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16.4. Literatur
der Bau längst wieder im Gange war, von
enztreiben zu und traumverloren schien es mir,
en, frohen Angesichts und mit dem Ausdruck
Max Halfter.
enen.
r und Musik.
##1
Vereins Leipziger Presse.
von Hugo v. Hofmannsthal und Anderes.]
2
gestern Vormittag im Crrolatheater ein Stell¬
terarisch angehaucht, die andere künstlerisch, die
volle dritte war ein Wesen, das sich mit einem
äßt, wenigstens ist dieses eine Wort für
Wir könnten sie sinnlich übersinnlich
orte Mephistos, der zu Faust sagt:
cher Freier“, da aber Faust außer dem
Benuß mit der Dame wenig gemein hat, so
nicht ganz zutreffen. Die in Liebessehnsucht
mungen Schweigende, die Verzückte, das alles
rbunden das Wesen der Dame ergeben, und
von Hofmannsthal findet sich mit der Dame,
stürzer und prosaischer ab, er nennt sie einfach:
r Titel ist aber auch das einzige Unpoetische an ihr.
Krankhafte raffinirten Stimmungs= und Gefühls¬
n will, man muß doch zugeben, daß diese ge¬
poctischen Noten zusammengesetzt ist. Da ist
der die Harmonie störte, wie ein einziger, lange
könt diese fast überirdische Weise dahin. Es ist
hwer, sie nachzuahmen, und sie soll auch nicht
zu absonderlichen Empfindungen gehört auch
nd die kann sich vom Dichter Niemand aus¬
sen sich schon leichter imitiren — Stimmungen
box 22/3
Leipziger Neueste Na
Nr. 54.
Teiegramm an 3
lauten Beiall wendete. Da war alles Schmelz, alles Empfindung, alle
baß das Befinden de
Verven bis auf's Höchste gespannt in der Erwartung des Einzigen, der
zu Washinglons Geh
ihre ganze Seele erfüllte, ihr ganzes Dasein ausmachte. Und nun wurde
Empfang seit Dewer
der Gefühlsrausch plötzlich jäh zerstört — er stand vor ihr, der finstere
entgegenkommend.
Gatte, in jeder Miene der drohende Tod. Sie weiß, daß sie sterben muß,
und mit derselben Verzückung bereitet sie sich aufs Ende vor, wie bisher
Berlin, 22. Fe
auf den beseligenden Genuß der Liebe. Sie erzählt aus ihrer Kindheit,
7 Uhr von Hubertus
wie man sie zueest aufs Pferd gehoben, wie sie später neben jemand geritten,
Bremen, 23.
den sie liebte, sie beichtet merkwürdige Sünden. Am Wege saß einmal ein alter
Dampfer des „N##
Beitler, der die Züge ihres Vaiers trug, sie sah die Aehnlichkeit, aber weil
Dampfer „Philade
der Mann ihr Pferd am Zügel faßte, den sie liebte, lenkte sie es nicht ab¬
westwärts steuernd
seits, sondern streifts den Alten, der seinen Fuß zurückziehen mußte — sie beichtet
englischen Dampfer #
diese Sünde! Und dann denkt sie des Geliebten und schildert den Vorgang,
Stuttgart, 226
bei dem sie die That begehen — wollte, und sie erleidet darüber den Tod. —
antrag zum Zollia;
Das Bild dieser Dianora, die verzückten Mienen, die Stimme, die so ganz
berg“ die Erklär
den Klang der Ueberempfindsamkeit trug, das Alles hatte einen geheimni߬
auch bei denjenigen,
vollen Reiz, etwas Fesselndes, dem sich so laicht Niemand entziehen konnte.
noch eine für Zoller
Ob diese Dichtungsart, diese Fankhafte Ueberschwänglichkeit, eine
glaubten, die letzt
Zukunft haben wird, dürfte mancher besorgt fragen, der vom
zollsatze des Comy
Drama etwas ganz anderes erwartet, der die Shakespeareschen Bahnen
Oesterreich=Ungarn
nein, ein Hofmanns¬
noch immer für die einzig richtigen hält
württembergische
thalscher Einacter ist eine kleine Delicatesse für eine künstlerische
lichen und Erträ
Matinée, aber mehr nicht. Man bietet damit dem verwöhnten Geschmacke
reicht zu haben. M
etwas, demjenigen, der alles andere bereits durchgekostet hat und
allein gestanden, und
Solche Dinge
gesunden Kost.
der übersättigt ist mit: der
zeige, daß die Reich¬
haben aber nur einen vorübergehenden Werth, sie zeigen, wie
Es sei zu hoffen, die
kranthaft verfeinert die moderne. Dichtung nach einer einzigen Richtung
jenige, welcher der Le¬
hin, der des Gefühlsschme zes, werden kann, aber solche Absonderlichkeiten
verschaffen suche, ihre
haben keine viel höhere Bedeutung als Exverimente. Ein kleiner Kreis wird
Schäte zeige, die nich
seinen Gefallen daran haben, wie überhaupt an der Hofmannsthalschen Poesie.
