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26.1. Konoedie der Norte—Zukius
——
Montage#l## aus Böhmen, Prag
vom:
Kbmöde der Worte.
Der Titel ist ein Blender: für drei wesens¬
freide Akte hat Arthur Schnitzlereinen ge¬
meinsamen, interessanten Titel gesucht und ge¬
funden. Eine wahre Komödie der Worte ist
Inur das Mittelstück: „Die große Szene“
welches die innere Hohlheit des Theaters und
die durch den Beruf zur lebendigen Lüge ge¬
wordene Natur des Schauspielers in köstlicher
Weise ironisiert. Die geistvolle, scharfe und doch
so üebraus seine Satire errang denn auch
einen großen Erfolg. Der erste Akt „Stun¬
de des Erkennens“ ist nur eine Rück¬
schau, eine endliche Aussprache über einen zehn
Jahre zurückliegenden Ehebruch der Gattin.
Der schwanke Grund ist ein Mißverständnis
über die Person des Nebenbuhlers; sonst gäbe:
es eine Versöhnung. Keine Psychologie mehr,
sondern überspitzte Seelenschnüffelei. „Das
Bacchusfest“ ist kaum mehr als eine
Spielerei, die auf der grotesk gewählten Szene
einer Bahnhofswartehalle so ziemlich bühnen¬
unmöglich ist. Die beiden Akte hatten nur einen
mäßigen Achtungserfolg. — Die Hauptrollen
der drei Stücke waren H. Becker anvertraut;
aber nur in dem mittleren mit Erfolg. Der
posierende Schauspieler alten Stiles gelang
ihm da ganz vorzüglich. In diesem und in den
anderen Akten seien mit Lob die Damen
Hübner, Medelsih und Ries, die
Herren Koch, Boghansky und Hofer:
hervorgehoben.
F.
Wez a.n.
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