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Dank“ oder „gottlob“ und das Gewicht gebührt
Bestimmbar immer, berechen
zum ersten Male im Josefstädter Theater.)
„Gott“, dem man selbstverständlich nicht etwa
Johannes Scherr von ihm und
flucht. — Den blutrünstigen Hauptmann Guidotti
Bei der Première scheint hellste Begeisterung verwandten.
hätte man unbedingt dem Hrn. Danegger geben
geherrscht zu haben; es wurden „mehr als sechzig
So wenig als Max von Oster
sollen. Hr. Keune vergreift ihn vollständig.
Hervorrufe“ gezählt, Dichter, Direktor-Spielleiter,
in's Gleis bringen konnte, verm
Aus verschrobnem Gedanken betont er in seiner
Darsteller und sogar der Dekorationsmaler über¬
Thardt seinen Marschallstab an
Rede: „Die Strafen lieb' ich nur, daran (besser
schwänglich gefeiert, und die Mehrheit der kriti¬
bewühren. Tüchtig geführt hut
„woran“) sich Andre recht vergnügen“, tatt
schen Stimmen posaunte. Man konnte da wieder Großen und Ganzen auch hier
das vergnügen mit lechzender Geilheit heraus- einmal die Erfahrung machen, daß der Ruf eines
gunst des Terrains konnte an
zustreichen. Der alte Sadist kann ja nicht der Ensembles, das unter Meister Reinhardts zwin¬
siegen. Mehrere seiner besten M
Meinung sein, daß sonst der Bestrafte sich dran gender Führung steht, eine Aufnahmsstimmung
auf verlorenen Posten, Helene
zu vergnügen pflegt. — Den Bildhauer Ercoleberzeugt, die auch im Unbedeutenden das himm¬
ihre wundervolle Kunst nicht re
Manussi spielt Hr. König recht löblich, de߬
lische Wunder erblickt und sogar aus dem Nichts
der Kaiserin Charlotte nur drei¬
gleichen Hr. Eidlitz den Musiker Agostino unsagbare, unwägbare Feinheiten schlürft.
tritte gegönnt sind. Trotzdem ##
Dossi. Ob einiger einseitigen Tongebungen mit Ich habe der zweiten Aufführung (am 28. Mai)
die einzigen unvergeßlichen Eindi
ihnen zu rechten, würde mich zu allzu breiten beigewohnt. Da war es anders, Da war der Rausch
Hr. Hartmann in der allzt
Darlegungen zwingen.
sehr bald verflogen; von einem der 13 Nebel¬
Hr. Eichberger
den Vordergrund geschobenen Tit#
(Orlandino) macht wie gewöhnlich gute Figur.
bilder zum anderen wuchs die Enttäuschung,
schün in seiner tiefen Menschlichk
Ihm wär’ zu bedeuten, daß in dem Satz: „Fragtl und die letzte „Phase“ (nach der großen Pause,
diges Ehrendenkmal des Max, zu d
nur meinen Oheim!“ nicht dem ersten Wort, in der man Zeit hatte, die Eindrücke zu sammeln)
treue Maske nicht wenig beiträg
sondern dem letzten die größere Quantität zu- lund ein gelangweiltes Haus, aus dem sich Manche
der weiche österreichische Akzen
kommt. Der Onkel soll ja als Zeuge dienen: daß vorzeitig davonschlichen.
Vorstadt-Timhre, den er sich ange
man ihn dazu befragen muß, ist selbstverständlich.
Aneinandergefügte Bilder, sich um einen
Verinnert er lebhafter als je an
In der Phrase an Francesco: „Mein Leben ge¬
Don Quijotischen Helden bewegend, der auf jedem
An ihm scheint sich Reinhardts
hört dem Vaterland“ sich auf das Pronomen
Schritt nur geringschätziges Mitleid verdient und am fruchtbarsten betätigt zu ha
zu setzen, wäre nur dann richtig, wenn sein
dessen „tragische Schuld“ in der krassen Un¬
Hrn. Rainer, der den Verräten
Gegner ausdrücklich erklärt hätte, daß das seinige
fähigkeit besrcht, die Logik der Tatsachen zu
gar um ein Bißchen zu viel.
einem anderen Zweck diene. — Mit vielem und
begreifen und die Folgen seiner hundertfach
andererseits eine schauspielerisc
nicht indiskretem Humor, dazu mit einer
schwanken Entschlüsse zu messen, ergeben noch
in den ihr gezogenen Grenzen zu
brillanten Maske stattet Hr. Schmidt den an¬
lange kein packendes Drama. Erzherzog Ferdi¬
dafür ist dieser Hr. Kühne Bew
gesäuselten jungen Pesewenk Antonio Nigetti
nand Maximilians dreijähriges Blut-Abenteuer
bischof spielt, dar Urbild eines i
aus. Schade, daß ihm in der Bemerkung, mit der
als mexikanischer Schattenkaiser von Napoleons
gewaschenen Ereschelms als geis
er auf die Gesellschaft der treulosen Phrynen frevlen und bitteren Gnaden war für ihn selbst
Hr. K. hat in Wien vor 24 J
verzichtet: „Es gibt andere Weiber und tugend- wohl ein Trauerspiel, für die zuschauende Welt
unter Gettke am Raimundtheate
haftere“ die zweite Hälfte gestrichen wurde: „ja
eine gransame Farce, in der dem europfischen
bezeichnenderweis als der Advol
vielleicht sogar lasterhaftere, was mir noch Monarchismus die dominierende Fratzenrolle zu- Hopps alter Posse „Doktor Fausts
lieber wäre.“ Daß er dann, als sich die zwei fiel. Hätte Dies Werfel erkannt, so hätt' er sich am 13.VIII. 1901). Diese Rolle ist
Schönen vollends dem Dichter an den Hals
nicht beinah ausschließlich damit befaßt, uns das Hr. K. wußte mit dem gesiebten
werfen, den Wunsch, daß sie aus Neapeljzweifellos edle Gemüt eines feminin angelegten
geradezu Aufsehn zu erregen.
