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22. Denjunge-Medandus
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letzter und zu gering war! Helene von Valois besucht das
distorie gar verschlungen sind, und daß ihre Men=] unserem letzten Morgenblatt berichtet. Daß dieser
allerlei Helden¬
Grab ihres Bruders, will Blumen auf den Hügel
chen allzu leichthin ihr Leben hinwerfen, nicht so] Erfolg erreicht wurde, trotz einer Darstellung, die
vir unsere ver¬
streuen, unter dem er eben mit Agathe gebeitet
r
Blutsverwandte als Geistesverwandte der nicht das Höchste und Beste gab, spricht deutlich für
hast viele und
ward. „Die Blumen fort, oder ich zertrete sie!“
Hebbelschen Geschöpfe. Und solcher Heroismus ist die Gewalt der Schnitzlerschen Historie. Nament¬
den herrlichsten
schreit ihr Medardus zu. Wie sich die Toten da
umso erstaunlicher, als sie durchaus skeptischen Sin# lich der Darsteller der Hauptrolle war seiner Auf¬
deine Vettern.
unten in ihres Wesens Gleichheit fanden, so da oben
gabe nicht gewachsen.
nes der Unsterblichkeit mißtrauen. „Nur die
dich zu rächen.
nun ihre Geschwister. Zuerst im Haß, dann in
Frage, ob es irgend einen klugen Tod gibt,“ weiß
Schnitzler erschien mehrmals vor dem Vorhang
st tollkühn mit¬
der Liebe. Oder in beidem; das läßt sich oft nicht recht
der prächtige Eschenbacher und opfert sich dann den¬
und dankte für den Beifall, der von Akt zu
nd überkletterst
unterscheiden... Bertrand von Valois, der Vetter,
noch ruhig auf. Man könnte auch bemerken, wie
immer stürmischer anwuchs. Ludwig Bauer
icheen, Romeos
tritt hinzu, fordert den Beleidiger seines Hauses.
kühl und verständig, wie wissend sie selbst in der
Duell, der erste
Medardus schlägt sich mit dem verühmten Fechter.
glühendsten Leidenschaft zwar nicht handeln, aber
dir die Zose
„Ja wahrhaftig in eine wahre Wolke von Parfüm
doch sprechen. Sie kennen sich alle so gut, wie sie
und du springst gehüllt kamen sie daher. Es war ein wohlriechen¬
Artur Schnitzler kennt. So gähe es noch einige
Die zerristen ist
des Duell, meiner Seel.“ Die Prinzessin läßt sich
derartige Beckmesser=Wahrheiten indes sie bedeu¬
ch verständlich
nach seinem Befinden erkundigen, und hier sieht
ten nichts oder doch nur unendlich wenig. Denn
Nur scheinbar
Medardus die Rache an den Valois und das graße
der Fehler der allzu großen Selbsterkenntnis ist
lich, weil er in
Schicksal. Vom Begräbnis der Schwester, von der
künstlerisch in
Tugend der höchststehenden
st seiner Seele
Gefahr des Zweikampfes stürzt er in die Gefahr
seelischen Freiheit umgewandelt, die wir nur noch in
„gegen Wien,
der Liebe. Setzt das Leben ein und gewinnt das
Ibsens Altersdramen in unserer Poesie besitzen.
rl! Nichts ist
Spiel, verbringt die Nacht bei der Prinzessin.
Nicht einer der führenden Menschen in dieser
rgerhause, und
Hofft auf andere Nächte. „Die Prinzessin wünscht.
