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box 23/5
18. Der einsane Nen
Ter
Theater und Kunst.
reiche 2
schillernd
fesselnden
Schnitzler-Premiere in Paris.
Wirkung
Ein Glanzabend im Théätre du Gymnase.
graphische
Privattelegramm des „Neuen Wiener Journals“.
ines
Au
Paris, 26. Juni.
1-Ib 15.
este.
Schriftstel
ber
Im Théätre du Gymnase fand gestern abend die erste Auf¬
Zeit in 2
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führung von Schnitzlers Drama „Der einsame Weg“
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lten,
statt, dargestellt von deutschen Schauspielern unter Führung des
darin Na
Professors Eugen Robert. Es gab einen echten und durch die
tiger
in Verlin
gute künstlerische Arbeit wohlverdienten Erfolg. Zahlreiche Hervor¬
zig,

ren= rufe nach jedem Akt. Applaus bei offener Szene nach Basser¬
Kamm
Ludwig K
manns Abgang im letzten Aufzug und zum Schluß laute
zig.
kommt,
tlaß Ruse nach dem Spielleiter Robert. Die deutsche Bühnen¬
prinzessin
kunst hat gestern durch diese Aufführung einen ehrenvollen
gen¬
Di
Sieg davöngetragen, Albert Bassermann als Stephan von Sala
nis¬
nächsten
mit gewann durch seine männliche Vornehmheit die Herzen der Pariser
Tänze de
licht Damen. Käthe Haack als Johanna gefiel durch ihre untheatra¬
F.
die im 2#
fest= lische innige Einfachheit, Else Bassermann eine elegante
unter de¬
hen Irene Herms, Werner Schott in seiner verhaltenen Wärme ein
„Burles
sympathischer Felix, Karl Götz als interessanter Professor Greth,
ink¬
iche Theodor Loos als Arzt und Claire Karten als die sterbende
wirkend
Frau, zeigten alle ohne aufdringliche Mache, was auf deutscher
am
vereinie
Rudolf
rkt. Bühne als gutes Theater gilt. Einen besonderen Erfolg holte sich
garten
Otto Stöckl, eine männliche Erscheinung und ein klarer
die
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Sprecher, der dem Sala Bassermanns mehr als die Stichworte
wie
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gab. Es war, wie gesagt, ein großer Erfolg.
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BERLIN SO 16, RUNGESTRASSB 22-24
Leipziger Neueste Nachrichten
Ausschnitt aus der Nummer vom:
2 7. JUN 1928
* Schnitzler=Aufführung in Paris. Die von Professor Eugen Robert
geführte Truppe Berliner Schauspieler hat, nachdem sie acht Tage lang
Wedekinds „Erdgeist“ spielte, für die letzte Gastspielwoche Schnitz¬
lers „Einsamen Weg“ gebracht. Die Erstaufführung war eine
abgerundete unter der Regie Eugen Roberts stehende Vorstellung, die
starken Beifall fand und einen tiefen Eindruck hinterließ.
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BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22-24
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Ausschnitt aus der Nummer vom: 2 7. JUf. 1928
„Deutsches Schauspiel in paris
Drahtbericht unseres Korrespondenten.
W. R. Paris, 26. Juni. Direktor Eugen Ro¬
bert hat sich gewiß eine Menge (Literatur) da¬
bei gedacht, als er Schnitzlers „Einsamen
Weg“ für die zweite Gastspielwoche wählte. Nicht
bedacht hat er offenbar, daß dieses Konversations¬
drama mit kolchem Mindestmaße an augenfälliger
Handlungfür ein anderssprachiges Publikum
dasselbe ist, wie ein Bild für einen Blinden. Es
dürfte also wohl eine ziemlich einsame Woche im
Gymnase=Theater werden — obwohl kein
Geringerer als Bassermann der Hauptdar¬
steller ist. Sein Alleskönnen, seine geistige Kultur
würden den Franzosen sicher imponieren, wenn
sie sich in diese vieraktige Grübelei wagten und
die klugen Sentenzen halb verstünden. Carl
Goetz schuf mit dem Akademiedirektor wieder
ein kleines Meisterstück intensivster Charakteristik,
unglaublich abgestuften Dialoges. Käte Haack
nahm sich mit Selbstverleugnung und herbliebens¬
würdiger Echtheit der unglückseligen Tochter an.
Die Sohnrolle empfing durch Werner Schott
eindringlich scharfe Prägung. Theodor Loos,
Ott Stoeckl, Frau Else Bassermann
gaben ihre Schemen in guter Haltung. — Es
war ein Achtungserfolg.
Einfacher Rat für die deutschen Schauspielgast¬
fahrten hierher: Bewährteste Stücke mit tüchtig
äußerer Handlung; und erlesenste Besetzung jeder
einzelnen Rolle. Nur das Schönste vom Besten
hat da=Sinn und Aussicht.