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25. BrafessanBernandi
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Wien, Sonntag
Diese Lebensbejahung im reinsten Sinn, die hier, wie so oft.
bei Schnitzler, noch einmal aus der Todesumklammerung glüht,
gibt seinem Werk vielleicht diese dauernde Leucht= und Theater¬
kraft. Und vielleicht interessiert es auch darum heute noch so sehr,
weil es von Aerzten handelt, in einer krankhaft exaltierten Zeit,
weil um diese, wie um die Zeit in ihrer scheinbaren Nüchternheit,
das große Mysterium ist. Und weil bei diesen Aerzten selbst ein
feiner Diagnostiker der Seele ihren Krankheitskeim, den Ehrgeiz¬
bazillus, erkannte.
Den führenden dieser Aerzie, Professor Bernhardi, gibt jetzt
bei diesem Jubiläumsanlaß Fritz Kortner.
Kortners Professor Bernhardi ist gekennzeichnet durch
tiese Menschlichkeit, das völlige Entferntsein von jeder lauten
Geste, jedem unterstrichenen Wort. Ein junger Bernhardi wie
überhaupt in dieser Vorstellung sehr viel Jugend auf der Bühne
steht — bei grauen Haaren ein rotbäckiges, frisches, mit der
steilen Stirn geistig gefurchtes Gesicht. Er faßt den Professor
anders als die bisherigen Wiener Darsteller — anders als
Bernau und Klitsch: nicht aus unterdrücktem Pathos, nicht
aus Gemetssprüngen männlich naiver Wärme. Sein Professor ist
ein Ironiker, immer huscht um diesen freundlichen Mund ein
weltabwehrendes Lächeln. Ein Skeptiker selbst in dem Augen¬
blick, da er die Tat begeht, die den einen als Verbrechen, den anderen
als Heldentum erscheint und die bei ihm doch nur Selbstverständ¬
lichkeit war. Kortners Wiener Mitspieler, Edthofer, ein
entzückend jovial überlegener Hofrat Winkler, Onno als
Pfarrer, Kurt Lessen als Unterrichtsminister, Kutschera,
Schmöle, Loibner und Fräulei Elisabeth Markus
sind uns aus dieser Vorstellung vertrant. Es war für das
jubilierende Stück, für Kortner und das Volkstheater=Schnitzler¬
Ensemble ein stürmischer, durch spontanen Beifall der aktuell
wirkenden Stellen gekennzeichneter Erfolg.
Paul Wertheimer.
Direktor Clemens Krauß ständiger
Dirigent, Dr. Richard Strauß
Ehrendirigent der Wiener Phil¬
harmoniker.
Ueber die in der gestrigen Versammlung der Philharmoniker
erfolgte Wahl wurde die folgende amtliche Verlautbarung aus¬
gegeben:
In der gestern einberufenen Versammlung der Wiener
Philharmoniker, die als einzigen Punkt der Tagesordnung die
Dirigentenwahl zum Gegenstand hatte, wurde Direktor Clemens
Krauß zum ständigen Leiter der Philharmonischen
Konzerte gewählt. Die Mitteilung, daß sich Dr. Richard Strauß
den Philharmonikern in alter Zuneigung zur Verfügung ge¬
stellt habe, wurde von der Vereinigung mit besonderem Danke
und herzlicher Zustimmung entgegengenommen. Clemens Krauß
hat es übernommen, Dr. Richard Strauß als Ehrendiri¬
genten zur Leitung einiger Konzerte einzuladen.
Gespräch mit Clemens Krauß.
Direktor Clemens Krauß äußerte sich über seine Wahl
gegenüber einem unserer Mitarbeiter folgendermaßen:
„Die Wahl der Philharmoniker empfinde ich als große
Ehre für mich, über die ich mich außerordentlich freue. Als
Oesterreicher und Wiener begrüße ich es ganz besonders, daß die
Philharmoniker, was ich künstlerisch für besonders wertvoll
halte, zur alten Tradition zurückkehrend, sich zu einer einheit¬
lichen Leitung entschlossen und nicht eine Verteilung der
Konzerte an mehrere Dirigenten vorgenommen haben. Eine
solche Aufteilung auf viele Dirigenten hätte meines Erachtens
nichts Künstlerisches an sich und wäre mehr Sache einer Konzert¬
agentur. Als sehr günstig erscheint es mir, daß zum ständigen
Dirigenten jemand gewählt worden ist, der in Wien lebt
und seßhaft ist, weil dadurch die Gewähr geboten ist, bei
neuen Werken oder solchen, die lange Zeit nicht gespielt wurden,
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