Wien, 23. Febr
#er steht erst im 27. Lebensjahre — hat geäußert:
Der junge Dichter —
Geschichte an der Un
„Die Leute suchen gern hinter einem Gedicht, was sie den eigentlichen
Sie sind wie die Affen, die auch immer mit den
„Sinn“ nennen. —
Händen hinter einen Spiegel fahren, als müsse dort ein Körper zu fassen
sein.“ Nun, in dem Drama, das wir gestern genossen, ist Sinn,
Rom, 23.
man greift nicht in einen leeren Raum, die Vorgänge sind natürlich und
die Demission de
faßbar und man kann viel hineinlegen, aber anders ist es freilich mit
nach Prüfung d
gewissen Hofmannsthalschen Gedichten. Wenn er z. B. schreibt: Den
haben, demnäch
Ersen laß verschwenden — An Adler, Lamm und Pfau — Das Salböl
in der Kammer
Die Todten, die
aus den Händen — Der todten alten Frau!
stimmung über
Die Wipfel in dem Weiten — Ihm sind sie wie das
entgleiten, —
führen.
Schreuen — Der Tänzerinnen werth“ rc. — so würde allerdings Jeder,
der einen Sinn, einen wirklichen, gesunden Sinn darin sumen
ist die
Rom, 22. Febr.
würde, dem Affen gleichen, der hinter einen Spiegel greift.
Abstimmung in der ##
Dichtung eines affectirten Dekadenten, sie hat nur einen eingebildeten
ausgesprochen.
Werth, und derlei dauert nicht lange.
Turin, 22. Febt
Wir sprachen in der (Einleitung von drei Damen und haben erst eine
Aufregung we
kennen gelernt. Die#eiden a ideren waren freilich ausgesunderem Stoffe geformt.
gesellschaften sich eine
Wie eine Erfrischung wircte es, als auf Hosmkännsthals „Frau im Fenster“
die Arbeitskamm
folgte. Welcher
Schnitzlers reizender Einacier „Vikteratur“
gleichzeitig jede Gem
vilante Spott! Und wie aus der Wirklichkeit gegriffen steht
der Arbeiter ist##
dieses drollige Lit##r#ur=Dänchen Margarethe vor uns! Und
bis jetzt nur eint
dann Hartlebens „Sitzttsche Forderung“, diese amusante Satire
Heute wurden von de¬
Hier die dritte Dame, Rita Revera, die
auf die spießbürgerlich Unmoral.
zu zwingen, sich ihnes
Sängerin vom Pari#le in ihrer herzbrechenden Vorgeschichte.
besonders die Straßer
Die b### Einacter wurden übrigens gleichfalls ganz allerliebst ge¬
treten. Nachmittags
spielt.u Zehnte zeigte als Rita Revera die andere Seite ihres
einigen Schlägerei
A#zens, und den seinen Spott traf sie meisterlich, Frl. Serda
Der Präfect hat je
voli Tresdner Loftheater war ein drolliges Margarethchen. Herr Alban
Garnison ist yerst
v. Hahn gub dem Kaufmann Stierwald aus Rudolstadt ein so volles
Turin, 22. Febr
Maß von bürgerlicher, komisch wirkender Solidität und Unverfrorenheit,
die Mehrzahl der Ar¬
daß die Figur aus der Wirklichkeit nicht besser hätte emt¬
machen etwa ein Zei
notamen werden können. In dem Schnitzlerschen Stücke zeich¬
ver chiedenen Punkten
neten sich noch weiter die Herren Grelle und Huth,
Die
Macht Widerstand, n
dem Hofmannsthalschen Herr Joh. Stange (als Braccio) aus.
officier der Gendarn
Vorstellung hatte in Wirklichkeit etwas Pikantes und Ungewöhnliches, und
verwundet. Mehrere
es wäre zu wünschen, daß sie wiederholt würde.
Arthur Gadebusch.
waren. — Ein Aufri
liche Versammlungen.
Leipziger Stadttheater. Heute: Neues Theater: „Orestes“.
Turin, 23. Febi
Altes Theaier: „Alt Heidelberg“. — Der Wochenspielplan befindet sich
Zwischenfall ereignet.
unter den Theaterzetteln.
an deren Spitze sich
Battenberg=Theater. Heute: „Das Haus des Majors“
Straßenbahnwag
Concerte in Leipzig. Heute: Außerordentliches philharmonisches
Cavallerie ausein¬
Concert des Winderstein=Orchesters in der Alberthalle.
Carabinieri aufe
von einer Anzahl Pe
Aus der Umgebung.
Catania, 22. F
sehr hoch; die rings
Oetzsch, 23. Febr. Bei der heute in der 1. Classe der Ansässigen
den Wogen stark be
hochmals vorgenommenen Ergänzungswahl zum Gemeinderath
Catania, 23. J
siegten wiederum die Candidaten des „Vereins der Ansässigen“:
Ein Passagierda
Buchdruckereibesitzer Rühle, Kaufmann Ullrich und Kaufmann Beyer mit
einem anderen Schiff
28 Stimmen über die Candidaten des Hausbesitzer=Vereins, die diesmal
Mannschaft ist gerett
nur 19 Stimmen erhielten. Von den Wahlberechtigten blieben nur 2 zur
Petersburg, 2
Zeit Ortsabwesende der Wahlurne fern.
zu der Angelegenhe
14
im Jahre 1898 n
benndich
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