kämen, nicht aus Florenz, lediglich zornig, nicht
Schwärmers, des unseligsten aller gutgewillten
gleich darauf den Bettler im „Ver
mit grinsender Bosheit ausspricht, beweist, daß
„Romantiker“ auf einem — hier noch dazu ganz traute, mußte ich konstatieren,
er den wahren Sinn darin nicht versteht. Er
papierenen — Thron in allzu gehäuften Detailsdurchaus nicht gewachsen sei. Ei
wird ihm aufgehen, wenn er sich vorhilt, was
und endlos gedehnten Zügen zu schildern. Denser sodann am Volkstheater, um
Mephisto der Marthe Schwerdtlein von ihrem
Juarez nicht in Person auftreten zu lassen, den los zu verschwinden. Wer ihn nu
verschollenen Eheliebsten berichtet: „Ein schönes
großen Gegner, Reprüsentanten eines Prinzips Labatista sah — und nur die Ge#
Fräulein nahm sich seiner an, als er in Napel
und eines sieghaften Volkswillens, als unsichtbar mit der er sich in der Verlegen
fremd umherspazierte; sie hat an ihm viel Liebs
wirkenden Geist beharrlich und unabwendbar —winkel auswischt — wird ihm gew
und Treus getan, daß er’s bis an sein selig
verspüren zu lassen, ist eine dichterische Feinheit,
vollen Wurm zutraun. Aber da
Ende spürte.“ — Nun sei auch des zuletzt auf-lie aber wohlbewußt eine dichterische — Un-ausdauernde Atem. Und einen“
tretenden Kriegsboten gedacht, den Hr. Friedl zulänglichkeit bemäntelt, Daß Werfeln der ge¬
ihm auch kein Reinhardt beibrin
mit schöner Einfachheit und klarem Ton spricht
sammelte Blick des Tragödiendichters und dessen
psychologische Führerkunst ist
Es ist keine leichte Aufgabe, mit so einer
Gestalterkraft abgeht, zeigt sich darin, daß er phantasievollen Freskenmalers, d
„Melderolle“, die oft zur Klippe für die Schlu߬
sich allzu sehr auf unsere Mitwissenschaft um
gebotenen Wandflächen die Fleck
stimmung eines gewichtigen Dramas wird, das
die politischen Ereignisse im damaligen Mexiko
heiten nicht wegkratzt, sondern
richtige Maß zu treffen.
verläßt und sich aus notgedrung er Bescheidenheit
seinen Entwurf einbezieht und
Noch Eins wäre anzubringen. Könnte man
mit deren Reflexen begnügt, die er aus anek¬
daraus gewinnt. Das zeigt sich
sich nicht auf eine einheitliche Aussprache derh dotischem Material zieht. Die staatsphilosophischen
seiner Leute. Bei Einigen aber
Namen einigen und vielleicht sogar auf die Aphorismen, die sein Porfirio Diaz von sich gibt,
sichtbarsten am Darsteller Bazain
richtige? Borgia heißt einmal Borchia, dassind ein recht matter Ersatz für wuchtige Szenen
ein Monstrum. draus werden.
andre Mal Bortschja, ja eine der Damen spricht ihn mit Messenaufgebot oder charakteristische Volks¬
rein deutsch aus. Und Francesco schwankt kundgebungen durch Einzelne. Dafür ermüdet
vom richtigen Frantschesko zu Franzesko, Auf er uns mit viel belanglosem Episodenbeiwerk.
Von unserer S
der Generalprobe hat sich Jemand sogar mit Statt des New-Yorker Kriegsreporters hätte er
122.
Frankesko versucht. — Wie es heut mit der kräftige Zeugen dafür auftreten zu lassen, daß
Die Seele des 71
Logik steht, dafür gab auch noch ein gar nicht die aus ihrem eigenen Bürgerkrieg neugefestigt
Mitspielender ein grelles Zeugnis: Hr. Heine, hervorgegangene Großmacht in Nordamerika
Haben wir in den jüngsten
der als Inspektionsregisseur anfangs für den nicht schon 80 Jahre zuvor die britische Supre¬
#mar (ner) der Bewegung haupts
Dichter an der Rampe erschien mit der Ver- matie abgeworfen haben wollte, um nun zu dulden,
Fuß-(Geh-, Reise-)Bewegung ver
kündigung: „Ich habe die Ehre, den Dankj daß der Neffe Buonapartes in de. unmittelbarsten
dieser noch die Bewegung der H
Arthur Schnitzlere auszusprechen.“ Ja was denn
Nachbarschaft der veranchelüsternen Südstaaten
zustellen in ungar. merit: nehme
sonst? Zu betonen ist der Name des Autors,
mit spanisch-papistischer Unterstützung einen
greifen, an- und erfassen (darnach
weil man ja auch an ien Dank der Darsteller Habsburger Pfaffenkaiser einsetze. Und der
als Handhabe), murck: Handvo
denken könnte, die nach dem Hausgesetz nicht Satiriker Werfel hätte nicht unbeachtet zu hohle Hand, Faust, auch die Gam
persönlich danken dürfen. Auf dem französischen lassen, daß Napoleons Zug gegen das abermals gr-eifen, grap-sen als zusamme
Theater hatte die Nennung des Autors besondre auszuplündernde Reich Montezumas auf einem siehe wieder die Verwandtsch. von