ler's Death ler's Death
12. Schnit 12. Schnit
„OBSERVER „OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus : Ausschnitt aus :
Folkseeltanz Folkseeltanz
vom: vom:
8 OMT. 1932 8 OMT. 1932
Schnitzler im Denkmal. Schnitzler im Denkmal.
Alezander Jarays Plastik ist zu Alezander Jarays Plastik ist zu
besichtigen. besichtigen.
Nicht lange vor seinem Tode hat Nicht lange vor seinem Tode hat
Alexander Jaray, der schätzenswerte Bild¬ Alexander Jaray, der schätzenswerte Bild¬
hauer Artur Schnitzler modelliert, es kam hauer Artur Schnitzler modelliert, es kam
aber nicht mehr dazu, daß er das Werk aber nicht mehr dazu, daß er das Werk
vollende. Seither hat sich der Künstler immer vollende. Seither hat sich der Künstler immer
wieder mit dem Gegenstand beschäftigt, hat wieder mit dem Gegenstand beschäftigt, hat
Erinnerung und Phantasie spielen lassen und Erinnerung und Phantasie spielen lassen und
das Material aus ihnen belebt. Nun ist mehr das Material aus ihnen belebt. Nun ist mehr
als eine Büste, es ist ein Bildnis gediehen, als eine Büste, es ist ein Bildnis gediehen,
ein aus der körperlichen, der geistigen und der ein aus der körperlichen, der geistigen und der
seelischen Haltung des verstorbenen Dichters seelischen Haltung des verstorbenen Dichters
erwachsenes Denkmal, dessen „Stimmung“ mit erwachsenes Denkmal, dessen „Stimmung“ mit
jenem Gefühl übereinstimmt, das man hat, jenem Gefühl übereinstimmt, das man hat,
wenn mon den Namen Schnitzler, erfühlt, wenn mon den Namen Schnitzler, erfühlt,
ausspricht. ausspricht.
Die allgemeine Situation des Denkmals Die allgemeine Situation des Denkmals
hebt sich nicht allzusehr aus der Konvention. hebt sich nicht allzusehr aus der Konvention.
Man sieht vor sich den in Gedanken Ver¬ Man sieht vor sich den in Gedanken Ver¬
sunkenen, sitzend, den Oberkörper leicht vorn¬ sunkenen, sitzend, den Oberkörper leicht vorn¬
über gebeugt und nach der Seite des rechten über gebeugt und nach der Seite des rechten
Armes, dessen Hand zwischen die Knie gelegt Armes, dessen Hand zwischen die Knie gelegt
ist, ein wenig herumgedreht, während der linke ist, ein wenig herumgedreht, während der linke
Arm über die Banklehne gelegt ist. Bank und Arm über die Banklehne gelegt ist. Bank und
Lehne sind nur andeutungsweise gegeben. Die Lehne sind nur andeutungsweise gegeben. Die
angenehmste Sicht ist die, die den Rücken und angenehmste Sicht ist die, die den Rücken und
die rechte Körperseite als die Hauptansicht die rechte Körperseite als die Hauptansicht
nimmt und die den Kopf im eindrucksvollen nimmt und die den Kopf im eindrucksvollen
Profil zeigt. Profil zeigt.
s ist ein gutes Stück Arbeit, das Jaray s ist ein gutes Stück Arbeit, das Jaray
bietet. Das Modell, in Gips, klar entwickelt, bietet. Das Modell, in Gips, klar entwickelt,
wenn auch mit den selbstverständlichen wenn auch mit den selbstverständlichen
Mängeln dieses Materials behaftet, ist, seit Mängeln dieses Materials behaftet, ist, seit
vorgestern und bis zum 20. d., täglich von vorgestern und bis zum 20. d., täglich von
10 bis 1 und von 3 bis 6, in einem Aus¬ 10 bis 1 und von 3 bis 6, in einem Aus¬
stellungsraum bei Würthle in der Weihburg¬ stellungsraum bei Würthle in der Weihburg¬
gasse zu besichtigen. Der Denkmalentwurf hat gasse zu besichtigen. Der Denkmalentwurf hat
eine gewisse Aktualität für sich, denn in Kürze eine gewisse Aktualität für sich, denn in Kürze
jährt sich der Todestag des Dichters, und seine jährt sich der Todestag des Dichters, und seine
vielen Freunde und Verehrer werden sicherlich vielen Freunde und Verehrer werden sicherlich
das Bedürfnis haben, Jarays Werk anzusehen. das Bedürfnis haben, Jarays Werk anzusehen.
box 44/3 box 44/3
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I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
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Ausschnitt aus : Ausschnitt aus :
Die Stunde, Wen Die Stunde, Wen
J.10.1952. J.10.1952.
