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26. Der Moerder
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— nee e eie eie Aenen
..Mrdelt
Fellelh# n und durren Steppen. Am Kap Martin
auch
jedoch haben beide Feindinnen sich miteinander ab¬
kühne
gefunden und jede beläßt der anderen ihren Reiz und
poli¬
ihr Daseinsrecht.
die
n auf
Goldlack und Seidelbast strömen so starken Duft
nrissen aus, daß man ihn förmlich auf der Zunge spürt; mit
ihm vermischt sich der balsamische Hauch des Rosmarins;
ich
Be¬
anderes, das er erlebt, in der Zeit stille zu stehen schien.
am
Dies ereignete sich im Botanischen Garten zu Palermo an
Er
einem hellen Herbsttag, da Elise, die bis dahin sich frisch,
flschaft
lebhaft und blühend gezeigt hatte, plötzlich mit beiden
noch
Händen an ihr Herz griff, den Geliebten angstvoll an¬
arg¬
blickte und sofort wieder lächelte, als sei sie sich's wie
vollen
einer Pflicht bewußt, ihm keinerlei Ungelegenheiten zu
verursachen. Dies aber, statt ihn zu rühren, füllte ihn mit
Erbitterung, die er freilich vorerst unter der Miene des
mit
Später
Besorgten zu verbergen wußte. Er warf ihr vor, ohne
achten
selbst daran zu glauben, daß sie ihm dergleichen Zufälle
ten im
gewiß schon etliche Male geheimgehalten, gab seiner
dem
Kränkung Ausdruck, daß sie ihn offenbar für herzlos
dlicher
hielte, beschwor sie, heute noch, sofort, mit ihm einen
die
Arzt aufzusuchen, und# socht froh, als sie diesen Vor¬
inaus¬
schlag mit Rücksicht
ihringes Vertrauen zu den
Hand
Hellkünstlern des Landes ablehnte. Doch als sie
Bunder
plötzlich,
überströmend von Dankbarkeit und Liebe,
dier, unter freiem Himmel, auf der Bank,
her Leute
Zu¬
n be¬
vorubergingen, seine Hand an ihre Lippen
te, fühlte
fangen,
er, gleich einer fliegenden Welle, Haß durch
egeben.
jagen, dessen Vorhandensein ihn zwar selbst in Erst###e
nmit
der Erinnerung viele
setzte, den er aber bald vor sich mi
öglichst
Stunden der Langweile und Leeie entschuldigte, an denen
enaden
die Reise, wie er mit einmal zu wissen glaubte, allzu reich
forderte
gewesen war. Zugleich flammte ein so shendes Ver¬
chicksal
allen Ab¬
langen nach Adelen in ihm auf
seiner
machungen zu Trotz, noch am gleichen Tag eine Depesche
eines
an sie sandte, in der er sie um ein Wort nach Genua an¬
alles
flehte und die er unterschrieb: Ewig der Deine.
ledig
Wenige Tage später fand er in Genua ihre Er¬
Nach¬
widerung, die lautete: Und ich die Deine für ebensolang.
elt sich
Mit dem zerknitterten Blatt auf dem Herzen, das ihm
selbst
nun trotz des fragwürdig scherzhaften Tones den In¬
begriff aller Hoffnungen bedeutete, trat er in Elisens Be¬
gleitung die Fahrt nach Ceylon an, die als voraussicht¬
Alfred
m und
lich schönster Teil der Reise an deren Ende gesetzt war.
nd ein! Elise hätte von verschlagenerer Gemütsart sein müssen, als
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eines Schachbrettes zu betrachten, deren keine 4, Sneuen
weite
und zu übersehen ist — eine Gabe, dank deren sie den
Son
Späteren als einer der größten Politiker Frankreichs er¬
Terrg
scheinen wird?
Meer
Werde ich von der unermüdlich Wandernden reden,
die hinter der geneigten Horizontlinie jenes Heimwehland! liest
wirkl
sie war, wenn sie auf dieser Fahrt zu ahnen vermocht
verzi
hätte, daß nur das kühne Spiel von Alfreds Ein¬
einspi
bildungskraft ihr reichere Wonnen des Geliebtseins schenkte
Gatt
als je zuvor; wenn sie gewußt hätte, daß nicht sie selbst
gewi
es mehr war, die nun in den schweigenden dunklen
gab
Meeresnächten an seinem Halse lag, sondern die ferne,
Sorg
durch seine Sehnsucht in aller Lebensfülle herbeigezauberte
Braut. Doch auf der endlich erreichten glühenden Insel,
se
in der dumpfen Gleichförmigkeit des letzten Aufenthaltes,
da er erkannte, daß die allzu stürmisch aufgeforderte
freier
Phantasie ihm den Dienst versagen wollte, begann er sich
währ
von Elisen fernzuhalten und war tückisch genug, eine neue
Ann
leichte Mahnung des Herzleidens, das sie beim ersten
verh
Betreten des festen Bodens angewandelt, als die Ursache
haltu
seiner Zurückhaltung anzugeben. Sie nahm es hin wie
brach
alles, was von ihm kam, als Zeichen einer Liebe, die ihr
nun allen Sinn und alle Seligkeit des Daseins bedeutete.
Befri
Und wenn sie, unter dem wilden Glanz eines blau¬
goldenen Himmels, fest an ihn geschmiegt und geborgen,
durch die rauschenden Schatten der Wälder fuhr, wußte
sie nicht, daß ihr Begleiter nur die einsame Stunde her¬
Alfr
beiwünschte, in der ihm, ungestört von Elisen, Gelegen¬
nehn
heit geboten war, mit fliegender Feder beschwörende, sen¬
wun
gende Worte an eine andere auf das Papier zu werfen,
kom
von deren Dasein in der Welt Elise bis zu diesem Augen¬
sehe
blick nichts ahnte und niemals etwas ahnen sollte. In
solchen Stunden des Alleinseins stieg sein Verlangen nach
der Entfernten so mächtig an, daß er die Eine, die Nahe,
die ihm Gehörende, die, mit der er nun bald ein Jahr
lang die Welt durchquerte, bis auf die Züge des Antlitzes,
ja bis auf die Stimme zu vergessen vermochte. Und als
moch
er in der Nacht vor dem Antritt der Heimreise, aus dem
Schreibzimmer kommend, Elise in einem neuen schweren
Anfall halb bewußtlos auf das Bett hingestreckt fand, er¬
Wor
kannte er, was er sonst eher wie eine leise Angst in sich
Ratl
zu fühlen geglaubt hatte, mit leichtem, beinahe süßem
plötz
Grauen als die nie erloschene, finster glimmende Hoffnung hatte
seiner Seele. Dennoch sandte er ohne Aufschub und in hinu