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29 Kongedie der Verfuchrung
hat
Gerichtshefes zut Gutscheidung N9 Dren¬
falles gegeben ist.
Vier Frauen zieren das Fest. Sie sind
Feuilleion.
Gewillt, das ahnen die Kenner,
Himmlische Rosen zu flechten bald
In irdische Lebemänner.
„Komödie der Ver¬
Die eine ist Gräfin Aurelie,
führung.
Deren Mutter die Ehe gebrochen
Uraufführung im Burglhealer.
Mit einem einfachen Juwelier,
Was furchtbar wurde gerochen.
Vor Artur Schnitzler senk ich das Schwei
Es kam zum Duell. Der betrogene Graf
Aus reinen Hochachtungsgründen,
Hatt' eine sichere Pratze;
Und also entwaffnet beschließ ich, mir
Der Juwelier vom hiesigen Platz
Das Maul und die Sprache zu binden.
Blieb mausetot auf dem Platze.
Er hält einen großen Spiegel vor
Er hinterließ einen feschen Sohn,
Mit allen Salben gerieben;
Mit sehr behei#tem Mute
Er erbte von seinem Papa das Geschäft
Jener Gesellschaft des Vierzehnerjahrs,
Und auch das Danebenlieben.
Die damals man nannte die gute.
Er folgt vergnüglich des Vaters Spur,
Gedanken aus Schnitzlers Lebenswerk,
Ein Künstler im Frauenbetören;
Die ich begrüßte mit Rührung,
Vorläufig lass'ich ihn liegen links,
Zu einem andern Reigen vereint
Man wird noch genug von ihm hören.
Die Komödie der Verführung.
Die zweite Dame heißt Judith,
Die geistvollen Liebesspiele sind da
Als Sängerin geht sie zur Bühne;
Und Masken, die nimmer vergreisen,
Die dritte, eines Sängers Kind,
Und manchmal ist mir, als hörte ich
Ist die Geigerin Seraphine.
Die Beichte eines Weisen.
Die drei sind insgesamt unberührt,
Der erste Akt ist ein Meisterwerk,
Doch Julia, ach, die vierte,
Ein Liebesgedicht in Prosa;
Ist eines Bankpräsidenten Frau,
Er spielt bei Nacht im herrlichen Park
Die häufig schon ehe=irrte.
Des Prinzen von Perosa.
Aus diesem erlesenen Damenflor
Viel liebesdurstige Leut' geh'n um,
Erblüh'n galante Taten
Darunter manch ein Neuling;
Dem Jüngling, den links ich liegen ließ
Die Sinnlichkeit bläht oppig im Park,
Bei welcher, sei noch nicht verraten.
In dieser Schöpfung von Gepling.
hat sich üher Verständigung der Bundes¬
Im wunderhäßlichen Monat Mai,
Als alle Staaten sprangen,
Da ist im sorglosen Prinzenpark
Die Liebe aufgegangen.
Drei Freier erwarten Aurelie,
Der Prinz, ein Baron und ein Dichter,
Sie reicht ihre Hand dem Baron; der Rest
Sind zwei verduzte Gesichter.
Der Baron jedoch, ein alternder Mann,
Der sie kannte von Kindesbeinen
Und belastet glaubt von der Mutter Blut,
Erkühnt sich, ihr Ja zu verneinen.
Da tritt der Jüngling auf, der flott
In Vaters Spuren wandelt;
Der Juwelierssohn, der grad mit Judith
Und Seraphinen gebandelt.
Wo er sich zeigt, erkennt man sofort
Die Don Juan=Verwandtschaft,
Die Damen nennen ihn schlechtweg Max
Gleich nach der ersten Bekanntschaft.
Die Frauen von Adel und Bürgertum,
Ob Blaublut, ob harbe Godel,
Sie alle fliegen vergnügt auf ihn,
Er ist der Hauptstadtjodel.
Kaum sieht ihn die Gröfin Aurelie.
Die eben den Korb erhalten,
So zieht es zu Max von Reisenberg
Sie hin mit tausend Gewalten.
Sie läßt sich sofort aus Aerger und Trotz
(Wo bleiben die Psychiater?)