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26.1. Komoedie der Norte—Zyklus
(Quellenangabe ohne Gewühr.)
rankfurter Nachrichten
chnitt aus:
und Intelligenz Blatt
730 1615 Prankkurt u. 11.
Utaufführung im Reneh=Theater.
rhment die er mit tiefer
Drei neuf eing
###### Gesamttitel „Komödie
ng
Bezeut
##lt, fanden gestern, Dienstag,
abend im [.Neuen Theater“ ihre erste szenische Dar¬
stellung Alle drei hatten einen tiefgehenden, wenn
auch verschieden begründeten großen Erfolg. Das
erste, mit zartester Kunst verborgene Seelensphären
extschleiernde „Stunde des Erkenneus“ wurde in
inem Kammerspielton von Marga Leiko, Eugen
Klöpfer und Willi Schröder vorgetragen. Das
weite Stück, „Die große Szene“, das auch durch
geistvollen Wie erfrischt, brachte etwas mehr „Thea¬
ser. W. Schröver, der hier eine wunderhübsche große
Schlagerrolle zu kreieren hatte, Alois Großmann und
Poldi Sangora konnten hier für den allerherzlichsten
Beifall danken. Auch Direktor Hellmer erschien
nach dem zweiten Akt und versprach, dem Autor
telegraphisch zum Erfolg zu beglückwünschen. Auch
s letzte Stück gewährte geistvolle Unterhaltung
und seine heiiere Wirkung wurde wesentlich unter¬
stützt durch die nette, launig=bewegte Inszenierung.
Es hat als originellen Schauplatz eine Bahnhofs¬
halle, in der sich um die Hauptdarsteller (Willj
Schröder, v. Möllendorf, Olga Fuchs) das bunz#,
mit der Bahn ankommende und abfahrende Pölk
tummelt. — Die Vorstellung schloß zu Häter
Stunde, doch es war ein genußreicher und wärdiger
Theaterabend.
Darmstädier Hofthealer.
Wie uns aus Darmstadt telegraphiert wird.
erzielte im dortigen Hostheater bei der gleichzei¬
tigen Aufführung Schnitzlers Komödie der
Worte nur der Akt „Die große Szene“, den man
dort an den Schluß gestellt hatte, einen durchschla¬
genden Erfolg. War bei den anderen Stücken
der Erfolg nicht so laut, so lag das wohl an der
Nachdenklichkeit, die die hier entwickelten Prohleme
beim Publikum weckten. Die Dartellung #wr
lobenswert und folgte getreu den Imtentiopen des
Dichters.
lodchedangase Sane Grut.
Aueschntt aus: Aemsüdle Altlung
vom:
B
„Komödie
t. Die Frankfurter Uraufführung von ie
der Worte“. Nachdem das „Neue Theater
Woche mit drei Einaktern von Schnitzler aufgewartet hatte, bot
es gestern abend die „Komödie der Worte“. Sie erinnert ihrem
ganzen Inhalt nach an den Spruch, daß Worte gleich der Biene
Honig und Stacheln zugleich bergen. In dei „Stunde des Er¬
kennens“ kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen den
Ehegatten gleich nach der Hochzeit der Tochter. An dem Gat¬
ten, der seit 10 Jahren auf diese Stunde der Abrechnung ge¬
wartet hat und der ihr die schmählichsten Kränkungen zusügte,
rächt sich Frau Klara, indem sie die in Wirklichkeit nie genossene
Liebe des von ihr Gehaßten als ihr höchstes Glück preist und
dann sein Haus verläßt. Noch tieferen Eindruck hinterließ „Die
große Szene", die ein Freund dem Bräutigam der von ihm
Verführten zum Entsetzen seiner lauschenden Gattin vormimt.
Den Schluß des Abends bildete „Das Bacchusfest“. Die sorg¬
fältig vorbereiteten Einalter erfuhren durch die ersten Künse¬
ler des Theaters eine vortreffliche Wiedergabe und lösten bei
dem ausverkauften Hause starken Beifall aus, der in erster
Linie aber auch dem Inhalt und dem seingeschliffenen draue
tischen Aufbau des Schsitzlerschen Werkes galt.
