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Fraiulationen in doppelter
S ingesrofen; erst wurde ihm zur Verlubung seiner
Tochter gratuliert und kurz darauf zu seiner Ernennung als
Direktor
„Wie soll ich denn das alles beantworten?“ rief er ver¬
zweifelt.
„Na, vielleicht begnügen Sie sich mit einem provisorischen
Dank“, wurde ihm geraten.
„Provisorisch?“ fragte Thimig „Nein — da danke ich
doch schon lieber definitiv, das liegt mir jetzt besser!“
Nun wissen die Herrschaften im Burgtheater wenigstens
endgültig, woran sie mit ihrem Chef sind. Er sitzt nun fest auf
seinem Direktionsstuhl, und man wartet neugierig, ob er auch zu
Reformen Lust haben wird. Jedenfalls braucht man sich nicht
auf einschneidende Veränderungen gefaßt zu machen. Ein bißchen
verstimmend hat allerdings die von Thimig vorgenommene Re¬
organisation der Regiearbeit gewirkt, aber auch dies ##
21. April 1914
Maßnahme, die bereits während des Provisoriums eingeleitet
wurde. Schon vor einiger Zeit hat Thimig das Tätigkeitsgebiet
des Regiekollegiums einzuengen begonnen und vor kurzem sich
außerdem einen selbständigen Regisseur in der Person des Herrn
Artur Holz aus Dresden verschrieben, dessen frischer Ehrgeiz die
Mitglieder des Kollegiums noch weitere Beschränkungen ihres
Arbeitsfeldes befürchten läßt.
Herr Artur Schnitzler hat jetzt Gelegenheit, mit eigenen
Augen den Doppelgänger seiner Komödie zu sehen, der ihm seiner¬
zeit einige böse Stunden bereitete. Wir haben kürzlich das Mi߬
geschick des Dichters erzählt, der eines schönen Tages zu seinem
Entsetzen vernahm, in Paris werde ein Stück Tristan Bernards.
betitelt „Les deux canards“ aufgeführt, das denselben Stoff
behandelt, der einer von Schnitzler schon vollendeten, aber noch
nicht der Oeffentlichkeit preisgegebenen Komödie zugrunde liegt.
die Idee nämlich, daß ein Journalist gleichzeitig für zwei Blätter
von entgegengesetzter Parteirichtung schreibt. Herr Schnitzler faßte
sich allerdings bald und eilte zu einem Notar, von dem er sich in
rechtsgültiger Form bestätigen ließ, daß seine Komödie schon
französischen Stückes
lange vor der Erstaufführung des
deux
sind „Les
in Paris fertiggestellt war. Nun
Herr
gestern in die Josefstadt übergesiedelt.
canards“
Jarno hat sie unter dem Titel „Erscheint zweimal täglich“ zum
erstenmal präsentiert. Herr Schnitzler dürfte die Berichte über die
gestrige Wiener Premiere mit gleichem Inleresse lesen wie vor nicht allzu
langer Zeit die Meldungen über die Pariser Aufführung, wenn
er sich nicht gar die Mühe nimmt, durch Augenschein festzustellen.
wie weit Tristan Bernard seine Idee vorgeahnt hat. Interessant
wird der Vergleich sein, den das Wiener Publikum in der näch¬
sten Saison wird ziehen können, wenn Schnitzlers Komödie, wie
verlautet, im Burgtheater herauskommen soll. Ihren Inhalt kennen
übrigens außer dem Autor bereits einige seiner Freunde, ins¬
besondere Direktor Thimig. Sie dürften schon jetzt sagen können,
ob Schnitzlers Aufregung wirklich gerechtfertigt war.
Frau Mizzi Günther kommt in der letzten Zeit nicht aus
dem Hangen und Bangen. Erst war sie unschlüssig, ob sie einen
Gastspielantrag für Berlin annehmen solle, dann kämpfte sie um
einen Urlaub, hierauf brachte sie einige Wochen wegen des
akzeptierten Gastspiels in unbehaglicher Stimmung zu und fürchtete
sich vor dem drohenden Lampensieber, schließlich sagte sie ab, und
jetzt ärgert sie sich wieder, daß sie nicht in Berlin spielen wird.