vom: vom:
Ein Schnitzler-Denkmal Ein Schnitzler-Denkmal
Am Sommerheidenwèg, wo Arthur Am Sommerheidenwèg, wo Arthur
Schnitzler so gern spazieren ging, soll ein Schnitzler so gern spazieren ging, soll ein
Denkmal für ihn errichtet werden. Die Denkmal für ihn errichtet werden. Die
nahende Wiederkehr seines Todestages gibt nahende Wiederkehr seines Todestages gibt
seinen Freunden Anlaß, den Plan dieses seinen Freunden Anlaß, den Plan dieses
Denkmals aufzunehmen und auch die ersten Denkmals aufzunehmen und auch die ersten
Schritte zur Verwirklichung zu tun. Elner Schritte zur Verwirklichung zu tun. Elner
dieser Freunde, der Bildhauer Alexander dieser Freunde, der Bildhauer Alexander
Jaray, zeigt jetzt bei Würthle das Modell Jaray, zeigt jetzt bei Würthle das Modell
eines solchen Denkmals. Der Dichter sitzt eines solchen Denkmals. Der Dichter sitzt
(ganze Figur) in seiner ungezwungenen Art (ganze Figur) in seiner ungezwungenen Art
nachdenklich da, mit einem sinnenden, aber nachdenklich da, mit einem sinnenden, aber
keineswegs gewollt „bedeutenden“ Aus¬ keineswegs gewollt „bedeutenden“ Aus¬
druck, ganz und gar posenlos, wie das druck, ganz und gar posenlos, wie das
seinen Wesen entsprach. Sehr gut ist der seinen Wesen entsprach. Sehr gut ist der
Kopf gelungen, der sich nicht an den Kopf gelungen, der sich nicht an den
Schnitzler der letzten Lebenszeit, sondern Schnitzler der letzten Lebenszeit, sondern
an den jüngeren Mann hält, einen Mann, der an den jüngeren Mann hält, einen Mann, der
gewiß nicht „schön“ sein wollte, den man gewiß nicht „schön“ sein wollte, den man
aber gern ansah, auch wenn man nicht aber gern ansah, auch wenn man nicht
wy Ste, was er bedentete — er hatte viele wy Ste, was er bedentete — er hatte viele
Freunde und Bewunderer von solchem Freunde und Bewunderer von solchem
bloßen Ansehen. Jaray hat dio Art des bloßen Ansehen. Jaray hat dio Art des
Dichters und des Menschen aus großer gel¬ Dichters und des Menschen aus großer gel¬
stiger Nähe völlig in sich aufgenommen. stiger Nähe völlig in sich aufgenommen.
P. Stt. P. Stt.
12. Schnit 12. Schnit
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I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
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Folkseeltanz Folkseeltanz
vom: vom:
8 OMT. 1932 8 OMT. 1932
Schnitzler im Denkmal. Schnitzler im Denkmal.
Alezander Jarays Plastik ist zu Alezander Jarays Plastik ist zu
besichtigen. besichtigen.
Nicht lange vor seinem Tode hat Nicht lange vor seinem Tode hat
Alexander Jaray, der schätzenswerte Bild¬ Alexander Jaray, der schätzenswerte Bild¬
hauer Artur Schnitzler modelliert, es kam hauer Artur Schnitzler modelliert, es kam
aber nicht mehr dazu, daß er das Werk aber nicht mehr dazu, daß er das Werk
vollende. Seither hat sich der Künstler immer vollende. Seither hat sich der Künstler immer
wieder mit dem Gegenstand beschäftigt, hat wieder mit dem Gegenstand beschäftigt, hat
Erinnerung und Phantasie spielen lassen und Erinnerung und Phantasie spielen lassen und
das Material aus ihnen belebt. Nun ist mehr das Material aus ihnen belebt. Nun ist mehr
als eine Büste, es ist ein Bildnis gediehen, als eine Büste, es ist ein Bildnis gediehen,
ein aus der körperlichen, der geistigen und der ein aus der körperlichen, der geistigen und der
seelischen Haltung des verstorbenen Dichters seelischen Haltung des verstorbenen Dichters
erwachsenes Denkmal, dessen „Stimmung“ mit erwachsenes Denkmal, dessen „Stimmung“ mit
jenem Gefühl übereinstimmt, das man hat, jenem Gefühl übereinstimmt, das man hat,
wenn mon den Namen Schnitzler, erfühlt, wenn mon den Namen Schnitzler, erfühlt,
ausspricht. ausspricht.
Die allgemeine Situation des Denkmals Die allgemeine Situation des Denkmals
hebt sich nicht allzusehr aus der Konvention. hebt sich nicht allzusehr aus der Konvention.
