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dreifache Narnun
24. Di
ftegierung
Loue
s ganzefaßte sich in Anwesenheil des Plemterministers Lloyd George
setzung und des Außenministers Balfour heute neuerlich mit der
gemacht irischen Verfassung. Ihre Prüfung scheint günstig ausgefallen
sei man
zu sein.
der die
von der
Sänger karikiert sein, die Sängerin Kläre Hell, die ihre Lieb¬
ienertum
haber wechselt wie die Handschuhe, muß natürlich nebenbei auch
pie Grill¬
bigott sein, zur Messe und im Monat zweimal beichten gehen!
ichsoziale
Wirksamer war der zweite Teil. Der Einakter „Zum großen
egreiflich.
Wurstl“ bringt einen Theaterskandal im Wurstelprater und
iderlichen
wirbelt Marionetten, Dichter, Direktor und Publikum ineinan¬
Professor
der. Schnitzler bespiegelt sich und seine Motive darin in
zwischen
launigster Selbstironie. Den Abschluß machte die poesievolle
die An¬
feine Skizze aus der „Anatol“=Reihe „Weihnachtseinkäufe“.
m katho¬
Das süße Mädel, das durch Schnitzler zum Typus geworden,
sen Trö¬
und „Liebelei“ zum Wienerstüch von bleibendem literarischen
gendliche
Wert und immer erfolgreicher Theaterwirksamkeit gemacht hat,
Schnitzler
erhält hier in den Worten des Anatol die ersten charakteristischen
Abends
Konturen. Schnitzler wurde besonders am Schluß des Abends
zend der
stürmisch umjubelt. Die Backfischchen der neuen Reichen drängten
war ge¬
sich in das Künstlerzimmer, um für ihre Schnitzlerbücher sich
ichter zu
Autogramme zu erobern.
als zu
ung des
Josef Labors 80. Geburtstag.
froh, der
Wien feiert heuer den Geburtstag großer Künstler und be¬
stel“ der
rühmter Männer; den 80. des Malers Hlawacek, iden 80. des
l „Drei¬
Walzerkönigs Ziehrer, den 70. des berühmten Historikers und
r“. Vom
Schriftstellers Richard Kralik und den 80. Geburtstag des Meisters
der Orgel Josef Labor. Am 29. Juni 1842 in Honnowitz in
urch den
Böhmen geboren, erblindete unser Künstler schon im frühen Kindes¬
de, über
alter, genoß aber eine sehr gute Erziehung und wurde frühzeitig
nd, auf
bei seinem früh erkannten musikalischen Talente dem Musikunterricht
zugeführt. Im Jahre 1863 erntete er als Pianist in Wien seine
te. Der
ersten Lorbeeren und wendete sich ungefähr ein Jahrzehnt später
gt durch
der Orgel zu, die er meisterhaft beherrschte. Als Pianist und
fall, die
Orgelkünstler bereiste er unseren Weltteil und konnte überall — in
Weisen
Österreich, Deutschland, Frankreich, England, Schweiz, Rußland
und Polen —
war und
sich großen Ruhm und Beifall erringen. überall
war er gesucht zur Einweihung von Orgeln, auch in technischen
les Ge¬
Orgelfragen wird viel auf sein fachmännisches Urteil gegeben.
ent¬
Seine zahlreichen Konzerte, insbesondere die Orgelkonzerte, waren
erühmter] immer und überall ein großes Ereignis in der kunstsinnigen Welt.
box 4/1
Dionarc
diesen
0
— Kronenstur
ugag 15908 2 T
en n- Sgg—
gründen,
pharisäischen Augenaufsch
Möglich
rede vor
Nein die bürgerlichen Regierungen haben nur das
erntet, was die sozialdemokratische Herrschaft von 1919—1920
Nachfolg
D
gesäet hat. Es kann nicht oft genug wiederholt werden, daß
das Unglück mit dem Anerkennen des Friedensdiktates von
sichtslose
Versailles begonnen hat. Damals gab es nur eine Antwort
Ja,
an Frankreich, das jetzt schließlich allein für den Untergang
Elbe stat
Mitteleuropas verantwortlich ist: Das von Euch hinter ver¬
die Nori
schlossenen Türen von engherzigen Ehauvinisten unter rein
kaspische
tschechischem Diktat geschaffene künstliche Gebilde eines Staates
der Ente
Österreich ist unmöglich. Wir lehnen es ab, unsere Unter¬
Do
schrift unter ein Todesurteil zu setzen und überlassen Euch die M

tra
auch
Grazer Schnitzler=Woche.
wie g
Die jugendlichen Demonstranten, die der Schnitzler=Vor¬
tri
kesung opponierten und dadurch zu einem größeren Erfolg ver¬
halfen, als ihr sonst beschieden gewesen wäre, haben sich den
Verfasser wohl als einen Pornographen, Jugend= und Sit¬
tenverderber, als einen gewissenlosen Spekulanten auf niedere
Triebe vorgestellt. Eigentlich hätten sie schon von dem An¬
erschre
blick des feinen, kultivierten Mannes, von den ersten Proben
welt:
seiner gütigen, alles Menschliche begreifenden und verstehenden
mondäne
Kunst entwaffnet sein müssen, hätten fühlen müssen, mit wem
Te
sie es zu tun haben. Mit einem leisen, weisen, wehmütig=selbst¬
7n
ironischen Dichter, dessen Schicksal eigentlich ergreifend ist. —
18
Er ist 60 Jahre alt, dabei verblüffend jung geblieben, imdischen.
Zenith seines Ruhmes stehend, sieht er die Gru# flagen dieses
theorie
Ruhmes, die Grundlagen seines Werkes plötzlich weggeschwemmt,
der we
sie unter den Füßen weggezogen: Die Gesellschaft, die Schnitz¬
welches
ler so meisterhaft schilderte, ist nicht mehr. Und ein banges
Ja,
Fragen raunt um: Wird mit der ins Grab gesunkenen Ge¬
daß Sch
sellschaft nicht auch ihr Dichter ins Vergessen sinken?.
„Reigen“
Auf mich zum Beispiel hat ec einen fast gespenstischen Eindruck
wurzelt

gemacht, wie da der sechzigjayrige Schnitzler mit jugendlicher
(jüdisch=p
Stimme und jugendlichem Eifer eine seiner jugendlichen „Ana¬
nationale
tol“=Skizzen vorlas, wie da aus des Dichters eigenem Munde
Der tief
jene einfachen, aber dabei so programmatischen, ja histori¬
sondern
schen Worte vom „melancholischen Genießer“, und „süßen
österreich
Mädel“ erklangen, Worte und Typen, die Schnitzler einst
druck des
als Jüngling selbst geprägt und entdeckt hatte, die seither tief geworden
eindrangen ins Volksbewußtsein, aus der Literatur ins Leben
sen in sic
wieder zurück, die eine ganze Generation von „melancholischen
alles Ir
Genießern“ und „süßen Mädeln“ erzeugten —, eine Genera¬
österreich
tion, die nun endgültig ausgestorben ist. Es gibt keine Anatole
so relati
mehr uns kein süßes Mädel. Die Betreffenden gehen jetzt
breiter, e
anderen Berufen nach ... Aber ihr noch immer jugendlicher
Draußen
Schöpser und Entdecker lebt, wird gefeiert, unternimmt Vor¬ bei uns
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