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Sonst reiten die Herrschaften auf der Ver¬
Zeit, und noch der nächste Augenblick ist
wenig das nicht in ihrer Versicherung (V. Akt):
t“, heißt es im Buch. Schnitzler hat dieser
heinungspartikel herum, und wo sie allenfalls
„Ich werd’ ihn nicht zum zweitenmal verlieren“.
tenz, die eine lichtvolle und tröstliche Lebens¬
betont werden dürfte, weichen sie ihr aus. Das
(den Schleier). Auf der Hauptprobe war sie mit
kommt eben davon, daß der Sprachgeist ent¬
rachtung gibt, nun „in's Logisch-Grammatika¬
zweiten-mal“ schon am Richtigen.
Hohen ist und durch Spintisiererei ersetzt wird.)
he übertragen“ mit der prächtigen Pessung:
Eine ausgezeichnete Darstellerin hat Bea¬
Am besten ist Hr. A.-
als Toter. Sein Ver¬
tricens Schwester Rosina in Frl. Wall. Die in
s Lebens Maßist Fülle und nicht Zeit
halten, wie sein Körper unter den Hünden des
sündiger Liebe Verschmachtende liegt ihr ebenso
Herzogs auf den Boden hinschlägt, ist wirklich
gut wie die neiderfüllt Hassende. Dabei läßt sie
Der Erfolg war groß, der Dichter wurde
vorzüglich.
merken, daß sie doch eines Stammes mit
Beifall überschüttet, und sein Werk würde
Hr. Aslan (Bentivoglio) ist seiner Rolle nicht
Beatrice ist, nur ein verdorbener Zweig. Leiden¬
zweifellos dauernd im Repertoire behaupten,
immer sicher, füllt andererseits seinem Partner schaft ist ihre Domäne. Davon ist Fr. Aknay
nes in allen Teilen und bei allen Mitwirkenden
mitunter zu früh ins Wort und schweigt stellen- sehr fern. Sie gibt die sentimentale Dirne
verdiente Sorgfalt erfahren hütte Daß dies
weis wieder in seinen armenischen Nasentönen Lucrezia wie eine ägyptische Nachtwandlerin.
t geschah, muß man nun auch Schnitzlern
und in der überhellen Artikulierung des a. Das
Dazu hat sie sich wieder ein geradezu konkaves
Vorwurf machen, der bei den Proben Ge¬
ch spricht er, dem Wiener gleich, wie ein h
Gesicht gemacht. Ihr ebenso hohler, oft nüselnder
nheit gehabt hätte, darauf zu dringen und
(„Kir-he“). Das Wort „Baldachin“ betont er auf Ton bei geschlossenen Augenlidern ist darnach
e Monita anzubringen. Am rein szenischen
der ersten Silbe, obwohl er einen Italiener spielt.
angetan, sie als Göttin der preziösen Fadaise
angement ließ es Direktor Herterich als
(Baldacchino geht auf die Stadt Bagdäd, den Verscheinen zu lassen. An aparter Akzentuierung
isseur ja nicht fehlen; ihm gebührt da nicht
Erzeugungsort feinster Seidenstoffe, zurück.) Als leistet auch sie ein Erkleckliches. Ich will davon
iger Anerkennung als Geyling mit seinen
er Beatricen als Braut Vittorinos begegnet und
nur erwähnen, daß sie im IV. Akt in dem Satz:
nenbildern (von denen besonders das des
sie mit der Aufforderung, ihren Weg fortzusetzen
„O dankt mir, daß ich ehrlich bin!“ Das mir
Aktes: die Terrasse des Herzogsschlosses mit
auf die Probe stellt: „Du bleibst? Denkst du, ich hervorhebt und in der Versicherung: „(Nehmt
beleuchteten Fenstern im Parkhintergrunde
will's?“ betont er statt des letzten Wortes das ich,
das
sie an meinerstatt!) Ihr dauert mich“
vorsticht). Aber in der Führung der Darsteller
als er sodann auf sie nicht zu verzichten gedenkt, mich. Man muß das schaudernd erlebt haben,
in der Uberwachung des Wortes lassen sich
wenn sie selber nach ihm verlange, statt: „Dich um es zu glauben. — Frl. Rita Burg gibt die
Mängel feststellen, obwohl da gar Vieles
nicht umarmen“ fein säuberlich bühnenjuristisch Isabella, die doch eine Aspasia prästiert, doch
nach der Generalprobe (die im Burgtheater
das nicht (ebenso im IV. Akt zu ihr: „Und
als gar zu vulgäres Hürchen, Ihre Rand¬
auch die — Leseprobe ersetzen zu sollen
hab’ nicht Furcht!“ was dem Vers das Genick
bemerkungen zu dem Bericht Ercoles (III. Akt):
int) verbessert wurde, so daßi ich es in meiner
bricht) und hierauf in dem Satz: „ also „Die Unverschämte!“ „Der Narr!“ kommen wie
rkerliste“ gottlob löschen durfte. Was aber
kümmert’s niemand mehr“ — das mehr, das Papagelsprüche heraus, nicht als Urteile, die in
erbessert blieb (hoffentlich nicht unverbesser¬
er somit — gleich Hrn. Andersen — für den einem niedern Charakter begründet sind.
