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22. Derjunge Nedandus
Telephon 12.801.
„OSSENVEN.
1. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeitungs¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Conoordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Oaellenangabe ohne dewähr.)
Ausschnitt aus:
Neue Freie ##
10 12. 1910
vom:
Artur Schnitzler in München. 622
(Telegsükmachee Freien Presse“.)
München, 9. Dezember. Artur Schnitzler las heute
abends hier in einer öffentlichen Versammlung des Neuen
Vereines einige seiner Dichtungen, und zwar eine Szene aus
dem „Jungen Medardus“, „Leutnant Gustl“ und schließlich
als Zugabe eine Episore aus „Anatol“. Das zahlreiche Audi¬
torium spendete ihm reichen Beifall.
A
Telephon 12.801.
JOBSENVEN
1. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeitungs¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Quellenengabe ohne Gowähr.)
Ausschnitt aus:
Geube Wisner Tagsiaet
ODETFeN.
* Aus München, 9. d., wird uns telegraphiert:
Auf Einladung des Neuen Vereines hielt heute Artur
Schnitzler eine Vorlesung. Er las je eine Szene aus
dem „Jungen Mebardus“ und „Lieutenant Gustl“ und er¬
zielte bei dem zahlreich erschienenen Publikum — das
ganze literarische München war anwesend — rauschenden
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Telephon 12.801.
„ODSERTER
1. öeterr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschaltte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
In Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christianis,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg. Toronto.
(Quellenangabe ohne Dewährl.
Ausschnitt aus:
10.8111910
Machner Zeitens
„Camtesse Guckerl“ spielen.
R. B. (Arthur Schuitzter=Abend.) Unter den Dich¬
ch und Oesterreich ist
stern von Rang#
[Arthur Schnitzler einer der letzten, die sich
dem Münchener Publikum am Lesepult präsentiert
haben.: Und vermutlich hätten wir diese unter allen
Umständen interessante, persönliche Bekanntschaft
noch lange nicht gemacht, wenn es nicht dem „Neuen
Vereiin“ gelungen wäre, den Dichter nach Mün¬
chen zu locken. Gestern also hater in den „Vier
Jahreszeiten“ vor einem nicht ausverkauften, aber
doch gut gefüllten Saal mit etwas leiser, wienerisch
weicher Stimme, die mehr zum Plaudern als zum
Vortragen geschaffen scheint, aus seinen Büchern
Ivorgelesen. Er begann mit einer der ersten Szenen
laus der dramatischen Historie „Der junge Medar¬
ldus“, die unlängst in Wien ihre Uraufführung erlebt
hat. Eine Kritik eines solchen herausgerissenen
Fetzens hätte denselben Wert, wie wenn man ein
großes Bild nach einem irgendwo herausgeschnittenen
kleinen Stück beurteilen wollte. Aufgefallen ist mir
Inur eines: die wenig natürlich klingende, etwas ge¬
skünstelte Sprache. Aver — sie kann gerade beab¬
sichtigt sein. Lassen wir's also. Der Teil des Pro¬
gramms war überhaupt ziemlich überflüssig und
„lag“ auch dem Vortragenden gar nicht. In seinem
Element — dem Wien von heute — war er dagegen,
als er den wohlbekannten „Leutnant Gustl“ las, diese
den Wiener Leutnantscharakter mit so feiner Psycho¬
logie und — Ironie schildernde Monolog=Novelle, die
für den Dichter bekanntlich allerlei Unannehmlich¬
Pleiten zur Folge gebaht hat. Gestern freilich pro¬
stestierte niemand. Im Gegenteil. Der Applaus war
so stark, daß Schnitzler noch etwas zugah: eine der
graziöfen Plauderszenen aus „Anatol“, jenem chi¬
storischen“ Zyklus, in dem das süße Mädes un
ersten Male in die Literatur eintrat.
Salar Ganzenel!. der jugendliche Bonvitaubes