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24. bas weite Land
box 29/2
burg, Toronw.
aalienangabe ohne Geu
Ausschnitt aus:
Peltau.
(78
T# DET
vom:
Abr. 6.
Theater, Kunst und Wissenschaft.
Begierden Jugend, ihre Treulosigkeit Schmerz, ihren Sno= spiel, gleichn
bismus Weltanschauung und ihre nichtigen Skandale Tra=tät gewählt
„ Das weite Land“.
gik nennen, aus dieser kleinlich schalen Gesellschaft richtetsuchern von
Gastspiel Arnold Korff am 28. und
sich die Gestalt des Friedrich Hofreiter vor uns auf und Batailles eff
29. Degember.
wir empfinden einen wirklichen Menschen. Einen Men¬
Das Ga
Das neueste Werk des bedeutendsten Dramatikers un¬
schen, der nicht unter einem großen Schicksal dahingeht
den 29. Dezen
erer Tage — und darin ein hervorragender Künstler un¬
aber unter einem tragisch gefärbten Verhängnis. Ein Kerl
voll Feuer und Liebeslust, ein Verführer der Frauen und
jerer ersten deutschen Hofbühne— also gewiß ein auser¬
Mädchen; ein Temperament, das in hundert Abenteuern
„lesener Kunstgenuß, der dem Ostrauer Publikum bevor¬
steht.
die drängende, schäumende Kraft seiner Gesundheit noch
Der kal
Wer Schnißler ist, braucht wohl nicht erst gesagt
nicht verbraucht fühlt, das noch auf Bergesgipfel klettern, es nicht
zu werden. Nur Kunstbarbaren, Menschen, die an Litera¬
auf Sportplätzen sich austoben muß, um endlich ein bißchen behand
tur und Kunst apathisch vorübergehen, kann Schnitzler ein
müde zu werden. Jetzt aber dämmern seinem jubelnden Le=kurz r
Unbekannter sein.
benstag schon langsam die grauen Schatten des Abends; im F.
„Das weite Land“ ist eine Tragödie der Lei¬
jetzt aber ist sein brausender Frühling ohne Uebergang, der v
denschaften und eine Komödie des modernen Menschen, eine!
ohne Frucht und Ernte, nahe daran, ein dürrer Herbst zu luns
werden. Den ersten Frosthauch trägt er schon in den Lustst
Bühnendichtung mit seltenem Reichtum an Gedanken, mit Gliedern, fühlt sich schon angeweht vom ersten Schauer die K
einer wundervollen Menschengestaltung und Wirklichkeits¬
des Alters.
echtheit. Eine edle und gereeifte Kunst, die in all ihrer
sehr
Ruhe so viel Leidenschaft birgt, in all ihrer Gelassenheit
In der Rolle des Friedrich Hofreiter wird nun Arnold geeig
so viel anmutigen Schwung, in ihrer Feinheit so viel Kraft.
Korff, den Ostrauern längst kein Unbekannter mehr, ga¬aus
stieren. Korff, ein verwöhntes Glückskind im Reiche dessna
Eine Kunst, die so sanft an der hellen Oberfläche des Da= Theaters, ist schon von Natur aus mit blendenden Vor¬ sche
seins hinzuwandelt scheint und uns dann wieder mit solcher zügen ausgestattet. Diese blendenden Mittel paaren sich [Fri
Gewalt in die Tiefe verborgener Nachdenklichkeiten reißt. mit selten künstlerischen Qualitäten und sicherten dem jun=[Led
Aus einer wienerischen Gesellschaft, vielmehr einem beigen Künstler eine hervorragende Stellung am ersten deut¬
frasch
stimmten Kreis der Wiener Gesellschaft, einer Gesellschaft schen Theater: am Wiener Hofburgtheater. Besonders errament
von Menschen, die ihre kleinen, lüsternen und nichtige freulich ist es, daß der Künstler für sein hiesiges Gass##
Theater als au
bereitete.
tische