D, ist schlimm genug, und ich werde natürlich
Komparativ von „viel“ nimmt, den z. B. die bayr.
Hr. Hennings weiß mit dem Grafen
davon reden und mich auch dabei nicht mit
Mundart als „mehrer“ sehr genau von dem hier
Andren, der eine schöne Aufgabe hätte, rein gar
nglosem beschäftigen.
gemeinten „mehr“ als „fernerhin, sonst noch“
nichts anzufangen. Er gibt im wie den Träger
unterscheidet. Horrend ist’s, in dem Satz: „Ich
Daß das Burgtheater für den Filippo keinen
eines schauerlichen Geheimnisses — und doch
ert und keinen Kainz mehr hat, wurde uns
will nicht sein wie dieser Merr von Pisa“ dus
s0 leer, dabs man die Rolle last überflussig
mal wieder sehr schmerzlich fühlbar. Hr. An¬
will zu unterstreichen, als ob einer Zumutung
findet. In der Szene mit Filippo zischt er wie
Esen ist ein zu farbloser Philosoph, ein
zu trotzen wäre. — Im Großen und Ganzen jedoch
ein Bösewicht des alten Theaters. In der Rede:
bhaber mit nur geheucheltem Temperament
steht Aslans Leistung hoch obenan. Er charak¬
„Und siehst du noch der nächsten Sterne
ein Sprecher, der den schönsten Stellen der
terisiert den Renazssancefürsten in allen Licht¬
Glan" betont er den „Glanz“. (Was gäb’ es
htung den Glanz nimmt und außerdem und Schattenseiten vortrefflich, und seine edie denr sonst an den Sternen zu sehn? Ihre Ver¬
htige Dialogstellen, deren Deutlichkeit zum Erscheinung läßt uns verstehn, was Beatrice an finstrung doch nicht? Zu betonen ist nächsten,
ihm berückt.
ständnis der Handlung sehr notwendig ist,
weil er doch sagen will, das Loschi wahrscheinlich
Gesprächsfetzen zerpflückt. Die Schwermuts¬
Mit der weiblichen Hauptrolle ist Frl. Wa¬
die letzte Nacht vor sich hat) —
Von Hrn.
he, in die er die ganze Gestalt taucht, würde
igener der entscheidende Schritt in ihr eigent¬
Lohners Francesco ist zu berichten, daß er ihn
Wiener Volksmund bald „fade Soß“ nennen.
liches „Fach“ sehr glücklich gelungen. Wir
prachtvoll angelegt hat und daß er am besten
versteht auch nicht immer Das, was er redet.
dürfen ihn mindestens als ein hochgemutes Ver¬
ist, wie er den Dolchstoß gegen die Schwester
ihm Beatrice mitteilt, daß sie der Herzog
sprechen annehmen, dessen volle Erfüllung nicht vorbereitet. Im Übrigen war er auf der Haupt¬
Fangeblickt habe, entgegnet er: „Was geht’s
ausbleiben wird, denn sie hat den „Funken“. Ihre probe noch besser als bei der Aufführung, wo er
Eh an?“, statt: „Was geht's dich an?“ (wie's
Beatrice steht von allem Anfang an ungemein von Anfang an doch zu viel tat. Sein Trotz vor
on der Jambus erfordern würde), denn er will
überzeugend jenseits von Gut und Böse. Ihrei dem Herzog (II. Akt) ist da so übertrieben, daß
hnicht behaupten, daß es jemand Anderen
Traumerzählung ist wundervoll, besonders das
es sich Bentivoglio schuldig wäre, den Kecken
inge, sondern daß sie keinen Wert darauf
Nachempfinden, wie sie sich als Herzogin An¬
als Majestätsbeleidiger dingfest machen zu lassen.