Man sieht vor sich den in Gedanken Ver¬ Man sieht vor sich den in Gedanken Ver¬
sunkenen, sitzend, den Oberkörper leicht vorn¬ sunkenen, sitzend, den Oberkörper leicht vorn¬
über gebeugt und nach der Seite des rechten über gebeugt und nach der Seite des rechten
Armes, dessen Hand zwischen die Knie gelegt Armes, dessen Hand zwischen die Knie gelegt
ist, ein wenig herumgedreht, während der linke ist, ein wenig herumgedreht, während der linke
Arm über die Banklehne gelegt ist. Bank und Arm über die Banklehne gelegt ist. Bank und
Lehne sind nur andeutungsweise gegeben. Die Lehne sind nur andeutungsweise gegeben. Die
angenehmste Sicht ist die, die den Rücken und angenehmste Sicht ist die, die den Rücken und
die rechte Körperseite als die Hauptansicht die rechte Körperseite als die Hauptansicht
nimmt und die den Kopf im eindrucksvollen nimmt und die den Kopf im eindrucksvollen
Profil zeigt. Profil zeigt.
s ist ein gutes Stück Arbeit, das Jaray s ist ein gutes Stück Arbeit, das Jaray
bietet. Das Modell, in Gips, klar entwickelt, bietet. Das Modell, in Gips, klar entwickelt,
wenn auch mit den selbstverständlichen wenn auch mit den selbstverständlichen
Mängeln dieses Materials behaftet, ist, seit Mängeln dieses Materials behaftet, ist, seit
vorgestern und bis zum 20. d., täglich von vorgestern und bis zum 20. d., täglich von
10 bis 1 und von 3 bis 6, in einem Aus¬ 10 bis 1 und von 3 bis 6, in einem Aus¬
stellungsraum bei Würthle in der Weihburg¬ stellungsraum bei Würthle in der Weihburg¬
gasse zu besichtigen. Der Denkmalentwurf hat gasse zu besichtigen. Der Denkmalentwurf hat
eine gewisse Aktualität für sich, denn in Kürze eine gewisse Aktualität für sich, denn in Kürze
jährt sich der Todestag des Dichters, und seine jährt sich der Todestag des Dichters, und seine
vielen Freunde und Verehrer werden sicherlich vielen Freunde und Verehrer werden sicherlich
das Bedürfnis haben, Jarays Werk anzusehen. das Bedürfnis haben, Jarays Werk anzusehen.
box 44/3 box 44/3
„OBSERVER „OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
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Die Stunde, Wen Die Stunde, Wen
J.10.1952. J.10.1952.
vom: vom:
Ein Schnitzler-Denkmal Ein Schnitzler-Denkmal
Am Sommerheidenwèg, wo Arthur Am Sommerheidenwèg, wo Arthur
Schnitzler so gern spazieren ging, soll ein Schnitzler so gern spazieren ging, soll ein
Denkmal für ihn errichtet werden. Die Denkmal für ihn errichtet werden. Die
nahende Wiederkehr seines Todestages gibt nahende Wiederkehr seines Todestages gibt
seinen Freunden Anlaß, den Plan dieses seinen Freunden Anlaß, den Plan dieses
Denkmals aufzunehmen und auch die ersten Denkmals aufzunehmen und auch die ersten
Schritte zur Verwirklichung zu tun. Elner Schritte zur Verwirklichung zu tun. Elner
dieser Freunde, der Bildhauer Alexander dieser Freunde, der Bildhauer Alexander
Jaray, zeigt jetzt bei Würthle das Modell Jaray, zeigt jetzt bei Würthle das Modell
eines solchen Denkmals. Der Dichter sitzt eines solchen Denkmals. Der Dichter sitzt
(ganze Figur) in seiner ungezwungenen Art (ganze Figur) in seiner ungezwungenen Art
nachdenklich da, mit einem sinnenden, aber nachdenklich da, mit einem sinnenden, aber
keineswegs gewollt „bedeutenden“ Aus¬ keineswegs gewollt „bedeutenden“ Aus¬
druck, ganz und gar posenlos, wie das druck, ganz und gar posenlos, wie das
seinen Wesen entsprach. Sehr gut ist der seinen Wesen entsprach. Sehr gut ist der
Kopf gelungen, der sich nicht an den Kopf gelungen, der sich nicht an den
Schnitzler der letzten Lebenszeit, sondern Schnitzler der letzten Lebenszeit, sondern
an den jüngeren Mann hält, einen Mann, der an den jüngeren Mann hält, einen Mann, der
gewiß nicht „schön“ sein wollte, den man gewiß nicht „schön“ sein wollte, den man
aber gern ansah, auch wenn man nicht aber gern ansah, auch wenn man nicht
wy Ste, was er bedentete — er hatte viele wy Ste, was er bedentete — er hatte viele
Freunde und Bewunderer von solchem Freunde und Bewunderer von solchem
bloßen Ansehen. Jaray hat dio Art des bloßen Ansehen. Jaray hat dio Art des
Dichters und des Menschen aus großer gel¬ Dichters und des Menschen aus großer gel¬
stiger Nähe völlig in sich aufgenommen. stiger Nähe völlig in sich aufgenommen.
P. Stt. P. Stt.