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31. Fraeulein Else
ririATTILTMM
CASINOS IN OSTERREICH
Baden Salzburg Semmering
— Chemin de fer
Roulette — Baccara
Österreichische Casino A. G.
Wien III, Schwarzenbergplatz 5a
77
„OBSERVER
. österr. bohördlich konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien I, Wollzeile 11, Telephon R-23-0-43
Ausschnitt fus WionanWachlaft Wien
26 SEP. 1636
vom:
cäter
Die Kammerspiele als Filiale des
Josefstädter Theaters.
Die Uebernahme der künstlerischen Leitung der
Kammerspiele durch Hofrat Doktor Ernst
Lothar ist endgültig erfolgt. Sein Ensemble wird
nunmehr im Theater in der Josefstadt wie in den
Kammerspielen tätig sein. Die Kammerspiele sollen im Stil
der französischen und englischen Boulevardtheater gehalten
werden. Als administrativer Direktor fungiert Josef
Santner, der langjährige Direktorstellvertreter der
Kammerspiele. Die Proben zu dem Eröffnungsstück beginnen
Anfang nächster Woche unter der Leitung Albert Heines.
Die erste Premiere wird „Verführung“ („Love from a
stranger“) von Frank Vosper sein. Die Hauptrollen spielen
Ernst Deutsch, Kitty Stengel, Hans Thimig, Jane Tilden,
Frieda Richard, Albert Heine. In Aussicht genommen ist
eine von Hofrat Dr. Lothar besorgte Dramatisierung von
Artur Schnitzlers Novelle „Fräulein Else“.
CAIINOS IN OSTEKKELE
BadenSalzburgSemmering
Roulette — Baccara — Chemin de fer
Österreichische Casino A. G.
Wien III, Schwarzenbergplatz 5a
„GBSERVER“
I. österr. behördlich konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien I, Wollzeile 11, Telephon R-23-0-43
Ausschnitt aus:
Echo, Wien
vom: 8.10.1936
Lothars Dramatisierung von „Fräufein Eise“.
Schnitzler-Uraufführung in der Josefstadt
Die Dramatisierung von Artur
Absichten des Dichters haltend, erfundene
Schnitzlers Novelle „Fräulein
Zusätze und verzichtet auf die Einführung
Else“ die von Hofrat Dr. Ernst
neuer Personen. Nur die Eltern, Fräu¬
Lothar vorgenommen wird, ist
lein Esses, die ja auch in der Novelle er¬
nunmehr in ihren wesentlichen Teilen
wähnt werden und in dem seinerzeitigen
zu Ende gediehen. Dr. Lothar beab¬
„Fräulein=Else“=Film auch erschienen
sichtigt, diese dramatische Fassung des
Albert Bassermann gab den Vater
Schnitzlerschen Werkes bereits als
treten als Gestalten auf die Bühne.
eine der nächsten Premieron im
Schnitzlers Bedenken, daß die drama¬
Theater in der Josefstadt mit Rose
tische Fassung nicht abendfüllend sein
Stradner in der Hauptrolle
werde, sind überwunden worden. Es ist
herauszubringen.
tatsächlich möglich geworden, das Werk
Der Plan, es in den Kammerspielen
ohne Streckungen und Dehnungen zu
aufzuführen, ist wieder zurückgestellt wor¬
einem abendfüllenden siebenbildrigen
den, und zwar vor allem deshalb, weil
Schauspiel zu gestalten. Das erste Bild
die szenisch=räumliche Gestaltung die
spielt auf dem Tennisplatz in San
Drehbühne erfordert, über die seit
Martino di Castrozza, das zweite im
neuestem die Josefstadt verfügt. Ueber¬
Zimmer des Hotels Fratazza, das
dies ist für diesen Entschluß auch ein
Fräulein Else bewohnt, das dritte in der
Motiv gewissermaßen der Pietät ma߬
Hotel Hall, das vierte im Speisesaal des
gebend gewesen: Schnitzler hatte noch in
Hotels, das fünfte im Speisezimmer der
den letzten Jahren seines Lebens wieder¬
Eltern, das sechste im Musiksalon des
holt den Wunsch geäußert, eines seiner
Hotels und das siebente nochmals im
Werke im Theater in der Josefstadt ge¬
Zimmer Fräulein Elses.
spielt zu sehen.
Was die Dramatisierung von „Fräu¬
lein Else“ betrifft, so war sie von Schnitz¬
ler selbst angeregt worden, der darüber
mit Di Lothar wiederholt gesprochen
hatte. Sie vermeidet, sich streng an die