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25. Professer Bernhandi
Webrich Wangmaten &
erdig worden, der seinem vor 3 Wochen verschiedenen Bruder!
—micjen Llepune.
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ist der erste Akt mit dem Zusammenstoß zwischen Arzt und schenden Unterrichtsminister. Waldemar Franke tat sich Cho
Priester. Auch der zweite Akt und namentlich der dritte Akt in der erst im 5. Akt auftauchenden, aber für die Beurteilung aufe
mit der erregten Sitzung des Aerztekollegiums zeigen beweg¬
der resignierten Tendenz des Stückes recht wesentlichen Rolle vor!
tes Leben. Aber vom dritten Akt an ist von einem eigentlichen
des Ministerialrats Dr. Winkler nicht leicht. Weder das
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Fortschreiten der Handlung nicht mehr viel zu bemerken. Die
mei
Wienerische Phlegma noch der hier geforderte Dialekt liegen
Ke troverse beherrscht das Feld und zieht sich in etwas reich¬
fine
ihm sonderlich, trotzdem entwickelte er in der Rolle dieses
licher Breite hin bis zum fünften Akt. Man sollte es kaum
„Edelanarchisten“ und resignierten Skeptikers viel feinen wer
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glauben, daß dieser selbe Arthur Schnitzler, der hier für
Humor. In kleineren Rollen bewährten sich noch Harry E
seins Komödie einen Zeitaufwand und eine Akteinteilung wie
Alsen (als gesinnungstüchtiger jüdisch=christlicher Renegat), der
für eine ausgewachsene Tragödie schweren Kalibers benötigt,
Leo van Marken und Franz Rauch. Der Dr. Löwen=g
sonst der unübertroffene Meister des kleinen, straff geführten
stein Anwanders und der Advokat Goldenthal des Hrn. de
und scharf umrissenen Einakters ist. Aber, wie gesagt, im
[Schotten waren dagegen wenig glücklich in der Auffassung.
hol
feinen Schliff des Dialogs und in der Charakterzeichnung
den
— Geb. Hofrat Stephanys Spielleitung hatte das Ganze
zeigt er die alte Meisterschaft. Hinsichtlich der Rollenbesetzung
sch
auf einen der hier in Betracht kommenden Umwelt entsprechen¬
stellt das Stück an die Leisiungsfähigkeit der Bühnen unge¬
sei
den wohltemperierten Ton sein abgestimmt. Der Beifall war
wöhnliche Anforderungen. Es ist ein Bedarf an männlichen
sehr lebhaft, und es müßte alles trügen, wenn aus diesem
M
Kräften, der sich in seiner Massenhaftigkeit selbst von einer
Professor Bernhardi nicht ein Zugstück für die nächsten e
Hofbühne eben noch bewältigen läßt. Für den Professor Bern¬
Tochen würde."
hardi haben wir in unserem Egmont Richter einen ganz
vortrefflichen Vertreter. Die warmherzige Menschenfreund¬
Kgl. Hostheater. (Kleines Haus.)
lichkeit des Arztes, die männliche Gradheit, das sichere
1. Morgenunterhaltung:
Selbstbewußtsein, die rücksichtslose Wahrheitsliebe, das starre
zum Gedächtnis Verdis.
Rechtlichkeitsgefühl, die kühle Ueberlegenheit finden bei ihm
sehr glaubhafte und überzeugende Töne. Nur war er uns
R. I. II. Stuttgart 6. Okt. An den Anfang der Woche, welche st
in Maske und sonstigem Typus fast etwas zu arisch. Von den
zur Feier des 100. Geburtstags Giuseppe Verdis eine M
übrigen Medizinertypen sind besonders hervorzuheben der
der einst gefeiertsten Opern des großen italienischen Mei= un
Prafessor Ebenwald des Hrn. Max Marx mit seiner rauh¬
Ri
sters bringen und dieser Feier durch Carusos Mitwirkung
borstigen Christlichsozialen=Maske, der in der unverblümten
ne
die höchste Weihe geben wird, stellte die Hoftheaterleitung
Rücksichtslosigkeit und skrupellosen Zielbewußtheit des kleri¬
die
eine dem Gedächtnis des berühmten Komponisten gewidmete
kal antisemitischen Gefolgsmannes ganz ausgezeichnet durch¬
Morgenunterhaltung. Die einführenden Worte hatte Musik= P
geführt war, ferner der polternde Biedermann Prof. Pflug¬
schriftsteller Oskar Schröter übernommen. Er führte
felder August Ellmenreichs, der freundlich bedächtige
aus wie das Jahr 1813 der dramatischen Kunst drei große ar
Kompromißler Prof. Cyprian, dessen senile Weitschweifigkeit
Männer gegeben habe, Hebbel, Wagner und Verdi und mit S
Oskar Hofmeister in sehr fein durchdachter Charakteri¬

den beiden letzteren der dramatischen Musik ihre Befreier,
sierung wiedergab, und der Dr. Adler Aslans in seiner
V
mit Richard Wagner den Befreier von der inneren künstle¬
schmiegsamen Wienerischen Verbindlichkeit. In würdevoller rischen Unwahrheit der Spontini=Meyerbeerschen Oper, in
un
P
Auffassung gab Kurt Junker den Geistlichen, aber vielleicht Verdi den Befreier von der inhaltlich leeren, wenn auch klang¬
doch etwas zu sehr als kühlen Verstandsmenschen, statt als
ze
schönen Musik Bellinis und Rossinis. Der Redner gab ein
Mann der warmherzigen Eingebungen und der vermeintlichen! liebevoll gezeichnetes Bild der Jugend= und Entwicklungsjahre
in
göttlichen Inspirationen. Mit gewohnter Sicherheit gestal¬
des Meisters bis zu der Zeit, da sein Ruhm ein unbestrittener solo mi reizvonerawvn
tete Reinh. Tenhaeff den vorsichtig lavierenden, welt¬
geworden ist. Er erzählte von der Kindheit des jungen singen war Frida Karrer ber
männisch gewandten und sich an seinen Redeerfolgen berau= Wirtssohns von Buseto, dem während des Amtierens als schönen Stimme durch zeitweise si
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