Dichtung empfindet niedrig sagt ein thörichtes oder
Schicksals zu
daß von heute an beim Eintritt der Dunkelheit die
gemeines Wort das auf platte und gewöhnliche Ge¬
geht die junge
Hunde los sein sollen.“ Dennoch findet Medardus
fühle deutet; allem kleinen sind sie entrückt, leben!
den Tod. Si
wieder den Weg. Helene von Valois hat sich ver¬
ganz selbstverständlich im außerordentlichen. Ja,
es emigrierten
lobt, ihr Bräutigam ist nun der Prätendent nach
sie pressen nicht einmal ihre absonderlichen Ge¬
heiraten, nun
dem alten blinden Herzog, seine Braut wird ihm
schicke aus; mit erquickender Noblesse werden die
der Mutter
erst angehören, wenn sie weiß, daß ihr Sohn König
sinnvollsten Beziehungen mehr angedeutet als ab¬
der Herzog von
von Frankreich wird. Die letzten Getreuen reten,
gehandelt. Ueberall gibt es Hintergründe und
nd sie schreiten
dlanen, schmieden an der Kette einer Verschwörung
reizvolle Schleier. So viel wird gesagt. und doch ist
dchen mit dem
gegen Napoleon, der immer näher heranrückt. Das
unendlich mehr noch zu erraten! Man entdeckt
auen, in d
Bombardement beginnt, Medardus steht Wache auf
dann geheime Ironien betörende Kühnheiten, und nie
Onkel Eschen¬
der Bastei. neugserig, ängstlich drängen sich
wird man auf eine Schönheit hingestoßen, sondern
rautleute. „So
Leute offenbaren sich, schimpfen, schwatzen, kratehlen.
eine zarte und feine Dichterhand führt uns durch
ste Mutter.
die Gerüchte fliegen auf rascher noch als die Ku¬
eine seltsame Zeit und wilde, blutige und dennoch
geln.
Wien kapituliert. Bei der Trauung der
ein wenig lächerliche Abenteuer.
all die jungen
Valois erscheinen zwei ungeladene Gäste. Den
dampft es vor
Wie aber diese Fülle der Gestalten wiedergeben?
einen, Medardus Klähr, können die Diener ent¬
püren doch alle,
Es ist ein Wunder (wie übrigens jedes Kunstwerk).
fernen, den anderen nicht; denn er heißt General
on siegen wird.
wie es Schnitzler gelang sie einzufangen, indes,
Rapp und er kommt als Abgesandter Napoleons.
icht. Der eine
man verzweifelt daran, sie einigen armen Zeilen
der die Prätendenten=Familie nach Schönbrunn be¬
n die Schlacht,
auch nur anzudeuten. Werke gibt es, die einen
fiehlt, zum Zeichen ihrer Unterwerfung. Helene
denn die ganze
Ton so gewaltig anschlagen, deh er wohl sich nach¬
allein geht zum Tyrannen, er, den sie zu lieben
Angst hätte?“
summen läßt.
Hier aber ist eine literarischef
beginnt, wird der Rivale von Medardus. Abe.
thetischen Hel¬
Mahler=Symphonie, ins kleinste instrumentiert, die !
darüber vergißt sie nicht den Feind zu hassen. Ins 1
sich daß der
Wirkung entsteht aus einem hundertstimmigen
des Medardus, der dem Kaiser auflauert tötet sie
daß Medardus
Orchester, und so glitzert, schillert und fließt alles,
eifersüchtie gerade noch bevor sie ihm seine welt¬
sieht. Warum
lebt eine Stadt, lebt eine Epoche, leben kühle und
geschichtliche Mordaufgabe entreißen kann, und der.
mburger Prin.
doch in Gluten verbrennende Menschen, lebt ein
art is
des Kaisers Lebensretter. Jede Huld!
sie lebte!
großer Dichter vor uns seinen schönen und gewal¬
winkt ihm, er aber wirft sie hin, er will keine
Daneben steht
tigen Traum. Ihn zu grüßen und ihm beglückt zu
Gnade, er erzwingt seinen Tod von dem großen
nd dieser will
banken ist die Freude dieses lange erwarteten;
freit Medardus Feind Und fällt, während draußen die Glocken
Abends.
nicht mit in die den Frieden einläuten.
Ueber den großen Erfolg des Dramas bei sei¬
die den Valois: Man könnte finden, daß die seelischen Fäden der ner gestrigen Uraufführung haben wir schon in