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26.1. Kondedie der -orte Zyklus
wird geradezu überwundenen männlichen Rächer seiner Ehre die Reihe der
n, weil sie ihre Hauptspieler, die in der gutgegliederten Regie Hans Bau¬
erdrosseln mußte.
meisters alle an ihrem Platze waren; höchstens der Eckold
treu neben demkönnte auch, entgegen dem Wunsche des Autors: einer ein¬
nun explosiv insheitlichen Besetzung der drei männlichen Hauptfiguren,
ob mit oder
Westermann oder gar Ehrle liegen. Die Szenenbilder, nicht ab¬
Jahre“ früher
sichtsvoll, fanden im dritten Bild erst ganz ihre Bestinigu
mpel zu lösen.
Farmstadt, 12. Oktober
se gesagt Strind¬
□.
lems hin nahm
ung von Regie
enkommen auf,
icht imstande ge¬
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
pichtigen Schnitz¬
hdas Buch schon
Darbietung zu
sschnitt aus: Dis Zeit, Wien
esten des Antors
140KT. 1375
ner stimmlichen
n:
sein: Bruno
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Geschick und
an, der beson¬
( Schnitzlers „Kumödie-der Worte“ in Frank¬
er Bewegungen
fürt a. M. Aus Frankfurt a. M., 13. d.,
erner den be¬
wird uns telegraphiert: Gleichzeitig mit der
acchusfest, aber
Wiener Uraufführung brachte das Neue Theater
auspielers Her¬
in Frankfurt a. M. Arthur Schnitzlers
oder gemüt¬
„Komödie der Worte“ zur Uraufführung. Die
verschmitzt —
onst mehr epi¬
drei Einakter fanden eine sehr beifällige Auf¬
öne Emp¬
nahme, namentlich der zweite Einakter „Die,
Stück);
große Szene“ dessen theaterhafter Schluß aller¬
eidenschaft¬
dings das Publikum unbefriedigt ließ.
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Seentt sitagüsburgische Zeitung
rek¬
140K710
Vom:
in

—Schnitzlers „Komödie der Worte“
künst¬
Drahkbericht unseres Mitarbeiters
urch¬
r. Darmstadt, Dienstag, 12. Oktober. Die Urauffüh¬
nd:
rung von Arthur Schnitzlers drei Einaktern „Komödie:
der Worte“ fanden bei der heutigen Uraufführung am
schickt, un¬
Darmstadter Hoftheater unter Baumeisters ausgezeichneter
mit dem
Regie einen geradezu sensationellen Erfolg, der
besonders dem zweiten und dritten Stück galt. Harprecht
in den drei männlichen, die Damen Pils, Gothe, Meißnel
in den weiblichen Hauptrollen trugen wesentlich zu diesem
Erfolge mit bei. Zweifellos gehören diese drei Einakter
zu den stärksten von Schnitzlers Stücken und werden ihren
Weg über alle Bühnen nehmen. Zu der heutigen Darm¬
städter Aufführung war das Großherzogspaar mitt
vielen Gästen erschienen, ferner waren zahlreiche deutsche
Direktoren anwesend.
(Quellenangabe ohne Gewahr.)
Neue Freie
Ausschnitt aus:
140K7.1375
vom:
Aus Darmstadt wird uns gemeldet: Artur
Schnitzlers drei Einakter „Komödie der Worte“ fanden bei
der gestrigen Uranfführung am Darmstädter Hoftheater unter
Baumeisters ausgezeichneter Regie einen großen Erfolg,
der besonders dem zweiten und dritten Stücke galt.
Harprecht in den drei männlichen, die Damen Pils,
Gothe und Neißner in den weiblichen Hauptrollen trugen
wesentlich zu diesem Erfolge bei. Zu der Darmstädter Aufführung
war das Großherzogspaar mit vielen Gästen erschienen, ferner
waren zahlreiche deutsche Direktoren anwesend. Auch aus
Frankfurt am Main wird uns ein bedeutender Erfolg
der gestern dort stattgesundenen Schnitzler=Premiere gemeldet.
Der Lehrer=Schriftsteller Mauritz Heger hat eine
box 32/2
(Quelienangabe ohne Gewähr.)
lusschnitt aus:
om:
140111915
Theäter und Kunst.
