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box 26/3
Kontesse MizzI-oder-derAni-Tentag

Die Welt am Räontag, Berlin
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N5 Z M
leicht beschwipsten Sekigesel
Dr. Max Goldschmict
Sauerkohl zumutet. Nun i
Theater und Musik.
wiß eine schöne und redliche
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# Bureau für
Schnitzler und Schönherr.
in denen man allen Sekt und
Zeitungsausschinte
dafür ein anständiges Stück
(Lessingtheater.)
Arthur Schnitzlers „Komtesse Mizzi" und Sehnsucht unserer Gourmant##
Teleno Wl. 1951.
Bertin N. 24
Karl Schönherrs „Erde“. Die Zusammenstellung warschardt gleichzeitig um die kuli

Topps kreist, habe ich noch
sehr wenig glücklich. Ein Stückchen aus der melancholisch heiteren
Ausscheltt
Damit wäre der wunde
Genießersphäre zerfaferter Großstadtmenschen, und ein Klang
aus der unsentimentalen Instinktwelt primitiver und stark=zeichnet. Von Schnitzler wu
knochiger Bauernart. Es geht da um Gegensätze in der Welt= sehr gekitzelt, zu lange von e
anschauung, die beim besten Willen nicht zu überbrücken sind, gefächelt, um die hart gehäm
Die letzten seelischen Komplizietheiten blaßblütiger Verfalls ihrer ganzen primitiven W
Boston, Mass., Transcripe
menschen stehen hart neben einer Reihe brutaler und fesselloser Schönherrs große künstleris
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Urinstinkte. Lautes drängt sich an Leises, Kulturloses an Kultur= dem Schnitzlerschen Geplande
gesättigtes, al Fresco=Artiges an die unruhig zitternde Nuance. Weichliches, Depravierendes.
Die Vergeistigung und Courtoisie unseres Zeitaliers erscheint zu den anderen zu Grunde, und
90 February 1912
sammengekoppelt mit der rein animalischen Triebkraft halbver=Hörer aufkeimende tiefe Ber
sunkener Epochen. Der lange Entwicklungsprozeß, den der Kunst=]lose Hingabe an den einen
stattete.
historiker mit den Begriffen „Linie" und „Fleck“ abzugrenzen
Nach dieser Feststellung
pflegt und der zwei grundverschiebene Arten des künstlerischen
* New Play by Schnitzler
beide, Schnitzler wie Schönhe
Sehens in sich schließt — hier ist er ignoriert, hier ist er glatt¬
Tho Lesing Theater in Merlin has mount¬
für-sich genommen, sehr ernst
weg auf den Kopf gestellt worden. Einen Bauer in Lodenjoppe
ed with what the New York Review de¬
seribes as much success a new play by
und mit schmutzigen Schaftstiefeln hatte man in einen mondänen herrsche Bauerndrama wird
Arthur Schnitzler called“ Komtesse Mizzi.“
Salon gezerrt, wo natürlich nichts weiter an ihm aufsiel als sein Komik getragen, von einer so
Comd urre-Pun
ungeschlachtes Wesen, seine schlechten Manieren und seine ganze heit und von einer so unsh
garlan, who is a widower, has one child,
animalische Ruppigkeit. Zwei inkommensurable Größen hatte die Dinge anzusehen, daß de
the fair Countess Mizzl. This young lady
Is original and devil-mayrcare. She falls
man gewaltsam unier einen Hut bringen wollen. Und die einzige wendig heran muß. Freilich i
In love with her father’s best friend, Prince
Folge war, daß man sie beide um den besten Teil ihres Wesens schen Sinne bewältigt. Man
Egon Ravenstein, and the fact that he has
und verzettelt, und immer w
betrog.
a princess does not in the least interfere
with the amours of the palr. In the course
Ich muß gestehen, daß ich diese Anordnung nicht begreife. die man bei aller Konzentratik
of time v. handsome youth of eighteen
Der simpelste Gerechtigkeitssinn hätte doch verlangt, daß man das sind Fehler, die durch d
makes his entrée into Austro-Hungarian
zuerst die Schönherrschen Bauern und dann die Schnitzlerschen Erfühlen und Gestalten zehnf
soclety, but the secret of his parentage—
Damen und Herren zu Worte kommen ließ. Das wäre zum vor drei Jahren bei der erst
not difficult to guess—Is well preserved.
Mizzl, during the years that have inter¬
mindesten eine Art Steigerung gewesen, über die sich hätte reden sagen war, darf heute noch ei
vened, has played havoc with many hearts,
lassen. Das umgekehrte Verfahren scheint mir ein vollkommener keine letzte Erfüllung, aber e
and has bestowed her favor on all and
Ronsens. Erstens: Weil es den ehrlichen Kerl aus den Tiroler Versprechen. —
sundry. Princess Ravenstein having long
Die „Komiesse Mizz
since Jolned the majority, the prince would
M
Bergen an die billige Ueberlegenheit der Salonathmosphäte ver¬
not be unwilling to wed his former chère
rät. Und zweitens: Weil es dem Gaumen einer ungeregten und vom Scheitel bis zur Sohle.
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