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Telephon 12.801.
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„UDSERTER
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitunga-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania¬
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis.
New-York, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Quellenangabe olige Gewähr.)
Der Morgen Wien
Ausschnitt aus:
E 4912
vom:
Literarische Rundschau.
Die Hirtenslöte.
Im Deutsch=österreichischen Verlage, einem
jungen Unternehmen, das schon namhäfte Proben eines erlesenen
Geschmackes gegeben, ist jetzt ein Buch erschienen, das wir als
vornehmste Publikation des Jahres ansprechen können; haben doch
drei der bedeutendsten österreichischen Künstler zusammengewirkt,
um eine Arbeit zu leisten, die wir dem Auslande stolz vorzeigen
dürfen. Wir meinen Arthur Schnitzlers „Hirtenflöte“, deren
aus neun „Radierungen bestehenden Büchschmuck Ferdinand
Schmutzer, deren Einband Josef Hoffmann geschaffen
hat. Die „Hirtenflöte“ möchten wir Schnitzlers reifstes Werk nennen.
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men zumeist aus der Zeit, als besagte Lieblingstochter noch
Mädchen war urd in Paris Musik studierte. Björnson hat wohl
kaum an eine mögliche Veröffentlichung gedacht, und das kann
uns nur freuen, dem das gibt den Briefen den ursprünglichen
zwanglosen, intimen Din, der ihren Hauptreiz ausmacht. Hier
kokettiert nicht ein Dichter mit seinem Publikum, auf dem Um¬
wege über einen Briefempfinger, hier zeigt sich ein Mensch im
natürlichen Umgang mit seinen Liebsten, Nächsten. Und rührend
ist es auch zu beobachten, wie die Vaterliebe in diesen Briefen
alle anderen Gefühle dominiert. Unzählig sind sie, die Bitten,
Beschwörungen, ja Befehle, gut zu essen, zu schlafen, nicht zu
— letzteres aber immer durch den
viel in Gesellschaft zu gehen,
Rat eingeschränkt, doch so viel mitzumechen, als zur Erhaltung
der guten Laune notwendig, — fleißig und zweckmäßig zu
studieren und besonders — sich nicht zu verlieben. Man fühlt
ganz klar und deutlich, wie unendlich lieb und teuer das ferne
Kind dem besorgten Vater ist, wenn er auch nitunter streng und
sponisch tut, kleine Schreibfehler im Französischen rügt oder sich
übergroße Wehleidigkeit und sentimentale Heinwehgefühle ver¬
bittet. Hinter der scheinbaren Strenge verbirgt sich die große
Weichheit, jenes zärtliche Gefühl, das sich einmal in dem Seufzer:
„Und die Briefe steeben aus Sehnsucht nach den Menschen",
Luft macht. Und wie stolz er auf seinen „Singvogel“ ist, wie
ihm die Entfaltung seiner Persönlichkeit, die Entwicklun
Stimme, die deren höchster Ausdruck sein soll, unendl
und namenlos bedeutsam erscheint. Aus ganzem Herze
sich für sie nach der „Gabe, hinzureißen“, „in einen
taumel zu versetzen“. Aber nicht nur zu ihrem und zu
Glücke, nein, zur Wonne und seelischen Läuterung aller Nor¬
weger. Denn Björnson ist nicht nur hingebender Vater, er
auch leidenschaftlicher Patriot. Einer von jenen, die
umso glühender lieben, je mehr sie unter den hrimische
nissen leiden. Wie ein dunkler Schatten zieht durch d
Briefe das Weh des Patrioten, das Leid des nort
Dichters, dem man den Dichtersold entzieht, weil er zur
gehört, nicht einer Meinung mit der Majorität ist.
glücklicher Optimismus überstrahlt alles siegreich, denn
ist kein Mutloser, kein Resicnierter, er gibt die Hoffnu
mals auf, denn: „Die Norweger sackt keiner ein“. Und
ja auch in manchem recht behalten, das meiste kam spät
wie er es gewollt, und es tut wohl daran zu denken beim
Lesen dieser Briefe, die uns so sehr für ihren Schreiber ein¬
nehmen. Für den Mann mit dem großen milden Herzen und
dem tüchtigen praktischen Sinn, der Weib, Kinder, Freunde
und Gesinnungsgenossen, belebte und unbelebte Natur mit so
warmer Liebe, so gütigem Verständnis zu umfassen wußt
Mann der naiven, begeisterten Superlative, für
Schwärmer, der noch in sinkenden Jahren von se
stolzem Glücke schreibt: „Mutter erregt großes
Gesellschaften, sohübsch=ist sie“, und von seinen
denken, es foll auch einmal für Euch ein gut
D# Anhänglichkeit all dieser warmen Mensche
„Die Hirtenflöte.“ Von Arthu#
neun Originalradierungen von Professor F.
Bucheinband gezeichnet von Professor I. Hoffm
geführt in der Wiener Werkstätte. —
Künstler: Schnitzler, Schmutzer und Ho
haben sich in der Schaffung dieses Buchjuwels vere
als erstes einer geplanten Serie hervorragender
Deutsch=Oesterreichischen Verlage erschienen ist. Schnitzle
bolische Prosadichtung, in der sich eine selten tiefe Einsicht in
n
die Wirklichkeiten des Lebens enthüllt, die mit zarten Ha
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