland eben in
einen Krieg verwickelt ist: aber — de. zahlreichen Menschen
gedenkend, die sich in dieser Epoche auch zu schlimmeren Arten
von Selbstverleugnung verstehen müssen, a½ zu kleinen Geschmack¬
losigkeiten. — stehe ich nicht an, es hier niederzuschreiben, dal
ich Tolstoi (einen Russen!) für eines der gewaltigsten dichterischen
Ingenien halte, die je über den Erdkreis geschritten sind: — daß
ich Anatole France (einen Franzosen!) nach wie vor als einen der
vornehmsten Geister der Gegenwart und zugleich als einen Erzähler
höchsten Ranges erkenne: und daf Macterlincks (eines Belgiers!)
naturwissenschaftlich poctisierende Rhapsodien, sowie viele seiner
kleinen Dramen, auch dann von ihrem seltsam edlen Reiz nicht
das Geringste für mich verlören, wenn er wirklich all das krause