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19. Der Ruf des Lebens
ra Mauiid, Malland, Minneapolis.
Tork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Oualienanertetereitung
Ausschnitt aus:
Ard (gblurs
Mähr. Ostrau.
vom:
ibane5

harten Farben des Lebens abmilderte und ihnen einenj und daß
Vom Statdtheater.
traumsüßen Ton verlieh. Ein Spiel mit dem Todesge= in seiner
den erst
danken, der aber doch durch das Leben besiegt wurde. Der
„Der Ruf des Lebens.“
ihren V#
gereifte Schnitzler nimmt den Kampf des Lebens gegen den
Drama in drei Akten von A. Schnitzler.
Arme de
Tod zu seinem beliebtesten Vorwurf.
Der Dichter Arthur Schnitzler hat ein seines Empfin= verzwei
Arthur Schnitzler steht heute in einem Lebens¬
den für die lauten und unterdrückten Stimmen in der tapferer
alter, in dem bereits alle Mühen und Freuden, Erfah¬
ihn
menschlichen Brust, aus der sich über düstere Sorgen, über
rungen und Enttäuschungen, alle Erkenntnis und dichte¬
Siechtum und Leichen hinweg der Ruf des Lebens Marie,
rische Phantasie von einem straffen, einheitlichen Lebens¬
entringt. Ein feines Empfinden für die Rücksichtslosig= nur von
gedanken durchdrungen sind, in einem Alter, da jede
keit des Selbsterhaltungtriebes, der sich über alle Ver= schieden
Aeußerung und jede Regung nichts anderes darstellt, als
einen in der stets typischen Form wiederkehrenden Kry= pflichtungen moralischer Natur kühn hinwegsetzt. Er läßt verfolgt
stall jenes Bodenschlages, der sich aus der gesättigten die nach dem Leben heißhungrig verlangende Tochter des für sich
Lebenserfahrung bildet. Und diese Lebenserfahrung bei alten Moser von seinem Siechbette weghorchen nach dem er genar
Schnitzler, dem Arzte, hat einen tiefen, unheimlichen! Weckruf kriegerischer Trompeten die die blauen Kürassiere in weiteren
Ernst. Ein erschütternder, quälender Kontrast, den wir! die Schlacht begleiten, in den sicheren Tod. Denn die blauen einem R
vergebens hinwegzuleugnen suchen, wenn wir im lachen= Kürassiere haben eine Ehrenschuld abzutragen. Vor Jah= M
ab
den Sonnenschein stehen oder über blumige, frühlingsduf¬ ren hat das Regiment durch seine feige Flucht die Nie= wir
ewol
tige Wiesen schreiten, wenn wir den schäumenden Becher derlage des gesamten Heeres verschuldet. Darum hat, drei= beig
der Freude an die gierigen Lippen drücken oder aufjauchzen ßig Jahre später, das Offizierskorps wie die Mannschaft beide hir
im Hochgefühle unserer Kraft. Schnitzler setzt an das Ende den Schwur getan, aus diesem neuen Krieg nicht lebend genießen
seiner Leben sprudelnden Thesen einen Punkt: den Tod.zurückzukehren. Unter diesen Todgeweihten befindet sich auch heimgeke
So bilden seine dichterischen Werke der letzten Zeit immer ein junger Offizier, der einmal mit der Tochter des alten von den
deutlicher die große Auseinandersetzung mit dem Sterben.] Moser eine ganze Nacht durchgetanzt hat. Seit jener Nacht, glückes.
Der junge Schnitzler spielte mit dem Todesgedanken. Die da Marie die rufende Stimme des Lebens vernommen, deren di
dunklen Todesschatten, die er über seine duftigen Lebens= sehnt sie stündlich den Augenblick herbei, der sie von ihrem dem To
schilderungen breitete, waren ihm nichts als ein interes= siechen Vater befreit. Sie erfährt, daß er vor dreißig seltenen
santes Ornament. Ein neuer Beleuchtungseffekt, der die Jahren der Anführer der feigen Kürassiere gewesen sei Tode zu