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asanovas Heimfahrt
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österreichischen Gewerbevereines Rechtsanwalt Dr. Julius
Ullmann einen Vortcag halten.
(Versammlung der Artilleriestabsossiziere.) Die
deutschösterreichischen Offiziere des Artilleriestabes und seine
Zugeteilten werden ersucht, am Samstag, den 4. Jänner,
um 4 Uhr Nachmittags in Wien, Technisches Militär¬
komitee, 6. Bez., Getreidemarkt Nr. 9, Zimmer Nr. 176,
zu erscheinen. In Verhandlung stehen wichtige Stanhes¬
fragen.
(Telepathischer Abend.) Der Telepath Eugen de

Rubini gibt Sonntag, den 12. Jänner, 6 Uhr Abends
im großen Musikvereinssaal einen telepathischen, mit
neuen Experimenten verbundenen Abend.
I] (Vereinsnachricht.) Sonntag, den 29. Dezeuber, ver¬
er anstaltete der Bund der Reichsdeutschen in
Deutschösterreich im großen Saale des Wiener
ib¬
Konzerthauses eine Werbeversammlung. Der Tätigkeits¬
ug
bericht wurde vom Schriftführer Luck=Lotzmanner
stattet. Vizepräsident Dr. Richter erläuterte sodann die
Satzungen des Bundes, und Vizepräsibent Stenzel
richtete
schlüsse darau warme Worte an seine
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(„Casanovas Heimfahrt.“ Eine Novelle von Artur
Verlag S. Fischer. Berlin.) Schnitzlers
da Mobene=Rehänden einen galanten Zwischensall auf der
Reise des alternden, von Sehnsucht nach der Vaterstadt
Venedig zermürbten Casanova; es ist — nach Schnitzler —
des großen Lebenskünstlers und Gebieters über Herzen
letztes Abenteuer, das ihn noch einmal ganz auf der Höhe
seiner Künste zeigt. Für die Gegenspieler vleibt er erfolg¬
reich; innerlich, für sein eigenes Bewußtsein holt er sich
die endgültige, unabwendbare Niederlage: die Erkenntnis
des Alters. Darauf kommt es Schnitzler an. Er will
uns den Helben, Mann, Liebhader und Erotiker)
*
r= darstellen, der, schon unterhöhlt von Gefahr un
gödie ist aber eigentlich nur ein gesteigerter Clavigo und
gehört mmit diesem in die Gruppe der Reuedramen, die
sich um die Gestalt der Pfarrerstochter von Sesenheim
schlingen, an der Goethe „zum ersten Mal schuldig“
geworden war. Und um ein sich von der Seele
schreiben war es dem Dichter auch hier augen¬
scheinlich mehr zu tun, als um die Rundung zum ge¬
schlossenen Ganzen.
m
Faust fühlt, das Ende seiner Liebe „würde Ver¬
ig¬
zweiflung sein“ — und auf ein solches Ende deutet
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auch die Kerkerszene hin. Damit ist freilich nicht gesagt,
daß diese Szene wirklich als Schlußstück gemeint war.
Vielleicht plante wirklich schon der junge Goethe,
wenigstens in ragen Umrissen, abermals eine Brücke
zum Puppenspiel (Helena?). Was hätte sie aber für
den Abschluß des Entwurfes bedeuten können, da ein
solcher im Sinne der volkstümlichen Vorlagen nicht
mehr möglich war, zur Begnadigung Fausts aber alle
Voraussetzungen fehlten? Es würde höchstens ein
le
Zwitterding herausgekommen sein, wie bei „Stella",
st. wo weder der versöhnliche noch der tragische Ausgang
befriedigt, ein sicheres Zeichen, daß es schon beim Auf¬
bau nicht stimmt.
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Der Dichter ließ es also bei der Kerkerszene, neben
nderen nackender Gegenständlichkeit ohnehin eine Fort¬