Faksimile

Text

box 31/6
25. BrofesBernhand
" „y g.Umopig..
50
eeseseeeee
die Existenz vieler tausend Menschen abhängt, wird das Baums „M
Feuillefon.
Beispiel ihrer materialistischen Schwestern befolgen, für das Ze
20
auch ihre Generaldirektoren werden, gerade wenn sie Tragikomöl
I1
ihre Kunstziele erreichen wollen, sich zur Rationali¬
Kutisker=S
Premierensturm.
29
sierung zusammenfinden müssen.
gleisung er
Das Rennen der Berliner Theater.
Auch am Wegesrand dieses goldgesegneten Jahres wurde unte
stehen mehrere Direktorengräber. Selbst der Leiter der das Piscate
Berlin, im März.
Staatstheater, die — von Zuschüssen genährt, von der
Im Berliner Theaterbetrieb gibt es kaum eine
Steuer befreit — noch den leichtesten Existenzkampf
Das
Atempause. Die Saison geht zur Neige. Aber gerade
haben, selbst Leopold Jeßner stürzte von seinem
jetzt hebt sich noch einmal die Theaterflut. Jede Bühne
Piskatorian
Intendantenthron, weil er in Kompromissen sich zerrieb
Agitation
will noch eine große Karte ausspielen, jede behielt noch
und einen Rekord an leeren Bänken erreichte. Dabei
ein vermeintliches Zugstück in der Hinterhand. Und
sic
stürzte er nicht unglücklich, sondern die Treppe hinauf,
wirksame Szenen allein füllen noch kein Haus. Immer
18
die er bei seinen Inszenierungen so liebt. Er wurde
müssen auch große Schauspielernamen auf dem Zettel
seinem eigentlichen Regisseurberuf mit einer Gagen¬
stehen.
9
erhöhung von 20,000 Mark zurückgegeben. Seine erste
So fiebert dieser großstädtische Theaterbetrieb von
st
Inszenierung nach dem steigenden Fall, Goehrings
Erfolgen zu Krisen und wieder zu einer Blüte, von
allzu epische, aber immer wieder stimmungstiefe „Süd¬
der man nicht weiß: ist sie die Euphorie vor dem letzten
polexpedition des Kapitäns Scott“ vom Maler Neher
rhythmis
Hauch oder wirklich die Genesung? Geht es empor,
magisch illuminiert, war nicht ohne Ehren. Von einem bracht
geht es hinab? Auch dieses chaotische Gebrodel, das
Umschwung bei den Staatsbühnen ist auch jetzt noch Saiso
nur den Nahestehenden verwirrt, wird zu neuer Form
nicht viel zu bemerken.
sich runden. Aber von bewußter Führung, von inner¬
lichem Wachstum kann bei diesem wilden, von der
mit
Unterlegen sind eigentlich nur die Bühnenleiter,
Operette, der Revue, dem Tonfilm noch gepeitschten
Fer
deren Kunstfreude von der wirtschaftlichen Beherrschung
Rennen der Sprechtheater kaum mehr die Rede sein
In
des Apparats ungenügend unterstützt wurde Ein sie in dor
Dabei haben in den letzten Monaten die Berliner
Sonderfall war der Pistolenschuß, mit dem Leo Walter
Theater im Parterre und in den Rängen so viel
„Vom Teuf
Stein, ein erfolggewohnter Fabrikant leichter Ver¬
Publikum beisammen gesehen, wie schon lange nicht.
Mosheim,
gnügungsdramen, seinem Leben ein Ende machte. Er Höflich noch
Es gab beispiellose Serienerfolge. Und dennoch: die
schon irrsinnigen Gagen der Protagonisten und selbst konnte mit den direktorialen Schwierigkeiten im Ganz Berli
der sich selbst hocheinschätzenden zweiten Garnitur — die „Trianontheater“ auch dann nicht fertig werden, als er
Juliane,
Gipfel ragen schon über die 1000=Mark=Grenze sich eine gewesene Herzogin von Anhalt als anmutige aus dessen
Schauspielerin zu Hilfe rief.
hinaus —, die gigantischen Pachtsummen und die fünf
scher Vergn
Mit phantastischer Schnelligkeit erreichte Piscator
Prozent der Bruttoeinnahmen fressende Lustbarkeits¬
Auch V
steuer sind ein Ensemble, vor dem selbst ein starkes bei seinem zweiten Versuch, den Berliner Kurfürsten¬
Eugen Rob¬
Direktorenherz zu zittern beginnt. Schlagen am Ende damm zum Stalinismus zu bekehren, ein Defizit von
unter den
die beneideten Sieger das Hauptbuch auf dann wissen800,000 Mark. Sein Nachfolger und Erbe, Direktor Gestalten im
sie nicht, wie lange #e ihren kostspieligen Triumph noch Klopfer, füllt das Nollendorftheater jetzt ohne zum Gewint
aushalten werden. Auch die Theaterindustrie, von der literarische Ambitionen, Abend für Abend, mit Vicki englischen