Am gleichen Abend wie hier im Burg¬
thekter hat im Hoftheater zu Darmstadt
Die Aufführling von Artu Sor
mödie ohne Worte“ stattgefunden und einen un¬
bestrittenen Erfolg gehabt. Das großherzogliche
Paar hat der Vorstellung beigewohnt.
leschnitt aus: Schwäbischer Merkmr
14.0K1 13
Stuttgart
om:
Schnitzlers „Komödie der Wortt##l
Darmstädter Uraufführung.
C. H. Man schreibt uns aus Darmstadt vom 13. Okt.:
Von den Uraufführungen, die in dieser Spielzeit am Darm¬
städter Hoftheater dichter fallen werden als in der letzten
(Weingartner bringt seine „Dame Kobold“, Neitzel in Köln
seinen „Richter von Kaschau“ hier heraus) hatte die der drei
Schnitzlerschen Einakter das erste Wort, die gleich¬
Berrmsädt-in Frankfurt und in Wien heute das
Rampenlicht erblickten. Es war wohl ein literarisches Er¬
eignis — leider aber nur ein literarisches. Man stellt sich
die Frage (wie so häufig schon während dieses Kriegs): Was
sollen gegenwärtig die im Grunde simplen Herzensirrungen
und Ehekriege, wie sie die „Stunde des Erkennens“
das „Bacchusfest“ und die „Große Szene“ in der be¬
kannten konzilianten Art von Schnitzlers kurzweiligen Dia¬
logen und jener einer wirklichen Tiefe bewußt immer eben
noch entschlüpfenden Psychologie, die gleißnerisch einen Abend
lang unterhält? Dabei ist — was beinahe verwirrt — in
dem ersten Stück ein fast an Strindberg gemahnendes tragi¬
sches Problem entrollt, das eigentlich in die Nähe der „Ge¬
fährtin“ rückt, worin Schnitzler seinerzeit vieraktig ausein¬
andersetzte, was diese neue einaktige „Komödie“ der Worte
technisch mit klugem Griff getroffen hat. Das Mißverstehen
des eignen Herzens, das immer im anderen die Schuld
suche. So wird hier Dr. Eckolds Frau die Schuldige an ihrem
Gatten und an der Entfremdung zwischen ihm und ihr nur,
weil sie und indem sie ihre Liebesbestimmung einem andern
gegenüber unterdrückt hat. So lebt sie „zehn Jahre“ unbe¬
wußt treu neben dem insgeheim argwöhnischen und von der
Untreue überzeugten Ehegefährten her, der nun explosiv in
einer Stunde des Erkennens die Frau verurteilt; ob mit
oder ohne Grund dazu, ist gleichgültig. Zehn Jahre früher!
hätte es ein einfach zu lösendes Rechenexempel gegeben. Die
etwas ungewohnte tiefere (wie gesagt Strindberasche) Tönung
des konventionellen Problems nahm das Publikum trotz be¬
friedigender Mühewaltung von Spielleitung und Darstel¬
lung nur mit bedingtem Entgegenkommen auf. Eher fand es
sich in dem symbolisierenden Thema des „Bacchusfestes“ zu¬
cecht, obwohl es eine triviale Variation des gleichen Mißver¬
ständnisses ist, und dessen verfehlte Anlage auch die im übrigen
sichere Regie nicht übertünchen konnte; jedenfalls: im gro¬
tesk=schwankartigen Rahmen (Bahnhofrestaurant!) die trübste
Sentimentalität, in nur blaß skizzierten Typen gegeben!
Kaum etwas Eigenes von Schnitzler. Die „Große Szene“
erlebte dagegen das meiste Verständnis, weil da die dramen¬
technischen Bedingungen dem Wollen, dem Vorwurf ganz
ntsprachen und nichts versprachen, was nicht „cht Schniz¬
erisch“ deutbar war, aber auch ebenfalls ohne jeden Trieb,
nehr zu geben als das abgegrissene Herzensthema. Der erst
angsam den Eindruck der dürftigen Ausbeute verwischende
Beifall galt im Wesentlichen der Darstellung. Bruno
Harprecht spielte die drei im Typus scharf unterschiedenen
männlichen Hauptrollen. Weiblicherseits standen ihm Char¬
lotte Ries, Käthe Gothe und Käthe Meißner zur Seite.
Spielleiter war Hans Baumeister, dem die Stenerie des letz¬
ten Stücks besonders glücklich gelungen war.