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W
Badearzt
box 4/6
29. Doktor Graesler
Aadel assien Sansaazt
er v. Pracher;
Der Zuschlag wurde bei 52 100 Mark erleilt. Ein Kommerzienrat
Fann; Leutnant
Bad Aildungen auf Anfachen und mii Lennten.
aus Kaiserslautern feierte in einer schwungvollen humoristischen An¬
sind geschieden: Gerichtsassessoren Dr Kurt Schoppe infolge Uebernahme
. Els.); Leutnant
sprache den Tag als den Ruhmestag der Weinpfalz.
in die Staatsbergverwaltung, Dr. Zickler infolge Uebernahme in die
en Buhr;
Ewald
Verwaltung der direkten Steuern sowie Gerichtsassessoren Dr.
Zugzusammenstoß bei Sagan. Gestern stießen bei Sagan,
der Berger=Ober¬
[Graeger, Kurt Schlueter und Dr. Tremblau auf ihr Ansuchen.
wie uns ein Privat=Telegramm meldet, zwei Güterzüge zusammen.
R., Kandidat des
Gestorben. Landgerichtspräsident, Geheimer Oberjustizrat Hense in
einzige Sohn des
Einige Wagen entgleisten, andere wurden beschädigt. Ein Schaffner
Hagen i. W. Landgerichtsräte, Geheime Justizräte Meyer in Osnabrück
ist verletzt.
und v Ahlefeld in Flensbura Amtsgerichtsräte Geheime Justizräte
Eichler bei dem Amtsgericht Berlin=Mitte und Storck in Gishorn
iner Tageblatts“
sowie Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Mahnke in Hadersleben.
Felix Falk¬
Ein sehr gutes Blatt für Vermietungszwecke ist der
Im Kriege fanden den Heldentod: Amtsgerichtsrat Hermann
„Wohnungsanzeiger des Berliner Tageblattes“
erg (Schönebeck
[Wiedemhöver aus Duisburg, Amtsrichter Dr. Karl Streuber
Hans Bruder
Auch in der gegenwärtigen schweren Zeit finden Wohnungen und
aus Ziegenrück Rechtsanwälte Dr. Paul Grosse aus Berlin Oskar
Geschäftslokale durch dieses Blatt einen Interessentenkreis, wie ihn
j Latza aus Lyck, Gerichtsassessoren Wilhelm Holle aus Beuthen O.=Schl.,
Geoig Leeder aus Tilsit Karl Rossocha aus Königsberg i. Pr.,
sich der inserierende Hausbesitzer nicht besser wünschen kann. Man
Reserendare Fritz Brandt aus Dt.=Krone, Dr. Georg Braun aus
Palast wird ein
wende sich an eine der vielen Filialen der Firma Rudolf Mosse.
Danzig Wilhelm Fürer aus Greifenhagen, Erich Rabes aus Weißen¬
n William Kahn
see i. Th., Kanzleiinspektor August Adelberger aus Köln.
E
„Es kommen so wenig Menschen zu uns,“ sagte sie, und mit
dort versagen wollte, durch freie Erfindung nachzuhelfen im¬
wenigen läßt sich was Gescheidtes reden. Das nächste Mal
stande war. Doch nahm er dies um so weniger schwer, als
dearzt
müssen Sie uns auch mehr aus Ihrem Leben erzählen. Si
er auf solche Art das lange nicht mehr genossene Vergnügen
haben ja so viel gesehen und so viel erfahren. Man möchte
kosten durfte, eine gute Weile die Hauptperson eines wohl¬
doch auch was von all den Dingen zu hören bekommen!" Ihre
geneigten Kreises zu bedeuten; und es ihm vorbehalten war,
druck verboten.]
Augen erglänzten mild und sehnsüchtig.
in die verträumte Waldhausstille den verführerischen Nachhall
„Wenn Sie glauben, Fräulein Sabine, daß das Leben
eines für ihn selbst beinahe verklungenen Lebens zu bringen.
draußen in der Welt soviel Interessantes zu bieten hat, wie
Ein nächstes Mal, während Sabine und ihre Mutter, was
Tuch über den
kommt's nur, daß Sie hier so in der Stille sitzen?“
selten genug geschah, im Garten Besuch empfingen, laß er auf
t zu beschaffen
„Es wird vielleicht nicht immer so bleiben,“ erwiderte sie
der Veranda allein mit dem alten Sänger, der heute lebhafter
grasch eine Tasse
einfach. „Und es war ja einmal schon ein wenig anders. Im
als je von seinem früheren Wirken an etlichen Stadttheatern
Die Kranken, die
übrigen wünsche ich mir's für die Gegenwart kaum besser, als
und kleineren Hofbühnen erzählte, immer in einem Ton, als
konnten noch
ich's habe.“ Und die Sehnsucht in ihren Augen war ver¬
wäre es ein besonders reiches und stolzes Leben, dem er nun
Ihm die Erinne¬
glommen.
nachzuklagen hätte. Obzwar ihm nach plötzlichem, allzu frühem
Sabinens mit
Verlust der Stimme durch Vermittelung seines wohlhabenden
uf noch staubi¬
Seinen nächsten Besuch im Forsthause unternahm Dr.
