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box 3375
28. Die Schvestern oder Casanova in sna
Annahme neuer Stücke. Der eklen Komödie „Diebe imin aller Form für das Burgtheater erworben hatte
in Be#.
Hause“ folgten die vom Volkstheater abgelegten „Kinder abgelehnt, und für einige derselben mußte sogar noch ein
hat, wird Herr Heine Direktor slder Freude“ von Felix Salten und Schnitzlers brünstig hohes Pönale gezahlt werden. Wer in der Gegenüber¬
Es soll den Ueberredungskünsten
erotisches und dabei urfades Casanova=Stück „Die
steilung dieser Tatsachen nicht ein klar erkennbares System
Vetter, der für seine Argumente
Schwesicen“ sowie das empörende Schauspiel „Frau Gittas
erblickt, der muß mit Blindheit geschlagen sein: Herr Heine
Felle Zugeständnisse zugunsten des
Sühne“ von Siegfried Trebitsch und den Schluß machte
und sein Adlatus Hock fühlen sich offenbar als die Voll¬
n führen konnte, gelungen sein,
Sternheims „Kassette“, die selbst dem modernen Burg¬
strecker jener teils mit verschwommenen kommunistischen
uen und die Clique jubelt muin,
theaterpublikum über den Strich ging und zu den bekannten
Schlagworten jonglierenden und diese moderne Strömung
chmann, der emsig fleißige Ar¬
Sturmszenen führte, denen verdientermaßen schon jedes
bewußt geschäftlich ausnützenden, teils unbewußt, durch
Regisfeur und wie dergleichen
der genannten früheren Stücke hätte zum Opfer fallen
ihre unserem Volke völlig fremde Wesensart dazu ge¬
dem Burgtheater erhalten bleiben
sollen. Daß bei einem Teile, diesen Stücke sich eine sehr
trieben, unsere nationalen Gefühle und sittlichen An¬
n im alsgemeinen nicht an den
prägnante kommunistische Tendenz bemerkbar machte, sei
schauungen beleidigenden Clique, die in den Privat¬
nur so nebenbei erwähnt.
Herrn Heine hinsichtlich der
theatern leider wehrlos ihnen ausgelieferte Objekte erblickt
engagierten Schauspieler und
Jedenfalls deutet die Annahme gerade dieser Novitäten,
und der nun auch das Burgtheater zur Exploitierung über¬
Stücken, die natürlich selbstver¬
zu denen noch einige Werke französischen Ursprunges
geben werden soll.
Für jeden sein müssen, dem man
kamen, nicht an, daß das Burgtbeater des Herrn Heine
Will Präsident Vetter dazu seine Hand bieten? Soll etwa
ers anvertraut. Aber wir können
sich, wie wir es von ihm fordern müssen, verpflichtet
dazu eine so gewaltige Machtfülle in einer einzigen Person
tnis nicht verschließen, daß unter
fühlt, ein getreues Spiegelbild des literarischen Schaffens
vereinigt werden? Sollen die Nachrichten, daß sich aus den
lich der Rollenbesetzung einzelne
des bodenständigen deutschösterreichischen Schrifttums, das,
Bankkreisen Mäcene gefunden haben, die das Defizit des
wurden, indem einige jüngere
um nur einige Namen zu nennen, die bisher ganz aus¬
Burgtheaters decken wollen, etwa dahin verstanden werden,
über Gebühr und zum Schaden
geschlossen waren, unter anderen durch Kralik, Do¬
daß dieses Geld, das ob seiner Provenienz sicher sehr ver¬
urden, beispielsweise Herr Schott,
manigg, Kranewitter und Madjera, vertreten
dächtig erscheint, volksfremden Cliquen und Tendenzen zur
Belden, die man ihm anvertraut,
wird, im Spielplane zu bieten, und das Publikum gleich¬
vollen Herrschaft im Burgtheater verhelfen soll? Auf alle
t. Doch das ist nich der Haupt=zeitig mit den bedeutendsten Schöpfungen der lebenden,
diese Fragen wird Herr Vetter, so bald als möglich, klipp
weiteren Verbleiden des Herrn
deutsch empfindenden reichsdeutschen Bühnenschriftsteller
und klar Antwort erteilen müssen, wenn er nicht will, daß
er Stellung nur mit schweren
bekannt zu machen. Wie reich die zeitgenössische Pro¬
man von ihm annimmt, daß er das Exekutivorgan dieser
Poran wir uns stoßen, das ist
duktion, die da diesseits und jenseits unserer Grenzen
volksfremden Cliquen sein wili. Klarheit in diesen Dingen ist
Stücke, die er uns brachte, und
in Frage kommt, ist, beweist die Liste der vom Hofrate
aber auch deshalb geboten, weil Herr Heine sein Programm
überaus unglückliche Hand be¬
Millenkovich angenommenen Stücke, die Herr Heine und
für die nächste Spielzeit bisher in mysteriöses Dunkel hüllte,
s wir vom Burgtheater fordern
seine Helfershelfer, wie es fast scheint, nur deshalb, weil
während die Herrn Strauß und Schalk ihr Aktionsprogramm!
rossstem Widerspruche steht. Dies¬
sie von Herrn Millenkovich angenommen worden und
für den konmenden Winter urdi m ### bereits offen dar¬
nder Grundsatz der zu sein, nur
nach dessen Ansicht dem christlichgermanischen Geiste ent¬
gelegt haben. Von diesem Arbeitsprogramme des neu# instal¬
irgendwie dem christlichgermani¬
sprungen waren, ablehnten und ihren Verfassern zurück¬
lierten Herrn Direktors und seines Protektors wird es
pricht, das sein Vorgänger ver¬
stellten. Es sind das: „Unserer Kinder Land“ von Ferdinand
abhängen, wie wir uns als die Verireter der bodenständigen
ität, daß am Burgtheater wohl
Bronner, „Struensee“ von Otto Erler, „Schloß Zeitvorbei“
deutschen Bevölkerung Wiens zu den beiden Herren verhalten
zur Aufführung gelangen, wie
von Max Halbe, „Winterballade“ von Gerhart Hauptmann,
werden, und wir wissen, daß unsere diesbezüglichen Sorgen
in dem die Weltherrschaftsmission
„Der gläserne Berg“ von Mirko Jelusich, drei Einakter
und Befürchtungen, aber auch unser fester Wille, mit aller
wird, während kein der Ver¬
aus den „Sieben Todsünden“ von Fr. Kranewitter, „Wieland
Entschiedenheit gegen die Fortsetzung des bisherigen Kurses
Volkes dienendes Stück unter der Schmied“ von Fr. Lienhardt. „Das Fenster“ von Joset
im Burgtheater anzulämpfen, von vielen der besten unserer
ngte, sprachen wir schon jüngst. August Lu# und Schönheirs neue Bearheitung sem:
Mitbürger geteilt werden. Auch darüber wird in kürzester
ch dufelle volbsstemde, unser Marchenspalte „Da Königleich : Um diese Stücke wurden, Zeit volle Klarheit geschafsen werden.
edigende Eimeitigkeit bei der wie gesagt, von Herrn Heine, obwohl sie sein Vorgänger!
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