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17.2. Der tanfere Cassian
Telephon 12.801.
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„ODSEIVEN
Kösterr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
Iin Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm. St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr).
Ausschnitt abstEIVEK ABENDPÖST
vom: T—Abgung
Im Stadttheater in Leipzig fand Samstag die Auf¬
führung von drei musikalischen Einaktern Oskar Straus'
statt, von denen zwei zum ersten Male gespielt wurden,
während der dritte: „Kolombine“ mit dem Texte des
verstorbenen Scheiftstellers Artur Pserhofer nach einem Vor¬
vurfe von Erich Korn bekannt ist. Die drei Texte sind ebenso
verschieden zu werten wie die Musik. „Kolombine“ sicherte
dem dirigierenden Komponisten einen warmen Achtungserfolg.
Der Einakter „Der tapfere Kassian“ von Artur
Schnitzler interessierte auf das lebhafteste, ebenso die geistvolle
und feine Vertonung. Den größten und lautesten Beifall
and, wie Leipziger Blätter berichten, der letzte Einakter:
„Venus im Grünen“ von Rudolf Lothar, obwohl er
zur eine kurze, aber reizvoll gemachte Verwandlungsszene
st. Ein schöner Walzer und ein Chor wurden bei offener
Szene akklamiert.
Die Uraufführung des einaktigen Schiller=Stückes
„Frühlingsstürme“ der Wiener Schriftstellerin T. G.
Starnfeld findet anläßlich der Schiller=Feier im Nürn¬
berger Stadttheater am 7. d. M. statt.
Telephon 12.801.
D.
— „UBSEIVE!
rurgs-RüsSöhnitte
l. österr. behördl. konz, Unt-——
Wen, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangsbe ohne Gewähr).
Ausschnitt age
ankfurter Zeitung
vom: 2 Minig
Tenter veiannr=werden.=—
g [Drei Straus=Operetten.] Aus Leipzig wird uns
vom 31. Oktober berichtet: Das Neuc Stadtthcater
veranstaltete einen Oskar Straus=Abend. Von dem
Operetten=Komponisten, der selbst als Gast dirigierte, wurden
drei neue kleine Einakter mit vielem Exfolg aufgeführt, die
zum Teil textlich und musikalisch Operncharakter tragen. Das
erste der drei Stückchen „Colombinc“ (Text von Artur
Pserhofer) ist tragischen Inhalts. Ein Mante Carlo¬
Spieler, der mit unehrlich erworbenem Gelde sein Glück im
Spiel versuchte, tötet sich aus Verzweiflung. Die Handlung
ist einigermaßen dramatisch, doch im ganzen nicht gerade sehr
ansprechend. Straus ergeht sich in der Musik viel in Stim¬
mungen, hier und da zu viel, charakterisiert aber stellenweise
glücklich, wenn auch wenig originell. Der zweite Einakter,
11 #
„Der tapfere Cassian“ (Teßt von Artur S#
spricht darum schon mehr an, weil er inh#lch Kr¬
und Frischeres bietet. Die Handlung spielt im 17.
Jahrhundert. Ein Student, der seine Geliebte im Stich lassen
will, gerät darüber mit einem Kriegsmann in Konflikt und
wird von diesem erstochen. Am besten gelungen erscheint das
letzte lustige Stückchen „Venus im Grünen“ (Text
von Rudolf Lothar). Hier ist Straus mehr in seinem
Element. Die Handlung führt in der Hauptsache vor, wie
ein junger Mann auf die Brautschau ausgeht und unterwegs
seiner Kleidung beraubt wird. Er ist gezwungen, sich wieder
durch Raub Kleider zu verschaffen und beraubt gerade seine
ihm bestimmte Braut, die als Mann verkleidet von einem
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Telephon 12.801.
Dit
— „ODOLIPEN
Lsterr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Verfretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St.-Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr).
Ausschnitt aus:
Tagblatt
vom: 37. Ot. 12 4p0
F
Oskar Straus=Premièren.
Leipzig, 30. Oktober. (Priv.) Im hiesigen
Stadttheater fand die Aufführung von drei mu¬
sikalischen Einaktern statt, deren musika¬
lischer Antor Oskar Straus ist und von denen
zwei zum erstenmale gespielt wurden, während der
dritte, „Colombine, mit dem Texte des ver¬
storbenen Pserhofer nach einem Vorwurf von
Richard Korn bekannt ist. Die drei Texte sind
ebenso verschieden zu werten, wie die Musik. Wäh¬
rend „Colombine,“ wenig originell geschrieben, auch
nur wenig Gelegenheit zu heiterer Musik bietet und
mit leichter Melodik behandelt, nur einen warmen
Achtungserfolg des anwesenden und auch dirigieren¬
den Oskar Straus erzielte, interessierte der aller¬
liebste Einakter „Der tapfere Kassian“ von
Arthur Schnitzle# dem feinsinnigen Teil des
Publikums auf das Lebhafteste, ebenso wie die
geistreiche, originelle und seine Vertonung viel ge¬
würdigt wurde. Den lebhaftesten Beifall fand aller¬
dings der letzte Einakter, „Venusim Grünen“
von Rudolf Lothar trotzdem er im Ganzen nur
eine nett gemachte Verwechslungsszene darstellt.
Ein schöner Walzer und ein Chor wurden auf of¬
fener Szene akklamiert. Der mit viel Routine ge¬
schriebene Text amüsierte bei jeder Pointe und löste
Lachsalven aus. Die Technik des gewandten Lothar
siegte auf der ganzen Linie trotz der konkurrieren¬
den geistigen Originalität Arthur Schnitzlers, so
daß es zum Schluß etwa zwanzig Hervor¬
rufe dab, denen Straus und Lothar Folge seiste¬
ten. Darstellung und Ausstattung waren sehr ge¬
lungen. Die Herren Schroth und Rajé und die
Frl. Laditzer und Sanden gefielen am besten.