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28. Die Schuestern-oderCasanowainSa
n traurigen Schicksal tröstete“). war dort der Ritter Niccolo Veniertl), ui aussangeren
die er aus Spa damals an [der Marquis Maruzzil'), die Bona¬
hinzu: „Ich werde niemals jemandem, und
onen sandte, scheinen nur „vr¬
finité), der Baron Thugutl'), der Ge¬
wer eis auch sei, erzählen, welcher Art das
achen“ enthalten zu haben. Aber!
sandte Venedigs Dolfinols) mit seinem
Gespräch der englischen Dame, gewesen ist,
agikomisch war das, was dem
Sohn, und der Sänger Pachierottit# der
aber ein großes Ereignis könnte es Sie mit
uenjäger von einst nunmehr in
ein öffentliches Konzert gab. Eine englische
der Zeit erraten lassen, sowie jeden anderen,
n sollte. Dort sollte er schon,
Dame, die die Manie hatte, lateinisch zu
der über meine Verbindung mit ihr unter¬
im Buche des Schicksals, die
reden, verpflichtete mich, sie bis nach Am¬
richtet worden sein wird.“
honderlichen Exemplaren kennen
sterdam zu begleiten und es war die Frage,
dürfte ihn über diese Art „schwe¬
Diese verhängnisvolle Spa'er Damen¬
daß ich mit ihr während vier Jahren reisen
kanntschaft ein gelindes Entsetzen
bekanntschaft, war es sie, die ihm sofort den
sollte. — Montag, beim Speisen in Saardam,
so daß er sich mit Grausen zur
Gedanken eingab, nach — Madagaskar zu
hielt sie mir unter vier Augen eine Rede,
fliehen? Und war diese verruchte Englän¬
die mich meine Idee ändern ließ. Ich blieb
derin gleichfalls berufen, den Faustschlag der
eine halbe Stunde in meinen Gedanken ver¬
us einem Briefe der Buschini¬
Merci, obschon sie mit ihr kaum „schwe¬
sunken, ohne daß sie mich drängte, ihr zu
ember 1783 entnehmen wir, daß
sterlich“ in Beziehung zu bringen war, zu
antworten. Zu mir gekommen, sagte ich ihr:
ka aufhielt „wegen einer Person“,
rächen? Dachte Casanova wohl noch an den
„Gestatten Sie mir, gnädige Frau, daß ich,
m. Es war möglicherweise jene,
Vorfall und das Beispiel Darragons, der
sobald ich in das Hotel zurückgekommen bin,
kine so equivoaue Lage bringen
eine ähnliche englische Liebhaberin gefunden
sie verlasse, un. Sie niemals wiederzusehen,
er sie kaum anzudeuten wagte
hatte? Dieser englische, lateinisch sprechende
und daß ich hingehe, wo es mir gefallen wird.“
wir, was er selbst am 6. Sep¬
Blaustrumpf, der der Kraft der Pfunde ver¬
Diese merkwürdige Frau antwortete mir
us Antwerven an seinen Freund
traute, nicht um sich erobern zu lassen, son¬
nichts anderes, als auf lateinisch mit den drei
#, der damals Präfekt im The¬
dern um sich den alten Frauenjäger auf vier
Worten: „Sequere voluntatem tuam“; auf
Wien war, schreibt!s): „Ich ging
Jahre zu pachten, schlug sozusagen dem Faß
der Stelle sandte sie mir einen Wechsel auf
en) nach Spa, wo, ich weiß nicht
den Boden aus. Casanova blieb sprachlos....
ihren Bankier mit 25 Guineen und ließ mich
Uebereinkommen, sich einmal im
er fühlte die zugleich lächerliche und demü¬
Sommer, alle Nationen Europas
tigende Situation: Ein bezahlter Casanova!
14) Riccold Venier, Diplomat.
in geben, um tausend Torheiten
Dies war das letzte, was ihm seine Bekannt¬
15) Russischer Diplomat.
Ich machte auch die meinen und
schaft mit Frauen in Spa eintrug. In ge¬
16) Emilia Bonafini, berühmte Sängerin.
halt dauerte einen Monat. Es
wisser Hinsicht schienen sie wirklich „schwe¬
17) Fr. M. Freih. v. Thugut (1737—1818) österreichisch.
Staatsmann.
sterlich“ vereint, ihm nur Verlegenheiten zu
b. 276, 277 k.
18) Daniele Andrea Dolfin, venetiarischer Diplomat.
bereiten. Also lieber nach Madagaskar, oder
#ovas Briefwechsel, 1918, 161 k.
19) Gaspero Pachierotti (1744—1821, berühmter Sänger.1 doch wenigstens nach — Wien, wo er noch