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17.2. Der tapfere Cussian
Berlin, Sonnabend, den 6. November 1909.
60. Jahrg.
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Für Theater, Musik und dramatische Titeratur.
„Pece
Abonnements=Preis:
jährlich 24 Mark, halbjährlich 12 Mark,

vierteljährlich 6 Mark pränumerando.
Insertions=Gebühr:
Offizielles Organ des Verlages Felir Bloch Erben.
die dreigespaltene (durchschossene) Perit¬
Inhaber: Adolf Sliwinski und Ernst Blach, Berlin NW. 6, Luisenstraße 21.
zeile oder deren Raum 25 Pf.
— Fernsprech=Anschluß: Amt III, No. 905. 1—
Telegramm=Adresse: „Charivari Berlin“.
Vertretung unserer Firma im Auslande:
Inhalt dieser Nummer.
Für Oesterreich: Dr. O. F. Eirich, Wien II., 38 Praterstraße.
re Kassian“ „Venus im Grünen“ (Leipzig, Stadtth.; Uraufführung).
Ungarn: Dr. O. F. Eirich, Savanyukut, Ungarn.
nk. Zur Aufführung gelangte Werke. Geschäftsverkehr unseres Verlages.
Frankreich: Felix Bloch Erben, Paris, 3 bis rue Rosa Bonheur (Telegramm=Adr.:
Cheatralia=Paris).
che König“ (Berlin, Königl. Schauspielh.; Uraufführung).
Rußland und Polen: P. Neldner, Buch= und Munkalienhandlung, Riga.
(Cassel, Königl. Th., Uraufführung). „Die ewige Lampe“ (Berlin
Schweden, Finnland: O. Wijkander, Königl. Hof=Intendant, Stockholm.
Uraufführung).
Dänemark, Norwegen: Folmer Hausen, Kopenhagen, Vester Baulevard 36, St.
dal“ (Le scandale.) (Wien, Disch. Volksth.). „Baron Trenck“ (Wien,
Verein. Staaten von Nordamerika und Canada: Hans Bartsch, Gaiety Theatre
Building, 1547, Broadway, New York (Telegr.=Adr.: Charivari=New York).
pel“ (Braunschweig, Hofth.). Anzeigen.
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Musikalisches Scherzspiel in einem Akt von Rudolph Lothar.
el in einem Akt von Arthur Schnitzler.
Musik von Oscar Straus.
dem Geifall gingen die neuen musikakischen Einakter von Oscar Straus am 30. Oktober am Stadttheater in Leipzig
ung in Szene. Den vieken Hervorrufen mußte Straus, der seine (Werke persönkich dirigierte, durch sein Erscheinen vor
Folge keisten. Ihm schkoß sich zuketzt auch der anwesende Autor von „Venus im Grünen“, (R. Lothar, an. Dieser hat in
piek einen sehr amüsanken, in wirksamen Gühnensikuationen sich darstellenden Text gekiefert. Die (Musik ist von echtem
erfüllt und eine ganze (Reihe der dankbarsten Schlager wurden vom (ubkikun jubelnd begrüßt. Das außerordentlich
eitete Librekto zum „Tapferen Kassian“ bietet Straus Gelegenheit zu einer sehr stimmungsvollen (Musik, die sich in einzelnen
ftvolk dramatisch steigert. Die Einakter, zu denen auch die bereits bekannte „Cokombine“ gehörte, boten dem (remieren¬
n abwechsekungsreichen und unterhaktsamen Abend. (Wir geben im nachstehenden die Gesprechungen auszugsweise wieder.
Gestalten stehen, scheint unterhöhlt, erzittert leise, von dämonischen
wirkung einiger just an der lex Heinze vorbeischlüpfenden
endzeitung“ Das muß man Straus
Kräften bewegt. Als Phantom tritt der Kassian in die Handlung,
Situationen brachte hier — in den beiden letzten Stücken wenigstens,
sein, hält er für eine Todsünde. Der glück¬
als Phantom wirft sich auch der Schatten einer wilden Tänzerin
in dem sehr hübschen Quartette „Ein herrlich Bild, das muß ich
der am Sonnabend die Erstaufführungen
herein.
sagen“ und in dem flotten Tanz=Duettino „Wer im Küssen nicht
am Kapellmeisterpulte leitete, vermeidet sie
Auf seinem Gebiete bewegte sich Straus, als er „Venus im
saitelfest“ — auch die Musik einiges wirklich erfreuende Operetten¬
Er verstand auch diesmal die Anteilnahme
Grünen“ schrieb. Er hat damit eine Operettenbluette geliefert,
klingen, und so gab es denn am Schluß des Abends defrie¬
Ums zu gewinnen mit einer guterfundenen,
die man sich gefallen lassen kann. Da auch Rudolf Lothar nur
digtes Händeklatschen und mehrfache Hervorrufe des
Erbehandlung vorgetragenen Tonsprache, die
skizzierte, in Karnevalslaune, zum Faschingsspaß — warum hätte
Komponisten=Dirigenten Oscar Straus, der übrigens auch schon
ufweist. Die Mischung von Romantik und
Straus sich mehr den Kopf zerbrechen sollen? Man belachte dies
nach den voraufgegangenen Einaktern von der Bühne herab für
ichte, volkstümliche Wendungen, Stimmungs¬
Stücklein, darin etwas Räuberulk und etwas Laszivität aufge¬
beifällige Aufnahme hatte danken können, und dem jetzt zuletzt
re dramatische Akzente, als wir sonst an ihm
stapelt sind: es hatte den unbestrittensten Erfolg des Abends
auch noch der Librettist Rudolf Lothar zur Seite trat.
les kommt zu wohlberechneter Wirkung. Ist
„Teipziger Volkszeitung“. In diesem Stücke (Venus
„Leipziger Neueste Nachrichten“. Oscar Straus, der
ausgesprochen rassig, so läßt sich ihr indes
im Grünen) ist Straus in seinem Element, handelt es sich doch
den
bekannte, erfolgreiche Operettenkomponist, wagte gestern
essante und unterhaltsame Cha¬
um nichts andres als um eine launige Farce, um eine unver¬
Aeine Venns im Grünen“ #ror
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