Faksimile

Text

box 32/6
26.1. Kongedie der Norte zyklus
Apoas Bensvenssonden
*
LII
S
ssc##r#s esurstnts Scronon-aussenmirrradae
BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22-24
Bearbeitet die deutsche und ausländische Presse auch auf Inserat
Liefert Listen über geplante Bauten aller Arl. Geschäftseröffnunge
Pestlichkeiten usw.
Dresdner Anzeiger
Dresden
Ausschnitt aus der Rummer vom:
MALER

Szene. Man würde sagen: das große Virtuosen¬
Kunst und Wissenschaft
stück, — wäre es nicht gerade der Triumph des
Darstellers, wie er dieser Spiegelung eines Vir¬
tnosen in jedem Zuge abnorme Gültigkeit gibt
Berliner
und die unerhörte Verlogenheit des Komödianten
als dessen innere Wahrheit aufdeckt. Hier, wo
Ur und Erstaufführungen
Bassermann alle Mitspieler an die Wand wirft,
Voy Hermann Kienzl
hatte er leidliche, in seiner (zu Berlin früher oft
Bassermant und Wdissi, Schnitzler und Tolstoi — Hebbels
unterschätzten!) Gattin Else Bassermann
Nibelungen und Bedelinds König Nicolo — d'Annunzio:
sogar eine feinabgestimmte schauspielerische
Die tote Stadt — Wasantasena — Benedix und Beiserlein
Unterstützung, während im Bacchusfest, und be¬
Nicdtemi: Der Reiherbusch — Möllgy: Die Fährt ins
sonders in dem auf den allgemeinen inneren
Wunderland)
Rhythmus angewiesenen Drama Stunde des
Noch stehen die Schauspielhälifex-unter Voll¬
Erkennens das Hans in der Schumannstraße
dampf, als ginge es nicht dem Sommer zu.
matt bedient war. Julie Serda ist eine —
Man hat den Winter lang das Entdellen
allzu! — wohlausgeglichene Schauspielerin, ihre
neuer Sterne gern den Astronomen der
Affekte sterben, bevor sie lebten. So blieb der
Frühgeburten gewidmet. Kein Löwenwurf er¬
Gewinn, den Bassermann mit der seit vielen
schreckte freudig. In die Fehlrechnung war die
Jahren im Keller eingelagerien Schnitzlerschen
Lärmtrommel junger Bünde eingestellt. Die
Kabinettauslese brachte, in der Hauptsache auf
wird nicht für Wildgans (Kain) und Lauckner
Bassermann beschränkt.
(Die Reise wider Gott) geschlagen; also — was
sollen ihre Stücke! Man danke dem Theater¬
fassierer, daß er bei der Abschätzung des Be¬
währten die Ausgrabung des Lebenswerten nicht
ganz untersagte. Auch den Prominenten (Gasten
und Eingebürgerten) hierfür ein ergebenes
gpoas sessvennshndee
Kompliment. Sie sind es nicht zuletzt, die jett
#
regieren. Die Schauspieler sind nicht mehr für
die Stücke da. Das hat sich umgekehrt!
A
Z
„Wo sind sie, die vom Breitenstein..
onSaares esurachre #Toner-AusScnmtrrradae
Gewankt! Gewichen! Zwei, die einst unser
waren, kehrten zu Gastspielen auf den ehe¬
BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22-24
maligen Reinhardtbühnen heim. Man muß es
Bearbeitet die deutsche und ausländische Presse auch auf Inserate.
fast begreifen, daß sie in diesen Räumen nicht
Liefert Listen über geplante Bauten aller Art. Geschäftseröffnungen.
mehr dauernd wohnen wollen. Denn sie finden
Festlichkeiten usw.
nicht mehr den alten Geist. Sind sie selbst un¬
verändert? Moissi
t durchaus Solist ge¬
worden, er
herrscht bewußt mit
jedem
Wort, mit jeder Pose über die Mitspieler.
Breslauer Zeitung
Bassermann hat schon in würdigeren Zeiten
Breslau
auf vielen Kunstfahrten die persönlichen
Hemmungen des Ensembles abgeworfen, nicht
Ausschnitt aus der Nummer vom:
mehr gedenkend der Zügel des Otto Brahe, des
MATSS
Schöpfers der vielköpfigen und hochwertigen Ein¬
heit. Aber Bassermann spielt aus dem Urtried,
nicht als ein in sich selbst verliebter Narziß,
und trotz der
Rücksichtslosigkeit seiner
Temperamentsherrschaft und manchen Gewohn¬
Berliner Cheater
heiten des reisenden. fürstlichen Mimen ist er im
Die Spielzett klingt ab. Albert Bassermann leuchtet in drei
Wesen echt geblieben, der stärkste Gestalter unter
Einaktern vonSchnitzler „Komödie der Worte“ und entfesselt im
den heute lebenden männlichen Schauspielern.
Mittelstück, derx Großen=Szene“ einen für die gedämpften Kammer¬
Man genoß die Fülle seiner Persönlichkeit in den
spiele üngemöhnlich stürmischen Beifall. Das Herumreisen im Lande
Kammerspielen, wo er in der Komödie der
hat ihm Gott sei Dank nichts geschadet, sein Temparament ist nicht
Worte, den drei Einaktern Arthur Schnitzlers,
Routine geworden, er strebt, wie bisher, nach unmittelbarer Kunst. Er
drei Glanzrollen gab, drei kaum einder ver¬
formt Gestalten in Menschen um, die er mit hundert Einzelzügen aus¬
wandte Menschenkinder mit dem vielfältigen
stattet, ohne daß die große Charakterlinie verwischt wird. So wenig
Reichtum seines Innern ausstattete. Das Kern¬
wandelbar seine Stimme ist, die man aus Tausenden herauserkennt, so
stück ist der Schauspieler Herbot in der Großen
proteusartig ist er in seinen heterogensten Menschenschöpfungen. Schade
nur, daß er sich als Gast in abgespielten Werken zeigt. #022