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1010.
nu kan hun gaa. For li Aar siden opdagede
han hendes Forrederi. It lange Aar har
han ventet paa denne Slund. Og da hun
jamrer: Men detle er jo umuligt.. har
de ikke elsket hinanden siden, verei lyk¬
kelige siden! Lykke — Karlighed, haan¬
ler han: Nej, for ham var det alt andet!
Og han slynger disse Aars Nag mod hen¬
de: Netop det, at det var hans allid mis¬
undte Medbejler, Professor Ormin...
Professoren? udbryder hun studsende.
Med det samme har hun Hernen for hans
Havn: Ja,ham elskede jeg. Han var mit
Livs Lykke og Indhold. C.edens Man¬
den nu forsonende försoger al slan B####
imellem dem, afviser hun ham. „De skal
ikke vente paa mig med Theen,“ siger un
til Pigen. „Jeg kommer sent hjem.“
Kommer hun hiem eller ikke hjem?
spurgte Teatret interesseret.... Der er
vist ikke Haab om del.
Fru Bloch spillede Fruen. Det er Synd,
at en Skuespillerinde af hen les Talent an¬
vendes saa sjeldent. Derfor bliver der lagt
alt for megen Vegt pan saadan en enkelt
Rolle. Men alligevel: Den lykkedes ikke.
Alt for megen Begeedelighed med denne
noget hangende Mund. scm Fruen under¬
tiden kan forfalde til. All for ringe Form
og Fasthed.
Hr. Poul Reumert var Eglemanden,
grovere og brutalere, end Schnitzler har
tegnet ham (det havde veret umuligt, at
Fruen ikke havde opdaget ham for lange
siden!). Men bred Kraft og Helhed i
Tegningen, skent der jo nok var Min¬
delser fra et Par af hans lidligere Roller.
Han kan faa et Menneske lil at leve for
Oinene af os: Haardheden, Misundelsen,
alt det mandfolkede sterke og mand¬
folkede svage. Men Dr. Eckold har mere
indre Varme, mere Sentiment. Hr.
Roose udferte Professoren med sin aste¬
tiske Finhed, der har saa sviert ved al
fan sit eget frie Liv.
„Den store Scene“ derefter havde
straks fastere Tag i Publikum. Det er
den velkendte Enakler om den beromle
Skuespiller, den dejlige og trolese Gogler.
der af sin Hustru faar Lov al lyve en
eneste Gang endnu overfor en Ven, som
har opdaget hans Forhold til hans
Krreste — og som saa lyver san for¬
fardende agle og uvederlmftigt trovar¬
digt, at hun siger: nej, dette er for mod¬
bydeligt. Han véd jo ikke en Gang selv,
naar han lyver og naar han taler sandt.
Hvorefter hun alligevel lader sig be¬
vage fil at blive.
Skuespillere, der paa Scenen laler om
Komedie og Suffler og Publikum, maa jo
nedrendigvis vakke Latter. Men netop
under de Forhold er det san s##n al
traffe den riglige, den agle ungte Tone
altsaa, Her er en Skuespiller, der skal!
spille en Skuespiller, som spiller en halv¬
veis agte Komedie. Hr. Liebman spil¬
mme sovoaut.
Juulgeban
Theäter, Kunst und Musik.
Reichenberger Stadttheater.
Zum erstenmale: „Komödie der
Worte“ Drei Einakter von Arthur
Schnißler.
Klara Eröld spricht am Schlusse des ersten
Stückes den gemeinsamen Gedanken der drei Ein¬
ikter aus: „Worte lügen“; wir spielen den anderen
ind uns mit den Worten oft nur ein Komödie vor.
Drei kleine meisterhafte Theaterstücke variie¬
ten das Thema der gebrochenen ehelichen Treue und
des Verzeihens. Im ersten: Stunde des Er¬
eennens, hält Dr. Karl Eckold mit seiner Frau
Klara Abrechnung. Ihr gemeinsamer Freund Pro¬
fessor Ormin verabschiedet sich anläßlich seiner
Roten=Kreuz=Expedition nach Japan; er hat sz.
Klara geliebt, sie hat ihm aus übergroßer Liebe
widerstanden, was sie aber nicht hinderte, sich einem
anderen Freunde ihres Gatten hinzugeben. Eckold
schickt sie jetzt aus dem Hause, er hat seit zehn
Jahren von ihrem Treubruch gewußt und die Rache
aufgeschoben, sie war ihm, sagt er, trotz äußeren
Eheglücks weniger als eine Geliebte. Weshalb er
sie jetzt fortjagt? Er glaubt nämlich, Ormin sei der
Glückliche gewesen, ahnt nicht, wer es tatsächlich
gewesen. Sie bekennt sich aus Trotz und Schmerz
zu dem Ehebruch, der gar nicht gewesen, und geht
in den Tod. Das zweite Stück: Große Szene,
—aildort die Ehe eines großen Schauspielers. Kanz
rad Herbst hat in der Sommerfrische die Braut
eines Freundes verführt, das konnte ihm seine
Frau nicht verzeihen, sie, die den Werbungen
eines Verehrers keine Folge gibt; dennoch kommt
sie zurück. Er kann sie auch künftig betrügen, aber
nur nicht lügen. Da kommt der Bräutigam, will
Aufklärung, ob Konrad der Geliebte de Mädchens
war oder nicht. Der Schauspieler sagt weder nein
noch ja, überzeugt ihn aber durch eine kunstvoll von
dem Mädchen und ihm für alle Fälle — in einem
Briefe — vorbereitete Lüge von ihrer Unschuld, in¬
dem er eine förmliche Theaterszene von seiner ver¬
geblichen Werbung vordeklamiert. Er spielt die
Rolle so natürlich, daß er selbst die Lügen stellen¬“
weise glaubt. Seine Frau freilich hat kein Ver¬
ständnis für derlei; Konrad, der eben ins Theater
ging, den Hamlet zu spielen, kommt kostümiert zu¬
rück und gewinnt die Frau wieder, die sich willen¬
los dem Zauber seiner Persönlichkeit hingeben muß.
Das dritte Stück ist: Das Bacchusfest (nicht.
wie der Theaterzettel schrieb: „Das Bachusfest").
7•7
Wahrend der Dichter Felix Steuchner im Gebirge
an einem Theaterstück dieses Titels schreibt — er
rührt von einem alten griechischen Brauch her, daß
einmal im Jahre Mann und Weib sich dem Taumel
der Sinneslust hingeben dürfen und dann einander
vergessen müssen — und dabei flirtet, hat seine
Gattin ein Verhältnis mit dem unbedeutenden Dr.
Wernig angefangen. Sie erwarten den Mann am
Bahnhof in Salzburg und wollen ihm sagen, daß
die Frau von ihm weggeht. Steuchnerl äßt den
Jüngling gar nicht zu Morte und zum Geständnis
dessen kommen, was er auf den eister Blick sieht,
und beyält dadurch sein Weib, das weiterhin seine
Gefährtin bleiben wird. Als er allein mit ihr ist.
ruft er ihr freilich zu: „Ich hasse Dich“, worauf sie
mit dem Ausruf: „Ich Dich noch mehr“ in seine
Arme fällt. Also in allen drei Stücken mehr inner¬
liches Geschehen, als äußere Handlung, dabei pracht¬
volle Menschenzeichnung, gütige Menschlichkeit, in
einem anmutigen, durch feine Ironie und unauf¬—