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24. basLand
## # D Menerranme¬
sind, daß die Dampfschiffe nicht heraufkommen können, dann
der Meistbegün¬
geht's mit der Kette, und das möchte ich besonders den Ungarn
ute alle unsere
empfehlen, wenn sie sagen, am Eisernen Tore sei der Strom zu
anderen Staaten etwas
reißend; mit der Kette werden sie ihn überwinden. Nun kommt
begünstigungsklausel vor
die obere Donau, und da muß ich Ihnen mein Kompliment
; allenfalls durch Kata¬
machen für die großzügige Auffassung, die Sie heute geäußert
Was bleibt also übrig,
haben. Wenn da gesagt worden ist, es sei den Regensburgern
de mit Recht auf die
ja recht, wenn man nicht weiter heraufkommt, so habe ich ge¬
achbarstaaten verbinden¬
hört, daß die Regensburger bereit sind, sogar eigene Schlepper
ell auf die Donau. Die
zu stellen, damit man durch die Brücke hindurchkommt. Mehr
meneneienen
K
Achernn
nder sind, wird das un¬
wie dort entscheidet der Erfolg, ob das Richtige getroffen wurde.
geht auch ins Gebirge
Im weiten Land hat Schnitzler den Erfolg nicht für sich. Die
erführen, das sein bester
stärkste Wirkung tut die nach der alten Weise gebrachte Szene, in
te. Schwer macht ihm
der Hofreiter den Fähnrich brüskiert und die Forderung er¬
zwingt. Die ewigen handlungsarmen Gespräche aber ermüden
ch ihm an den Hals in
und verwirren das Publikum. Das würde noch deutlicher
che Erklärung sexuelle
von dem Milieu,
zur Geltung kommen, wenn Schnitzler das Werk ganz
worden. Die bru¬
tragisch gestaltet hätte. So, wie das Stück jetzt gebaut ist,
seiner Reise mitteilte,
nimmt das Publikum die ernsten Szenen um der komischen
willen mit in den Kauf, in denen weltmännischer Witz und
Genia hat sich ent¬
Zynismus ihr ungeniertes Wesen treiben. An ihnen findet man
lten. Sie hat sich zum
genommen, den Sohn
sein Vergnügen und übersieht dabei, daß die ganzen ersten
beiden Akte zu einer Exposition gebraucht werden, die noch dazu
ebenso gleichgültig war,
wesentliches im Unklaren läßt, daß der dritte Akt großenteils
se zurückkommt, entdeckt
die Leute davon wissen.
aus Szenen besteht, die mit der Sache gar nichts zu tun haben,
und daß das eigentliche Drama erst mit dem vierten Akt ein¬
d es kommt zum Duell.
setzt. Wenn man bedenkt, wie zielbewußt Ibsen in seinen
sagt sich von ihm los.
Dramen klaren Kurs steuert, so will uns Schnitzlers Dramatik
verbüßter Strafe ins
in ihrem Zickzack=Kurs doppelt unsicher erscheinen.
Aber vielleicht ist auch das Absicht. Schnitzlers Menschen
kes, um die ein üppiges
gehen keine bestimmten Wege, sie werden durcheinander getrie¬
zieht, so üppig
daß es
ben, wie ein Häufchen Federn, das von jedem Luftzug sinnlos
zu
der Haupthan
ch
durcheinander gewirbelt wird. Vielleicht entspricht das der
s die Ranken
Welt=Anschauung Schnitzlers. Vielleicht sieht er im Tun der
ses
schnitten hatt
Menschen nur den Ausfluß sinnloser Triebe, im Leben nur ein
nd
natisch, ist er
zweckloses Spiel des Zufalls. Dann hätte er durch sein Stück
seine Tragiko
uf¬
ind
bewiesen, daß sich auf dieser Weltanschauung kein Drama auf¬
s Gefühl hat
bauen läßt. Natürlich kann niemand einen Dichter zwingen,
pitel
hten Werke fü
an eine Vorsehung und ewige Weisheit zu glauben, die ihre
Bühne gebrac
den.
and¬
Geschöpfe lenkt und ihnen ins Innerste sieht, durch alle Hüllen
iesem Drame
und Verkleidungen hindurch sieht, was die Seelen dieser Ge¬
nur
und auf der
schöpfe denken und empfinden. Aber wenn der Dichter nicht
5
a
er Szene st
selbst sich als Weltschöpfer fühlt, wenn er nicht, erhaben über
sein Selbstmo
den Zufall, seine Geschöpfe lenkt und ihre Gedanken und Ge¬
Erna. Hinter
fühle bloßlegt, dann kann er uns so wenig fesseln, wie ein
ter
bt sich ihm hit
Würfelspieler, der ohne Partner für sich allein die Würfel immer
lbst die Bege
wieder aus dem Becher rollen läßt. Möglich, daß eine andre
5
die stark drama
Zeit anders empfindet: wir verlangen heute vom Drama noch,
und wirkung
us.
daß es sinnvoll sei. Fünf Akte voll Zufälligkeiten lassen uns
Frau
die unglückliche
zum mindesten kalt, wenn sie uns nicht ermüden.
und wer ihn erschossen
Dr. Hagemann hatte das Stück vortrefflich inszeniert.
