Faksimile

Text

box 28/1
23. Der Schleiender-Pierrette
Der Schleier der Pierrette
(Zum Gastspiel des Moskauer Kammertheaters)
I. Pierrot ist verlassen. Er ist in trübe Gedanken ver¬
sunken, aus welchen er durch das Erscheinen seiner Freunde
erwacht. Seine Freunde können ihn nicht verstehen und ver¬
lassen ihn wieder. Pierrot ist wieder allein. Es erscheint
Pierrette. Uberrascht durch deren unerwartetes und plötzliches
Erscheinen fällt Pierrot zu ihren Füßen. Pierrette bringt aber
ahm keine Freude, sondern Gift. Sie beschließen, zusammen
uen Tod zu treffen, aber Pierrot trinkt das Gift alleine und
ind stirbt allein.
II. Hochzeitsfest im Hause des Vaters der Pierrette. In
der bunten Menge der Gäste sieht man die bekümmerte und¬
böse Gestalt des Harlekins. Das Fest hat schon längst ange¬
fangen, aber Pierrette ist immer noch nicht da. Da erscheint
sie endlich. Mit großer Mühe gelingt es ihr, den Zorn ihres
Bräutigams zu beruhigen und ihn in einen feurigen Tanz
fortzureißen. Vor der erschütternden Seele der Pierrette er¬
scheint die Gestalt des toten Pierrot. Pierette ist bestürzt.
und verwirrt. Der Harlekin bemerkt es und sicht, daß
Pierrette ohne dem Brautschleier ist. Von neuer Wut er¬
griffen, verlangt Harlekin von ihr Antwort. Wieder erscheint
vor den Augen der Pierrette der tote Pierrot, dem sie folgt.
III. Das Zimmer Pierrots. Zum toten Pierrot kommt
Pierrette, sie sucht ihren Schleier, ergreift ihn und will mit
ihm fort. Beim Ausgang trifft sie Harlekin und bleibt stehen.
Der erstaunte Harlekin bemerkt den toten Pierrot und be¬
greift allmählich den schrecklichen Vorgang. Er will Rache
üben. Er setzt den toten Pierrot in den Sessel, führt zu ihm
die Pierrette und nötigt sie, mit Pierrot zu trinken und ihn
zu umarmen. Pierrette kann diese unerträgliche Qual nicht
erleben, wird wahnsinnig und stirbl.