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Münchener Neueste Bachnte!
München
14067 1315
Schritzlerg „Komödie der Worte“. Die Urauf¬
Vführun der brei Einakter im Neuen Theater zu
Frankfurt a. M. fand, wie uns telegraphiert
swird, nach den beiden letzten Stücken lebhaften und
aufrichtigen Beifall. Die Einakter haben im Mit¬
telpunkt die Frau in der Ehe schlaglichtartig und
geschickt beleuchtet. Es ist ein wechselndes, bald
ernstes, bald heiteres Spiel zwischen Mann und
Frau in drei äußerlich wohl getrennten Einaktern.
die aber innerlich wie mit geheimen Fäden verbun¬
den sind. Die „Stunde des Erkennens“ eine quä¬
lende Szene zwischen ihm und ihr, obendrein noch
häßlich endend fand nur ein zurückhaltendes Puhli¬
kum, während die Große Szene“ und das „Bacchus¬
fest“ in welchen Stücken Schnitzler meisterlich die
Menschen sich gegenseitig belügen und verspotten
läßt sehr gut gefielen. Von don Darstellern ragte
neben dem neuen Bonvivant Willy Schröder in der
dreifachen Rolle als Arzt, Schauspieler und Schrift¬
steller Frau Leiko besonders hervor. k.
Ueber die gleichzeitige Uraufführung d.r. Ein¬
akter in Wien wird uns von dort telegraphiert:
Das Burgtheater brachte Komödieder Worte
zur Uraufführung. Drei Einakter von Artur
Schnigler, von denen sich besonders der mittlere
„Große Szene“ mit Harry Walden in der Haupt¬
rolle außerordentlich bühnenwirksam erwies. p.—
= Die Behandlung der Tunhusbazillentrüner.
Ausschnitt aus:
Tägliche Rundschau, Berlia
11011915
vom:
Hus dem Kunstieben.
Schnitzlers „Komödie der Worte“.
Ueber-Fie Uraufführung des Werkes in Frankfurt a. M.
wird uns geschrieben: Arthur Schnitzler ist nach einer länge¬
ren Pause — sein „Dr. Bernhardi“, der eine Abirrung war,
kam 1912 heraus — wieder zu seinen kleinen, feinen drama¬
tischen Seelenstudien zurückgekehrt. Drei Ehegeschichten, die
uns in kunstvollen Wendungen eines glänzend gewebten
Dialogs entschleiert werden, hat er unter der bedeutsamen
Ueberschrift „Komödie der Worte“ vereint. Das erste Stück,
„Stunde des Erkennens“, das von reichem Erleben wie
großem Entsagen übervoll ist, ist ein echtes Kammerspiel,
und mit guten schauspielerischen Kräften vermochte es die
Zuschauer recht innerlich zu ergreifen.
Der zweite Einakter ist ein großer Schlager. Es ist
vielleicht in Wahrheit die bitterste Frucht der Schnitzlerschen
Erkenntnis: Alles Sein ist Schein, alles Gefühl ist Komödie.
Eingekleidet sind die Erkenntnisse in eine Szene voll Feuer
und Humor. „Die große Szene“ bietet dem Heldendar¬
steller eine Glanzrolle und brachte bei ihrer hiesigen Auf¬
führung einen durchschlagenden Erfolg, der dem Stuck gewiß
überall treu bleiben wird.
Der dritte Einakter, „Das Bachusfest“, ist nicht bedeutend
für Schnitzler — doch wird seine Bühnenwirkung wesentlich
gefördert durch den originellen Ort der Handlung: „Bahn¬
hofshalle mit Restauration“. Der Spielleiter kann hier seine
Phantasie und alle seine Statisten mitarbeiten lassen. Das
Stück wurde etwas zu possenhaft gespielt, was eber — natür¬
lich! — seinem Erfolg keinen Abbruch tat. Fritz Seger.
Königliches Opernhaus. In dem Bußtagkonzert des (auf
7
etwa 400 7
verstärkten) königlichen Opernchors gelangt
glichen Chordirektors Herrn Professor Hugo