Sie hätte im dortigen Nollendorstheater in „Endlich allein“ auf¬
treien sollen. Das Gastspiel war nach langen Verhandlungen und
unter Anwendung der lockendsten Versprechungen für den Herbst
vereinbart worden und schließlich war auch ein zweimonatiger
Urlaub bei Herrn Karczag erwirkt, aber da bekam Frau Günther
so ein bißchen Angst, die Aussicht auf einen Sommer voller
Spannnug irritierte sie, und als man im Theater an der Wien
meinte, sie würde ja doch fehlen und zwei Monate wären ein
langer Zeitraum, während dessen .. man kann ja nicht
wissen ..., da war es entschieden: Frau Günther verzichtete
resolut auf das Gastspielvergnügen. Jetzt freilich verspürt sie so
etwas wie Reue. „Ich hätte sehr gerne in Berlin gespielt, es
ist doch schade, daß ich abgesagt habe“, jammert sie in komischer
Verzweiflung. Sie mag sich trösten: was nicht ist, kann
noch werden.
Ein kleiner Schauspieler aus der Provinz komm
Palmsonntag nach Wien, zu Direktor Jarno und bittet un
Engagement.
„Sagen Sie, haben Sie schon einen Theaternamen?“
fragt ihn dieser.
„Selbstverständlich — ich heiße Kohn?“
„Was, das ist Ihr Theatername?“
„Ja — natürlich.
„Herr — wie müssen Sie da vorher gehrißenhaben?“
Trussezzitr
Pesti Napló, Budapest
vom: ##
(*) Két iró — egy téma. Tristan Bernard „Les
Jeux ranards“ rimü uj bohözata, amely a Vigszin¬
Mäzban A szerkosztö ur“ cim alatt került elö¬
Tadäsra, béesi bemutatója elött kellemetlen meglepe¬
tésül szolgalt Artur Schpitzlernek, akt eppen akkkor.
midön a béesi Josefstaeffter Theater készült a fran¬
cia darab bemutatäsära, fejezte be uj szinpadi müvést,
amely, mint a Tristan Bernard bohózatäröl szöló
ismertetésekböl könnyen megällapitható volt, egész
gondolatmenetében megegyezett „A szerkesztö ur“
menetével. Schnitzler rögtön közjegyzó elött ismer¬
tette darabjät és hitelesitett okiratban állapit¬
tatta meg. hogy ui szindarabja mär akkor elkészült
volt, midön a francia bohózatnak hire Bécsbe eljut¬
hatott. A francia darab az elmult szombaton „Meg¬
jelenik naponta kétszer“ cim alatt csakugyan bemu¬
tatóra is került Bécsben: a csäszärväros publikumg
tehät legközelebb megällapithatia, mennyiben hasoh¬
lit hozzá az ui Schnitzler-komédia, amelyet a béesi
Burgtheater a minap fogadott el elöadäsra és wutat
be a iövö szezon folvamän.
Husschnitt aus: Független Magyarorszég. E.
vom: PPn 1911
□ Schnitaler se a eSzerkeants urs
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alatt került elöadäsra, bécsi bemutatója elött“
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netében megegyezett (Aszerkesztöurs
menelével. Schnitzler rögtön közjegyzó elött
ismertette darabjät és hitelesitett okiratban
ällapittatta meg, hogy uj szindarabja mär¬
akkor elkészült volt, midön a francia bo¬
hôzatnak hire Bécsbe eljuthatott. A francia
darab az elmult szombaton Megjelenik
naponta kétszers cim alatt esakugyan
bemutatöra is kerüh Bécsben; a csäszárvä¬
ros publikuma tehät legközelebb megälla¬
pithatja, mennyiben hasonlit hozza az uj
Schnitzler-komédia, amelzet a bécsi Burg.,
theater a minap fogadolt el elöadasraes
mutat be a jövö szezön folyamán.
(Gusenaungren Pagrere
Ausschuttg sürg agblall, Prag
vom: 12. AllbLST 1916
2— 1— Arthur Schuitzler-wird mit seiner drei¬
äktigen Journalistenkomödie, deren Titel noch
nicht bestehn erst nach dem Kriege hervortreten.
Auch andere Autoren, wie Franz Molnar und
H. Mann, beabsichtigen, ihre Werke während
[des Krieges nichi erscheinen zu lassen. e
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