Die Dekorationen waren sehr hübsch. Nur die drahtgesteifte
t Hilflosigkeit, sondern
Fahne im Hofreiterschen Garten wirkte recht theatermäßig in
Dramaturgie, sondern
dem lebensfrischen Bild. Der Dialog war auf den intimen
ffen, eine Dramaturgie,
Charakter des Stückes diskret abgestimmt, teilweise sogar zu
zelne Handlung Neben¬
diskret, so daß man ihn im Hause nicht verstehen konnte. Bei
nicht gezeigt, sondern
den unglücklichen akustischen Verhältnissen des Schauspiel¬
cht werden soll. Solche
hauses muß der Ton durchweg lauter genommen werden,
ornherein ebenso wenig
als in Theatern, wo man gut hört. Die schönste Inszenierung
verimente. Aber hier
Grunewald, Clon.
Römerhof=Handicap. Principal (Bullock) 1. Stigma
(Evans) 2. Ria (Blades) 3. Tot.: 26:10. Platz: 15, 26, 75:10. Ferner
liefen: Palme, Werra II, Tarnkappe, Oranier, Oregon (4.), Secret,
Krande, Trimnl.
Sanatorium de Gorhio
Phys.-diät. Kuranstalt. Staubfr.
Aenton
Lage. Zentralheizg. Prosp. d.d.
Administration Gorblo b. Menton.
hat ihren Zweck verfehlt, wenn das Publikum den Text
nicht versteht und darüber ungeduldig und unzufrieden wird.
Das Zusammenspiel war von Dr. Hagemann sehr fein arran¬
giert worden, bis auf den Schluß des zweiten Aktes. Daß hier
während des — nebenbei bemerkt, vom Dichter sehr ungeschickt
angebrachten — wichtigen Gesprächs zwischen Genia und Hof¬
richter die übrigen Darsteller wie Wachspuppen im Hintergrund
standen, statt promenierend hinter dem Hause zu verschwinden,
wirkte zum mindesten unnatürlich, um nicht zu sagen: unfrei¬
willig komisch.
Unter den Darstellern verdient an erster Stelle Fräulein
Elsinger genannt zu werden, die man nach langer Pause mit
besonderem Vergnügen wieder in einer tragenden Rolle sah. Die
schwere Aufgabe, die die Darstellung der Genia bedeutet, wurde
von dieser ausgezeichneten Künstlerin meisterhaft gelöst. Ihre
Genia war ganz warmes, blühendes Leben, ganz geboren aus
echtem Gefühl und darum überzeugend und rührend zugleich.
Ihr zunächst stand der prächtige Hofreiter des Herrn Nhil,
brillant angelegt, in der Wiedergabe der sinnlichen Leidenschaft
im dritten Akt unnötig stark unterstrichen, aber im ersten und
vor allem im fünften Akt erschütternd lebensecht und schlicht.
Frau Ellmenreich war ebenso die gewiesene Vertreterin für
die resigniert philosophierend Schauspielerin, wie Herr Lang
den Dr. von Aigner mit künstlerischer Delikatesse zur Geltung
brachte. Herr Gebhardt hielt den Fähnrich ein wenig zu
jünglingshaft schüchtern. Prächtig war Frau Otto=Körner
als Frau Wahl: von den Wahlschen Kindern konnte Fräulein
Silten als Erna genügen, Herr Ellmar aber als Gustav war
selbst für einen Amateur=Buddhisten zu unbedeutend. Herr
Wagner war als Doktor Mauer sehr brav, vielleicht zu brav.
Durch eine jugendlichere Maske und einen leichteren Ton könnte
er die Figur etwas interessanter machen, als sie der Dichter#st
gestaltet hat. Das Ehepaar Natter war bei Frau Hevoorn
und Herrn Andresen in guten Händen, ebenso der Alberten
Rhon bei Herrn Stettner. Dagegen war die Marie Rhon
in falsche Hände gelegt. Junge Anfängerinnen, die noch nicht
Herren ihres Körpers sind, sollten selbst in Episodenrollen von
einiger Wichtigkeit nicht herangezogen werden. Der schlechte
Eindruck, den sie machen, schadet dem ganzen Ensemble. Eine
lustige Charge bok Herr Pichler als Tennis=Fer, und mit der
originellen Wiedergabe des Hotel=Portiers holte sich Herr
Brahm wohlverdienten Erfolg.
Das Publikum war, wie bereits berichtet, sehr beifallsfreu¬
dig. Der Reiz der Ur=Aufführung mag dazu das Seine heige¬
tragen haben. Ein Zugstück aber wird „Das weite Land“ sch####r
lich werden: dazu fehlt es ihm ebenso an Klarheit, wie
Dr. Carl Müller=Rai#
matischer Kraft.