en dürfe, von diesen Leichtlebigen angegafft
stand gab: „Und so hab’ ich gelächelt, siehst
In seiner Uberheizung passiert es ihm, das Wort
werden. In dem von ihm ganz verschwemmten
du — fürstlich!“ Auch im II. Akt, bei der
##trieft“ mit doppeltem f zu sprechen. Ihm ist
ffnungsmonolog des III Akts, legt er an der
Wiederbegegnung n.st Bentivoglio und als sienoch aufzumutzen, daß er einer diesmal sehr
lle: „Ist dies nur meiner Feigheit neustes
ihm ihre Bedingungen stellt, steht sie auf voller
notwendigen Betonung der Verneinungspartikel
id? Herab mit ihm!“ den Ton auf „ihm“, statt.
Höhe. Im III. Akt, wo sie am stärksten „aus
ausweicht, als er auf des Freundes bestürzte
sich herauszugehn“ hat und ihr die Kraft des
„herab“. Bei den drei Fragen an den un¬
Frage: „Träum' ich?“ erwidert: „Nein, guter
hofft eindringenden Freund Ercole: „Du
Verschütternden Wolterschreies zu wünschen wäre,
Vittorino, du träumst nicht!“, was zudem den
s? Wo kommst du her? Was willst du hier?“zieht sie sich wenigstens mit Ehren aus der
Vers zerstört, der freilich den Schönheitsfehler
nt er ganz richtig das erste „du“ und das
Affäre. Im IV. müßte sie deutlicher zeigen, daß
hat, ein so gewichtiges Wort auf die kurze
, in der dritten Frage aber nochmals das
(sie mit der ersten Lüge halb unbewußt einer
Silbe zu nehmen. — Dafür läßt sich Hr. Horn
“, während jetzt aller Nachdruck auf „willst“ Suggestion ihres Filippo gehorcht und im V.,
(der als Malvezzi sonst einen recht glücklichen
ört. Würd’ er das „hier“ betonen, so wäre
daß von den Wänden dieses Totengemaches
Abend — als todesbereiter Genießer der Mamseli
gleichfalls ein Fehler, aber wenigstens keiner Gespensterkrailen nach ihr tasten; auch sollte
Lucrezia hat) in dem Satz: „Daß wir so Viele
Rhythmus. Das Gefühl für diesen geht ihm
die verzweifelte Koketterie, mit der sie den
sahn, ist Zufall nicht“ wieder mit voller Wucht
hab, als er dann in den Worten an Beatrice:
Herzog nach Hause, in's Brautgemach seines
auf das „nicht“ nieder. Wohl bekomm's! — Dem
s Graun der Frühe sehn wir nimmermehr“ —
Schlosses zu. locken versucht, viel sichtbarer die
unseligen Vittorino verleiht Philipp Zeska
wir heraushebt, was zudem eine lächerliche
Angstgrimasse tragen und dadurch unser Mitleid
sympathische Züge, aber noch nicht die ganze
tzfindigkeit ist, da Filippo in dieser Lage nicht
erregen. Jetzt quillt es ihr erst bei der rührenden
Innigkeit, die diesem kondensierten Brackenburg
die Leute denkt, die den Morgen erleben
Frage entgegen: „Warum gerade mir dies Alles?“
zukommt, der seinem Urbild noch über ist, indem
rden. Begreift er denn nicht, welche Furcht¬
Jedenfalls hat Frl. W. am Erfolge des Abends
er sogar aus einem ihm winkenden Himmel in die
keit dieses nimmermehr haben muß? Kann den größten Anteil, was umso höher zu schätzen
Todesnacht stürzt. — Hr. Heim gibt dem
n mit solchem Sprachgefühl einen Dichter ist, als ihr kein Führer zur Seite gestanden sein Geheimschreiber Silvio Cosini, was ihm an Geist
nen und den wirklichen interpretieren? Das kann. Der hätte sie mindestens ja vor den Ver¬
(Fortsetzung des Textes auf der 6. Seite)