Schwiegervaters, eines Weinhändlers aus den Rheinlanden,
nd Beschwerde
Gräsler nicht ganz unvorbereitet. Aus seinen Erinnerungen
der Uebergang in einen bürgerlichen Beruf offengestanden
hatte er allerlei zusammengesucht, das des Erzählens wert er¬
wäre, hatte er sich doch für die Flucht in die Natur und in
gehen zu lassen,
scheinen mochte und war freilich anfangs ein wenig betrübt ge¬
die Einsamkeit entschieden, wo er nicht unaufhörlich wie im
Es wurde ihm
wesen, daß ein äußerlich leidlich bewegtes Leben bei näherer
städtischen Leben daran gemahnt werden konnte, was ihm
nnerlich wieder
Betrachtung an eigentlichem Inhalt sich so ärmlich erweisen
verloren — und sich ungestörter an dem freuen durfte, was
die Kranken¬
konnte. Immerhin gab es den einen oder den anderen Vor¬
ihm geblieben war: am Glück der Häuslichkeit — was er nicht
sondern war
fall, der einem Abenteuer zum mindesten recht ähnlich sah.
und an der Vortrefflichkeit seiner
ohne Ironie aussprach —
en seines theo¬
So hatte er einen kleinen Ueberfall durch Eingeborene auf
Kinder, welche Eigenschaft er wieder fast bedauernd festzustellen
cher Werke und
einer Südseeinsel mitgemacht, bei welcher Gelegenheit sogar
schien. „Ja, wenn Sabine,“ bemerkte er dunkel, „mit meiner
Aber wenn er
ein Schiffsleutnant gekötet worden war; der Selbstmord eines
Begabung auch mein Temperament geerbt hätte welch eine
e Wirkung von Liebespaares auf hoher See, ein Zyklon in den indischen Ge¬
Zukunft wäre ihr erblüht!“ Und er erzählte, daß sie in Berlin,
wehrte er sich wässern, die Landung in einem japanischen Küstenort, der tags
wo sie bei Verwandten seiner Frau ein seines Erachtens allzu
auf den Besitz
zuvor durch ein Erdbeben zerstört worden war, die Nacht in
bürgerliches Heim gefunden, eine Zeitlang Gesangs= und
ssen; und selbst
einer Opiumhöhle, deren Abschluß man allerdings für einen
Bühnenstudien getrieben, diese aber, aus einer unüberwind¬
die Möglichkeit
Familienkreis ein wenig verändern mußte, all dies mochte sich
lichen Abneiggung gegen den freien Ton ihrer jungen Kollegen
Verlauf eines
anregend genug erzählen lassen; überdies waren ihm manche
und Kolleginnen wieder aufgegeben hätte. „Fräulein Sabine,“
zu verfolgen
seiner Patienten aus Badeorten, Hochstapler, Sonderlinge,
bemerkte darauf Gräsler -
und nickte zustimmend — „hat
Busammenhang
sogar ein russischer Großfürst, der im Winter darauf ermordet
eine wahrhaft reine Seele.“
aus Lanzarote,
worden war und es vorhergeahnt hatte, mit genügender
Ja die hat sie wohl! Aber was will das besagen, mein
Frau mit einem
Deutlichkeit im Gedächtnis geblieben. Und als er an einem
bester Heer Doktor, gegenüber dem ungeheuren Gewinn, das
empfing; und
milden Sommerabend bei Schleheims, lässig an die Brüstung
Leben kennen zu lernen in all seinen Höhen und Tiefen! .
wäre Lanzarote
der Veranda gelehnt, auf eine zufällige Frage Karls hin zu
das nicht besser, als seine Seele rein zu bewahren?" Er blickte
ne Praxis aus¬
erzählen anfing, da merkte er, daß ihm während des Erzählens
ins Weite; dann, in verdrossenem Tone fuhr er fort: So
ebende Mensch,
manche seiner verblaßten Erinnerungen heller und lebendiger
hat sie denn eines Tages all ihre oder vielmehr meine Pläne
wurden, daß allerlei längst Vergessenes aus der Tiefe seiner
von Kunst und Ruhm fahren lassen und — wohl mit bewußter
räsler Sabinen
Seele emporstieg; und in irgendeinem Augenblick war er sogar
Betonung des Gegensatzes — sich in einen Kursus über
besorgen hatte.
von einer ihm bisher unbekannten Fähigkeit zwiespältig über= Krankenpflege einschreiben lassen, für welchen Beruf sie plötz¬
icht sehen ließe, rascht: daß er nämlich seinem Gedächtnis, wenn es da oder 1lich besondere Eignung in sich entdeckte." (Forts.folgt..
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Seuar