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23. Der schieienderTerreue
Seite 10. Nr. 4912.
enshchetue u er dusen.
Den ersten Caruse=Abend hat eine Premiere eingeleitet
Man mimte zum erstenmale eine dreibildrige Pantomime von
Irthur Schnißler „Der Schleier der Pierette“.
die der Piänist Erlfft v. Dohnänyi in Musik gesetzt hat.
Eine düster=melancholische Liebesgeschichte, umhaucht von
schwerster Heinescher Grabesstimmung. Eine Tragödie ohne
Mun
Worte. Pierrot und Pierette sind in unglücklicher Liebe zu
S
einander entbrannt. Sie, Arlechinos Braut, eilt zu ihm, um
mit dem Geliebten gemeinschaftlich zu sterben. Er trinkt den
todbringenden Trank hinunter und schlägt auch der zaudernden
Pierette mit der letzten Kraft den Giftbecher aus der Hand.
Sie eilt zum Hochzeitsmahle zurück, wohin sie die Spukgestalt
des toten Pierrot verfolgt. Arlechino hat fein Bräutchen schon
überall gesucht, endlich fliegt ihm die von Angst und Ver¬
zweiflung gehetzte Pierette entgegen. Sie hat den Brautschieter!
verloren. Der mißtrauische Arlechino forscht nach dem Verbleit
des Schleiers. Da erscheint der bleiche Pierrot wieder und
schwenkt den Schleier. Pierette stürzt dem Scheinbilde nach.
Bald sind sie in Pierrots Behaujung. Vor der Staffelei, auf
der Pierettens Bild prangt, liegt der tote Pierrot. Der Mond
scheint gespenstisch in das matt erleuchtete Zimmer. Der grau¬
same Arlechino setzt nun den toten Nebenbuhler in einen Lehn¬
fessel, gerade Pierette gegenüber, die er zwingt, dem Toten
zuzutrinken. Dann sverrt er die Ungetreue ein. Wahnsinn um¬
fängt die Unglückliche. Nach einem wilden Tanz um die Leiche
bricht Pierette tot zusammen. Zwei liebesfrohe Pärchen ent¬
decken entsetzt beim ersten Morgengrauen die erst im Tode
Vereinigten. Die Tanzdichtung, welche die traditionellen Panto¬
mimenfiguren in einem nach Alt=Wien verlegten Liebesdrama
aufleben läßt zerrt stark an den Nerven des überrumpelten!
Hörers, der sich nur schwer von dem Alpdruck dieser Toten
tänze befreien kann. Dohnänyi, der vornehme Künstler, ist
dem Dichter auf allen seinen finsteren Gedankenwegen gefolgt
Schiermütige Wagnermotive geleiten die Vorgänge. An jede
Figur hängt sich ein Leitmotiv. Die musikalischen Schilderungen
werden in durchaus künstlerischer Weise besorgt. Man atmet auf,
als sich der Walzer oder ein Menuett meldet. Aber der tote
Pierrot verscheucht wieder die Tanzstimmung und wenn schlie߬!
lich auch Pierette ihren Wahnsinnwalzer rast, dann kommt!
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man nicht mehr zum vollen Genusse der Musik. Wymetal
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hat die drei Bilder inszeniert, Kapellmeister Schalk hat si
in verdienstvollster Weise der Lartitur angenommen. Das
Caruso auf der Ringstraße.
schöne Fräulein Jamrich wurde in der schwierigen Partie
einer ersten Mimikerin herausgestellt und von den Herren
male bei uns den Canio gesungen. Man hat über Caruso und
Godlewski und Czadill in glücklichster Weise unter¬
seine Gagen bisher vielmehr gehört, als über seine wunder¬
stützt. Die neue Tanzdichtung wurde mit Beifall aufgenom¬
volle Gesangskunst, durch welche sein warmes, in allen Lagen
men, in den sich aber auch einiger Widerspruch mischte.
gleichmäßiges kosbares Tenormaterial
so
außerordentlich
Dieser wortlosen Tragödie folgte das Leon¬
geadelt wird. Man bewunderte wieder die Leuchtkraft des
scavallo'sche „Bajazzo“=Drama welches auch nicht viel
niemals gewalisam angestrengten Tenors. Das Publikum
barmberziger an den Nerven reißt. Caruso hat zum ersten=zeigte für Carusos edle, wenn auch keineswegs große Stimme,
Lanfmädochen weind ansernen.
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die, wie gesagt, von der vollendetsten Gesangskunst beherrscht“
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