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31. Fraculein Else
1 4 K a a a
ZEITSCHRIET FUR DIE GESAMT-INTERESSE
DER KINEMATOGRAPHIE
ERLAG: MAX MATTISSO
BERLIN SW. 68·RITTERSTR. 71: DCNHOFF 3360-
Wochenausgabe: Kritiken der W
Berlin Nr. 10
lebt. Karl Freund hat photograp
Uraufführung im Capitol:
Das sagt wohl alles.
Als letztes kommt Schmidt-Bo
Musik dazu. Geschickteste Effekt
Fräulein Else
Pausen. Zarte Illustration, selb
St. Moritz. Und es ist immer die gleiche
Es ist eine tiefe Freude, wieder einmal
den Höhepunkten niemals Paukeng
Umgebung.
einen deutschen Film nennen zu dürfen,
(wie von Kapellmeistern oft genug
der in jeder Beziehung auf höchstem
angewendet). Es war ein unverge
Diese Perlenreihe der Szenen über¬
Niveau steht. Mit der neuesten Ver¬
schöner Abend, der unendlich vie
haupt. An gröbere Kost gewöhnte
lilmung der Schnitzlerschen Novelle ist
Zungen werden freilich nicht zu
ein deutsches Kammerspiel entstanden,
schmecken vermögen, wo hier beshndere
Im Primus-Palast, Po
das in der Feinheit seiner szenischen
Zutat die raffiniertere Küche verrät.
Gliederung, in der Vollkommenheit
Ganz kleine Proben seien anzuführen
Palast, Steglitz
seiner Darstellung und der überaus ge¬
vergönnt: da ist der Vater, Bassermann.
schmackvollen Art seiner technischen
Nervös, gut, stark. Er will aus den
Näherbringung sich weniger an das
Schulden heraus, Seine Wohnung ist
Die Zirk
bloße Schaubedürfnis des Durchschnitts¬
Groß. Er geht durch die Wohnurg. Er
begabten, als an gefühlsmäßiges Mit¬
schreitet fremd an den Möbeln vorbei.
Wieder ein Film aus dem Glitzer
gehen des Betrachters wendet. Wie
Kurssturz. Besuch des Rechtsegwalts.
der Operette. Das heißt also, eine
denn überhaupt dieses Werk Czinners
Die Mündelpapiere. Verluste. u. der
Sammtung toller Begebenneiten,
würzige Speise für fiimisene Fein¬
Börse. Die Mündelpapiere? Staats¬
Abenteuerreiz verbrämt und den z
anwalt! Die Möbel stürzen ein. Die
schmecker ist.
gen Zutaten der Streiche russischer
Fräulein Else — das ist die Geschichle
Wände sind schwarz. Wie wuchtig ist
ziere und der himbeerfarbenen Lie
eines fröhlichen Kindes, das im Paradies
der Schreibtisch. Wie grinst die Likör¬
Diesmal schreiben das Manuskript
dieser Erde dahinlebt und nichts vom
llasche. Trost? Irgendwas muß er doch
Bess und Walter Reisch. Sie tater
Leben weiß. Das durch die ekelhafte
tun. Also trinkt er. Diese meisterliche
für die Volksseele und vor allen
Brutalität des Daseins in eine unfa߬
Nuancierung. Auch Jack Trevor hal
haben dem Regisseur Gelegenheit
bare Wirklichkeit hineingestoßen wird.
überrascht.
ben, fast das vollständige Starens
Dieser jähe Wechsel von goldenen
St. Moritz. Schnee, Schlitten. Men¬
der Aafa aufmarschieren zu lassen
Tagen, in süßer Albernheit verbracht,
schen. Es ist alles so hell. Tee, Tanz,
Es wimmelt ja auch von Prinzen,
in einen grausigen Abgrund namenlosen
Skijöring. Die Berge. Das Glitzern.
lichkeiten und Generälen, wie dies
Jammers, hat Saiten in Else zerspringen
Träume aus Schnee, im Schnee. Das
unbescheidenem Ausmaß eben n
assen. Es ist mit einemmal aus einem
sind wahre Bilder. Ganz einlach Bilder.
Operettenstoffen der Fall und m
de
K
igeginter sstetgegregen